Der Titel klingt zunächst nach einer jagdkritischen Reportage und einer sachlichen Auseinandersetzung, in der alle Parteien lt. Vorankündigung vom SWR¹ gehört werden sollen - man darf also gespannt sein.
Ich verlinke den Programmtipp hier, weil der Autor Lutz Wetzel mir zum ersten Mal durch einen Artikel über Wölfe in Niedersachsen - "Wer darf dem Wolf ans Fell" vom 02.08.2015 im Weser Kurier aufgefallen ist.² Dort übte er Kritik an der Besenderung der Munster-Wölfe und an den Experten vom Wildbiologischen Büro LUPUS in Sachsen, was ihm zum einen einen gepfefferten Leserbrief der Diplom-Biologin und Wolfsberaterin Bärbel Pott-Dörfer und einen nicht minder scharf kritisierenden Blog-Eintrag³ von Ulrich Wotschikowsky einbrachte.
Zitat aus dem Leserbrief, von Diplombiologin Bärbel Pott-Dörfer, der unter dem Artikel im Weser-Kurier² aufgeführt ist:
Zitat von Ulrich Wotschikowsky vom 07.08.2015³:Vorweg sei kurz angemerkt, dass Herr Wetzel in der einschlägigen Jagdszene kein Unbekannter ist. Er schreibt regelmäßig für die Zeitschrift "Wild und Hund" "Spaßgeschichten" und seine Affinität zur Jägerszene ist offenbar.
In dem genannten Artikel von Herrn Wetzel sind Fakten verdreht und falsch dargestellt worden, die ich für so gravierend halte, dass sie dringend korrigiert und richtig gestellt werden müssen. Aber auch über die mögliche Motivation für diesen Artikel sollte - im Kontext der laufenden Diskussionen - einmal nachgedacht werden.
Noch bedenklicher liest sich die Stellungnahme der Naturschützer der Interessengemeinschaft Wattenrat, die von Lutz Wetzel zur Mitwirkung an der Teilnahme für die NDR-Reportage "Gänsekrieg in Ostfriesland" eingeladen wurden. Was sie dort aus eigener Sicht erlebt haben und wie verzerrt sie die Darstellung anschließend empfunden haben, klingt wirklich ungeheuerlich und wirft erneut ein denkbar schlechtes Licht auf die Unabhängigkeit der Berichterstattung in den öffentlich-rechtlichen Sendern. Am Ende sollen sogar Handgreiflichkeiten inszentiert worden sein, die den Naturschützern angelastet wurden, um diese als aggressiv darszustellen.⁴Wetzel gründet also seine in tendenziösem Ton gehaltene Kritik am niedersächsischen Wolfsmanagement auf oberflächlicher Recherche und mangelhafter Kenntnis der Rechtslage. Das ist schon schlimm genug. Aber letztlich geht es ihm gar nicht um die Sache. Er will die angeschlagene landeseigene Kompetenz im Wolfsmanagement aufwerten. Das Mittel, das ihm dazu einfällt, ist die Verunglimpfung und Herabsetzung des sächsischen Büros LUPUS, und deshalb ist das ganz schäbiger Journalismus.
Über die heute Abend gesendete Reportage gab es bereits einen Artikel in der Badischen Zeitung⁵. Dort wird über einen Förster berichtet, der Teil der Reportage war und mit folgenden Worten zitiert wird:
Ob Lutz Wetzel seinem oben genannten Muster treu bleibt oder ob dieses Mal eine ausgewogene, sachliche Dokumentation dabei herausgekommen ist, bleibt abzuwarten.Die Jäger haben die Öffentlichkeitsarbeit in den vergangenen Jahren vernachlässigt, so Knapp. Deshalb hat er bei einer Dokumentation des SWR mitgewirkt, die sich zum Ziel gesetzt hat, Jagdpraktiken in Deutschland ins Visier zu nehmen.
¹ http://www.swr.de/unternehmen/kommunika ... index.html
² http://www.weser-kurier.de/region_artik ... 79421.html
³ http://woelfeindeutschland.de/wer-darf- ... -ans-fell/
⁴ http://www.wattenrat.de/2013/03/25/ndr- ... #more-8293
⁵ http://www.badische-zeitung.de/schluchs ... 62717.html
