Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Themen, die den Wolf im Allgemeinen betreffen.
HaBe
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Beitrag von HaBe »

Alpenwolf hat geschrieben: Es ist ja bei der ideologischen Naturschutzszene immer dasselbe Schema: Zuerst wird die Harmlosigkeit beschworen um die Bestände in möglichst kurzer Zeit hochzupushen, dann kommen die Schäden und man mutiert zum Präventionsspezialisten um auch noch mit der Prävention ein Geschäft zu machen und nachdem man zig andere Implikationen nicht bedacht hat und das Kind mit dem Bade ausgeschüttet hat zieht man sich zurück, will mit der Sache nichts mehr zu tun haben und widmet sich nach dem alten Schema wieder einer neuen Nische und das traurige Spiel beginnt von vorne.
In meiner Heimatregion haben sich diese Verharmloser auch noch organisiert und nutzen die Medien um ihre Aktionen zu feiern und weitere Propaganda zu betreiben. Die velieren schon voellig den Ueberblick dabei, auf der einen Seite ist man gegen den Wolf, auf der anderen Seite holt man den Fischotter rein. http://www.ljn.de/jaegerschaften/jsrote ... 9f03794297

Die fressen nachher alle Gewaesser leer und die Kormorane in der Region verhungern dann. Schlimm.
Alpenwolf
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Beitrag von Alpenwolf »

Lutra hat geschrieben:@Alpenwolf

Da kann ich rausgehen und mir das ansehen, genau wie beim Wolf. Nun kann mir jemand was erzählen von leergefressenen Flüssen und Wäldern. Das nehm ich zur Kenntnis, muß es aber nicht glauben und tue das auch nicht.
Ob sie das glauben oder nicht ist ja nicht relevant. Wie immer hängt die Sache von den konkreten ökologischen Biotopkapazitäten ab und die sind für den Fischotter in kleinen alpinen Bächen nun mal begrenzt, was einem ja auch die Logik sagen müsste.
Alpenwolf
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Beitrag von Alpenwolf »

LarsD hat geschrieben: Du begibst Dich hier argumentativ auf sehr dünnes Eis! Wo in einer aus Spaß bzw. Idealismus betriebene Teichwirtschaft der Fischotter mittels Zäunen daran gehindert wird, ein Plus an "carrying capacity" zu ziehen, kann diese Form der Teichwirtschaft keinen Einfluss auf die natürliche "carrying capacity" der sie umgebenden Landschaft haben. Eng wird es nur dort, wo ein vom Menschen verschuldetes, saisonales Überangebot an verfügbarer Nahrung (Teichwirtschaft) die "carrying capacity" temporär vervielfacht und es zum Herbst hin wieder entzieht. Das passiert im Waldviertel, in der Lausitz und anderen Bereichen, in denen Menschen nach alter Väter Sitte noch Karpfenteichwirtschaft betreiben.
Von der saisonalen Karpfenteichwirtschaft rede ich nicht. Das Eis ist schon dick genug: Natürlich hat gerade die Hobbyteichwirtschaft einen Einfluß auf die Biotopkapazität, da gerade in diesem Fall die Zäunung selbstverständlich nicht in einer konzertierten Aktion über Nacht erfolgt, sondern dies ein gradueller Prozeß über Jahre ist. Ich selbst habe mir bei meinem Teich 2 x den Vollbesatz ausräumen lassen, bevor ich es aufgab, da ich nicht zäunen wollte. Mein Nachbar war da hartnäckiger, der hat erst nach dem 4. oder 5. Mal einen Zaun gebaut. Damit geht folgenden Schere
auf: Die ansiedelnden Otter finden anfangs ein Paradies vor, die Bäche und die ungeschützten Teiche sind voll. Im Laufe der Zeit vermehren sich die Otter, sie werden mehr, während mehr und Teiche gezäunt werden, sich der Otter wieder verstärkt auf die Bäche konzentrieren muss und dort aufräumt bis eben nichts mehr da ist.
Alpenwolf
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Beitrag von Alpenwolf »

LarsD hat geschrieben:Hast Du Dich mit der Problematik jemals wirklich beschäftigt? Es läuft nicht so, wie Du es hier darstellst. Alle Artenschutzkonflikte mit inzwischen politischer Dimension lassen sich auf die Gretchenfrage reduzieren, ob die "Natur" sich ohne menschliches Zutun reguliert oder wir Zweibeiner zu gegebener Zeit eingreifen sollten, um neben wirtschaftlichen Schäden auch ökologische Schäden zu minimieren bzw. zu verhindern. Nimm Dir das Theater um den Kormoran, den Zoff um diverse Wildgansarten, den Biber, den Fischotter oder aktuell den Wolf. Es ist immer das gleiche Strickmuster. Und jetzt nenne mir bitte ein Beispiel dafür, dass sich der "Naturschutz" aus einem der Konflikte zurückgezogen hat, um eine neue Baustelle zu eröffnen. Vielmehr ist der Erfolg des europäischen Artenschutzrechts die Ursache dafür, dass sich die ideologisch ausgerichteten Artenschützer in idiotische Auseinandersetzungen verrennen, mit denen sie die Akzeptanz des gerechtfertigten Artenschutzes in den Dreck ziehen. Begleitet werden sie dabei von jenen Zeitgenossen auf der Seite der Land-/Naturnutzer, die genau diese unsinnigen Konflikte zur eigenen Profilierung nutzen.
Damit sind die Parellelen auch zu unserem Wolf unübersehbar.
Jetzt reiße ich zwar das letzte Zitat aus dem Kontext, bin aber damit augenblicklich wieder absolut "on topic" ... ;-)
Natürlich habe ich mich damit beschäftigt und dem Naturschutz schon so manche Prozeßschutzphantasien verdorben. Wenn etwas vom Konzept her ohne menschliches Eingreifen ablaufen soll, dann muss dies auf alle möglichen Wechselwirkungen durchdacht und konzeptioniert sein. Nur so ein Konzept habe ich noch nicht gesehen, da der ideologisch gefärbte Naturschutz aus vielerlei gründen dazu einfach nicht in der Lage ist.

Ein Beispiel, wo sich der Naturschutz völlig zurückgezogen hat sind z.B. Bär, Wolf und Luchs in Österreich. Da hatte man nach der kapitalen Pleite mit den Bären die weise Idee sich lieber um den bengalischen Tiger zu kümmern, da die Inder natürlich zu doof dafür sind, der Tiger aber praktischerweise in maximaler Entfernung von den edlen Spendern lebt
Alpenwolf
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Beitrag von Alpenwolf »

HaBe hat geschrieben:
In meiner Heimatregion haben sich diese Verharmloser auch noch organisiert und nutzen die Medien um ihre Aktionen zu feiern und weitere Propaganda zu betreiben. Die velieren schon voellig den Ueberblick dabei, auf der einen Seite ist man gegen den Wolf, auf der anderen Seite holt man den Fischotter rein. http://www.ljn.de/jaegerschaften/jsrote ... 9f03794297

Die fressen nachher alle Gewaesser leer und die Kormorane in der Region verhungern dann. Schlimm.
Und was sie dagegen? Dem Otter hilt es und die Jäger machen das mit ihrem eigenen Geld und nicht den 20% die von Spenden beoi den anderen übrigbleiben oder was man der EU abschnorrt.
HaBe
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Beitrag von HaBe »

Absolut nichts. Sollte eigentlich auch jedem Leser meines Beitrags klar sein, der nicht zum Lachen in den Keller geht.
Ich ignoriere Sie einfach ab jetzt (technisch, Ihre Beitraege werden mir nicht mehr angezeigt, Antworten und/oder Zitate koennen Sie sich daher in Zukunft sparen und keine Antwort erwarten), da es Ihnen hier offensichtlich wirklich nur um Getrolle geht.
Es gibt zum Glueck noch weitere Jaeger hier, mit denen man sachlicher diskutieren kann und die weitaus kompetenter Antworten und ihren Standpunkt vertreten als Sie.
Fischkopp
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Beitrag von Fischkopp »

Alpenwolf hat geschrieben:... der ideologisch gefärbte Naturschutz ...
Ein Beispiel, wo sich der Naturschutz völlig zurückgezogen hat sind z.B. Bär, Wolf und Luchs in Österreich.
Da sind wir ja wieder bei Ihrem Lieblingsfeindbild... Die bösen bösen ideologischen Naturschützer.
Das scheitern der Wiederansiedlung von Bär, Wolf und Luchs in A ist wohl eher der massiven Wilderei geschuldet. Dadurch blockiert A, anders als die umliegenden Staaten, schon seit Jahrzehnten die Ausbreitung der Beutegreifer.
Aber auch in A ist es nur eine Frage der Zeit, bis sich diese Tierarten wieder flächendeckend in geeigneten Lebensräumen einfinden werden, dem Zeitgeist sei dank!
Lutra
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Beitrag von Lutra »

LarsD hat geschrieben: "Lutra" vernachlässigt bei seinem Kommentar den Umstand, dass in der sächsischen Lausitz die erwerbsmäßig betriebene Teichwirtschaft für Fischverluste durch den Fischotter entschädigt wird. Deshalb besteht dort gar keine Veranlassung, den Fischotter aus den Teichen und damit vom künstlich überhöhten Nahrungsangebot auszuschließen.
Den größeren gewerbsmäßigen Teichwirten war schon vor der Wende der Otter relativ egal. Da gabs noch keine Entschädigungen. Außerdem werden die meisten Teiche nach dem Abfischen sofort wieder bespannt. Es ist nicht so, dass es da im Winter nichts gibt.
Lutra
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Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Beitrag von Lutra »

Alpenwolf hat geschrieben:
Lutra hat geschrieben:@Alpenwolf

Da kann ich rausgehen und mir das ansehen, genau wie beim Wolf. Nun kann mir jemand was erzählen von leergefressenen Flüssen und Wäldern. Das nehm ich zur Kenntnis, muß es aber nicht glauben und tue das auch nicht.
Ob sie das glauben oder nicht ist ja nicht relevant. Wie immer hängt die Sache von den konkreten ökologischen Biotopkapazitäten ab und die sind für den Fischotter in kleinen alpinen Bächen nun mal begrenzt, was einem ja auch die Logik sagen müsste.
Alles klar. Der Otter jagt noch die letzten paar Fischchen, packt dann sein Köfferchen und zieht weiter zum nächsten alpinen Bächlein.
Um mal wieder zum Wolf zu kommen, den gleichen Quatsch versuchten uns einige weißzumachen, als die ersten Wölfe sich bei uns hier ansiedelten: Das Rudel frißt ein Revier leer und zieht dann weiter ins nächste. Ernsthaft, das wurde erzählt von Leuten, die eigentlich Fachwissen in Bezug auf Wild haben (müssten). Davon hört man jetzt natürlich nichts mehr. :lol:
LarsD

Re: Folgen von Jagdverbot trotz der Anwesenheit des Wolfes

Beitrag von LarsD »

Lutra hat geschrieben:
LarsD hat geschrieben: "Lutra" vernachlässigt bei seinem Kommentar den Umstand, dass in der sächsischen Lausitz die erwerbsmäßig betriebene Teichwirtschaft für Fischverluste durch den Fischotter entschädigt wird. Deshalb besteht dort gar keine Veranlassung, den Fischotter aus den Teichen und damit vom künstlich überhöhten Nahrungsangebot auszuschließen.
Den größeren gewerbsmäßigen Teichwirten war schon vor der Wende der Otter relativ egal. Da gabs noch keine Entschädigungen. Außerdem werden die meisten Teiche nach dem Abfischen sofort wieder bespannt. Es ist nicht so, dass es da im Winter nichts gibt.
Du möchtest hier mit mir nicht wirklich über die Unterschiede des sächsischen Teichwirtschaft vor und nach der Wende diskutieren ...?! Und auch den Unterschied zwischen "bespannt" (angestaut) und "mit Fischen besetzt" muss ich Dir bestimmt nicht erklären. ;-) Andreas Kranz (der Name dürfte Dir im Kontext zum Otter geläufig sein?) hat im Süden Brandenburgs in Teichwirtschaften das Monitoring von Fischottern betrieben. Nach seinen Worten hat er in seinem Leben zuvor noch nie so hohe Otterdichten erlebt. Von ihm stammt auch die Aussage, dass dieses extrem überhöhte, leider aber saisonale Nahrungsangebot dazu führt, dass Fischotter nach der Herbstabfischung in den Teichen zum echten Problem für die Wildfischpopulationen der umliegenden Gewässer werden. Deshalb propagiert er für den Otter, was Du beim Wolf als Selbstverständlichkeit darstellst - ausreichender Schutz von Nutztieren, so dass es für den Wolf oder eben den Otter keine Verzerrungen der Lebensraumkapazitäten und dadurch verursachte, unnatürliche Populationszuwächse/-dichten gibt. Leider geht Deutschland beim Otter andere Wege und hat reichlich Teichwirtschaften als FFH-Gebiete ausgewiesen. Damit wäre schon rein rechtlich ein Aussperren des Fischotters ein Projekt im Sinne der FFH-RL. Schließlich würde es durch das Einzäunen von Teichen zu einer Abnahme der (künstlich erhöhten) Populationsdichte des Fischotters kommen. Bevor man sich auf die damit verbundenen Debatten einlässt, zahlt man den Teichwirten zumindest in Sachsen lieber Entschädigungen und pfeift derzeit auf die Effekte, die das für Wildfischpopulationen haben kann bzw. bereits hat.
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