Ende artgerechter Haltung

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
Ulrike
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Re: Ende artgerechter Haltung

Beitrag von Ulrike »

@ Wolfsblut
Von mir aus kann jeder so leben wie er es für richtig hält und du mußt dich bitte nicht rechtfertigen wie du lebst.

Ich bin nicht so weltfremd, dass ich nicht weiß, wie hart und stressig der Alltag sein kann.

Nur mal so, ein Schäfer mit 300 Tieren erwirtschaftet im Jahr ca. 24.000 Euro an Einnahmen - Einnahmen sind nicht gleich Gewinn. Wer so rechnet ist eh nach kürzester Zeit pleite. Also kann man sich vorstellen, was es bedeutet, wenn dieser Schäfer jetzt 3 Herdenschutzhunde braucht, je Hund mit ca. 1.000 Euro an Kosten im Jahr.

Irgendwie fände ich es gut, wenn solchen Leuten wenigstens ein Mindesmaß an Respekt entgegen gebracht wird und man nicht ständig über "faule, unfähige, unwillige" oder sonstwie betitelte Tierhalter herzieht.

balin hat Recht, der Wolf ist nicht der einzige Grund, dass die Nutztierhalter Probleme haben, aber er macht es sicherlich nicht einfacher.

Ich habe gerade reichlich Zeit, habe einen Rinderschmorbraten in Balsamico angeschmort - Rind aus der Region - auf dem Herd, der braucht jetzt noch 3 Stunden. Dazu gibt es Wintermgemüse und Kartoffeln ebenfalls von hier. In der Zwischenzeit höre ich im Radio die Bundesliga.

Das Leben kann so schön sein - aber nur wenn Borussia Gladbach gewinnt:)
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Wolfsblut
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Re: Ende artgerechter Haltung

Beitrag von Wolfsblut »

Ulrike hat geschrieben: Irgendwie fände ich es gut, wenn solchen Leuten wenigstens ein Mindesmaß an Respekt entgegen gebracht wird und man nicht ständig über "faule, unfähige, unwillige" oder sonstwie betitelte Tierhalter herzieht.
Wenn ich recht gelesen habe, hast du ja wohl damit angefangen... Und wenn du richtig gelesen hättest, hättest du auch entdeckt das ich ein Beispiel rausgepickt hab um zu untermauern das nicht alle so sind- von Pauschalisierung meinerseits also keine Spur.

Ergo solltest du selbst mal deine Worte überlegen und Posts richtig lesen und verstehen.
Ulrike hat geschrieben: balin hat Recht, der Wolf ist nicht der einzige Grund, dass die Nutztierhalter Probleme haben, aber er macht es sicherlich nicht einfacher.
Is halt so wenn man Tiere draußen halten will. Meine Großeltern hatten auch ne riesige Farm, Felder usw. Für die gehörte es zur Natur das der Habicht, Bussard oder der Fuchs mal hier oder da ein Huhn geholt hat. Das ist halt eine Einstellungssache. ;-)
Ulrike
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Re: Ende artgerechter Haltung

Beitrag von Ulrike »

ja, Wolfsblut - ich finde dich auch supernett.
Zuletzt geändert von Ulrike am 13. Feb 2016, 22:02, insgesamt 1-mal geändert.
Redux

Re: Ende artgerechter Haltung

Beitrag von Redux »

Ich glaube nicht, daß das die Mehrheit der Bevölkerung so haben will ! Aber solche negativen Begleiterscheinungen werden selbstverständlich genauso wenig offen diskutiert wie die realen Kosten die auf uns zu kommen. Gebauso wie erneuerbare Energien egal ob Vögel killend oder nicht immer gut sind. Liegt vielleicht auch daran, daß Medien und Politik nicht immer auf dem neusten Stand der Entwicklung sind ! Und niedliche oder bestialische Wölfchen und Lämmchen immer noch mehr Quote machen als eine sachliche Diskussion
Lutra
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Re: Ende artgerechter Haltung

Beitrag von Lutra »

Redux hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß das die Mehrheit der Bevölkerung so haben will !
Der Mehrheit der Bevölkerung ist das piepegal. Wieviel Prozent der Bevölkerung hat heute überhaupt noch was mit Landwirtschaft zu tun? Und wieviele von denen mit Weidewirtschaft? Da kommen wir in den Promillebereich.
Und sieh Dir die Dörfer an. Da ist nichts mehr mit Muh und Mäh und Gegacker hinter jedem Haus. Die Zeiten sind vorbei, ob es uns gefällt oder nicht. Und gerade deshalb hat der Wolf in unseren Zeiten wieder Chancen hier, anders als in den Jahrhunderten vorher.
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Wolfsblut
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Re: Ende artgerechter Haltung

Beitrag von Wolfsblut »

Redux hat geschrieben:Ich glaube nicht, daß das die Mehrheit der Bevölkerung so haben will ! Aber solche negativen Begleiterscheinungen werden selbstverständlich genauso wenig offen diskutiert wie die realen Kosten die auf uns zu kommen. Gebauso wie erneuerbare Energien egal ob Vögel killend oder nicht immer gut sind. Liegt vielleicht auch daran, daß Medien und Politik nicht immer auf dem neusten Stand der Entwicklung sind ! Und niedliche oder bestialische Wölfchen und Lämmchen immer noch mehr Quote machen als eine sachliche Diskussion
Ob die Mehrheit der Bevölkerung (die Umfragen sagen ganz deutlich ja JA, es ist weitaus mehr als nur 70 Prozent, den Rest ist das Wurst) den Wolf will ist völlig unwichtig. Wir haben nicht zu entscheiden wer existieren darf und wer nicht. Wir haben aber die verdammte Pflicht + Verantwortung gefährdete Arten zu schützen, und das auch gegen den Willen der Lobbyisten! Dabei sind die Kosten völlig schnurze piep egal. Für ein Stadion haben wir doch auch mal schnell 400 Mio. wenn es "notwendig" ist. Oder Milliarden für Militäreinsätze im Nahen Osten und Afrika. Oder ne halbe Milliarde für den öffentlichrechtlichen Rundfunk. Also komm mir nicht mit Kosten wenn es um den Schutz einer bedrohten Art geht. Deutschland ist angeblich eines der reichsten Länder und wir machen uns Sorgen das uns wegen Herdenschutz und Tierschutz der Insolvenzvollstrecker besuchen könnte. Sowas von lächerlich.

Politiker und Medien haben nun nicht die Aufgabe jedes Themenbereich zu studieren- ergo nehm ich es ihnen nicht übel wenn sie was nicht wissen. Übel nehmen ich denen allerdings, wenn man sich verweigert mit richtigen Experten an einen Tisch zu setzen. Gero Hocker, von der FDP, ist so eine Nase. Aus dem Grund hab ich den vor 1-2 Jahren ein netten Brief geschrieben, damals per PDF über Email und als Facebook PN. In der Antwort hat der Mann zugegeben keine Ahnung zu haben. Problem: Er hat auch heute noch keine. Dabei bräuchte er nur bei den richtigen anrufen und die kämen sicherlich noch in der selben Woche vorbei. Denn im Gegensatz zu diversen Hatern aus der Landwirtschaft oder den Jägern, sind diese Leute bereit einen Dialog zu führen und diverse Dinge haarklein zu erklären und Lösungsmöglichkeiten zu erarbeiten. Selbst Wolfsfreunde packen mit an und helfen ehrenamtlich beim Herdenschutz (WikiWolves zum Beispiel: http://www.wikiwolves.org/ oder in der Schweiz der Verein CHWOLF: http://chwolf.org/wolf-projekte/herdens ... tzung-2016). Von den Herren und Damen der Landwirtschaft, Schäfern und Jäger dagegen, kommt exakt null komma nix. Maximal Hetze die sich dann auf Facebookseiten wie "Wolf nein danke" versammelt und sich bei jeden toten Wolf einen keult. Oder bei Wolfsvorträgen Mitarbeiter von LUPUS bedrohen und telefonisch terrorisieren. Sorry, aber wenn ich sowas lese, da platzt einem echt die Hutschnur. Und ich bin eigentlich ein sehr sachlicher Mensch. Aber bei diversen Parolen und Begriffen wie hier im Thread, das geht ja mal gar nicht.
Grauer Wolf

Re: Ende artgerechter Haltung

Beitrag von Grauer Wolf »

@ Wolfsblut
Dem ist nichts mehr hinzuzufügen!

Gruß
Wolf
harris
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Re: Ende artgerechter Haltung

Beitrag von harris »

@Wolfsblut

:lol: :lol: :lol: :lol:
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SammysHP
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Re: Ende artgerechter Haltung

Beitrag von SammysHP »

Äh, ja. Möchtest du uns etwas mitteilen, harris?
Redux

Re: Ende artgerechter Haltung

Beitrag von Redux »

Ob die Mehrheit der Bevölkerung (die Umfragen sagen ganz deutlich ja JA, es ist weitaus mehr als nur 70 Prozent, den Rest ist das Wurst) den Wolf will ist völlig unwichtig. Wir haben nicht zu entscheiden wer existieren darf und wer nicht. Wir haben aber die verdammte Pflicht + Verantwortung gefährdete Arten zu schützen, und das auch gegen den Willen der Lobbyisten! Dabei sind die Kosten völlig schnurze piep egal. Für ein Stadion haben wir doch auch mal schnell 400 Mio. wenn es "notwendig" ist. Oder Milliarden für Militäreinsätze im Nahen Osten und Afrika. Oder ne halbe Milliarde für den öffentlichrechtlichen Rundfunk. Also komm mir nicht mit Kosten wenn es um den Schutz einer bedrohten Art geht. Deutschland ist angeblich eines der reichsten Länder und wir machen uns Sorgen das uns wegen Herdenschutz und Tierschutz der Insolvenzvollstrecker besuchen könnte. Sowas von lächerlich.
Leider weiß ich immer noch nicht wie man mit der Technik zitiert, deswegen schneide ich das mal so raus. Klar sind 70% für den Wolf weil die meisten sowieso in urbanen Ballungszentren wohnen Und viele die dies nicht tun auch nicht wissen was das heißt oder kostet. Leider kann ich bei allem Wohlwollen mit derart wertgeleiteten Argumenten wenig anfangen, ich möchte den ideellen Wertsetzungen auch gar nicht unbedingt widersprechen, nur egal wie hoch die Kosten sind ?
Ich habe zwar keine Angst daß der Gerichtsvollzieher kommt aber die gehören doch wohl auf den Tisch, schon nur alleine aus Fairness bzw. Demokratiegründen. Was das Recht des Menschen angeht werden wir uns wohl nicht einig. Und selbst wenn man nicht der Auffassung ist das Recht zu haben welche Arten vorkommen und welche nicht muß man doch die Kosten benennen damit man gucken kann wer das bezahlt. Vielleicht die Naturschutzlobby
Zuletzt geändert von SammysHP am 15. Feb 2016, 13:31, insgesamt 1-mal geändert.
Grund: Zitat gekennzeichnet
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