Tötungsbefehl für Mt6 erteilt | Er ist tot!

[Nina]

Ich kenne das Gutachten vom Senckenberg Museum nicht, würde es aber äußerst interessant finden, hier einen Einblick zu bekommen.

Wenn sich das Senckenberg Museum allein auf die Dokumentationen der Vorfälle beruft, ohne die spezielle menschliche Situation und Konstellation in Niedersachsen zu berücksichtigen, entspricht die Abschussempfehlung exakt der Rezeptur des Leitfadens von Kluth/Reinhardt 2006.

Ob der werte Herr vom Senckenberg-Museum die hohe Zweifelhaftigkeit nahezu sämtlicher niedersächsischer Geschichten in irgendeiner Weise einbezogen hat, wissen wir aktuell jedoch nicht. Ob LUPUS bei dem Gutachten eingebunden war, ist mir nicht bekannt.

Da Kurti offenbar mit etwas Know How für jedermann zu orten war, hätten die Hater den armen Kerl ohnehin nicht in Ruhe gelassen. Die Frage ist ja auch, wo letztlich dabei die Grenzen der Skrupel gewesen wären? Ich sehe den Abschuss auch als einen hilflosen (und im Ergebnis ungeeigneten) Versuch, zu unterbinden, dass eine zielgerichtete Lobbygruppe mit fragwürdigen Methoden am Exempel Kurti MT6 eine allgemeine Wolfshysterie im gesamten Bundesgebiet entfacht, die die komplette Population gefährdet. Mit dem Abschuss hat man sich letztlich auch einen kleinen Zeitaufschub verschafft, wenn auch zu einem hohen Preis, den neben Kurti ja auch Wenzel selbst bezahlen muss. Dass er durch seine Abschuss-Entscheidung Wähler aus der Antiwolfslobby gewinnt, glaubt ja wohl keiner. Dafür hat er das Vertrauen vieler seiner grünen Wähler verspielt. Das macht man nicht mal eben aus Jux und Dollerei.

Was wäre also die Alternative gewesen? Mit dem "Feind im Bett", also der Zwangsehe mit der Landesjägerschaft, den ständigen politischen Hetzjagden von CDU und FDP und der Kreativität und Entschlossenheit der Antiwolf-Gruppen wäre allenfalls beizukommen gewesen, wenn wenigstens ein Teil der Presse investigativ tätig geworden wäre, um bei den Wolfsgeschichten die Spreu vom Weizen zu trennen, womit das Wolfsbüro ja offensichtlich überfordert war. War zumindest der NDR anfangs noch weitestgehend um Ausgewogenheit bemüht, ging die Tendenz zum Schluss eindeutig in die Richtung, dem Umweltministerium die komplette Unfähigkeit nachzuweisen - und den Wolf zu opfern. Ist dann ja auch gelungen - wer die Medien hat, hat nun einmal die Macht. Der einzig kritische Bericht stammt nun vom SPIEGEL und kommt leider zu spät.

Wenn Ihr nur auf Wenzel eindrescht, ohne eine sinnvolle Alternative zu nennen, wie man dem Problem (mit den Menschen) hätte begegnen müssen, bringt das herzlich wenig. Selbst wenn Wenzel politisch fällt, hat der nächste Umweltminister das gleiche Problem an der Backe: Dass ein Teil der Menschen nicht akzeptieren will, dass sich Wölfe nun mal so verhalten, wie sie sich verhalten, und alles in die Wege setzen, deren Ruf zu schaden.

Ich hoffe nur, dass die restlichen Wölfe vor der Verfolgung dadurch besser geschützt sind, dass sie keinen Sender tragen - und sorge mich jetzt schon um FT10.

Was also können wir tun? Breite Mehrheiten schaffen und noch mehr Öffentlichkeit für die Wölfe gewinnen (die Petition läuft super), nach der ersten Wut und Trauer auch wieder eine Annäherung an die zur Zeit von vielen geschmähten Natur- und Wolfsschutzverbände zuzulassen, um eine breitere Front zu einen, und natürlich die Machenschaften der Lobbygruppen hinterfragen, aufdecken und Zusammenhänge öffentlich zu machen sowie den Hatern immer wieder die rote Karte zu zeigen, womit ich ausdrücklich nicht meine, zur Hetzjagd auf Einzelpersonen aufzurufen - denn solche dummen und strafbaren Ideen schaden am Ende allen und nicht zuletzt auch den Wölfen.

[Eurasianwolf]

Weitere Nachrichten über Kurti:
Zitat: "Es war wohl ein Gutachten des neuen „Beratungs- und Dokumentationszentrums Wolf“ des Bundes mit Sitz in Görlitz, das den Abschuss des sich in den letzten Monaten immer wieder Menschen nähernden Wolfes „Kurti“ alias „MT6“ empfahl." zitat Ende

http://wolfsmonitor.de/?p=3326

[Widukind]

Ich hoffe nur, dass die restlichen Wölfe vor der Verfolgung dadurch besser geschützt sind, dass sie keinen Sender tragen...

Das ist mein Reden hier seit Jahren. Auch schon im "alten" Forum. Empirisches Beobachten und Spurenverfolgung (Jakutische Jäger könnten es vermitteln) sind in einem so überschaubaren Land, wie Deutschland möglich und völlig ausreichend. Die Wälder haben viele Augen durch Jäger, Förster, Ranger (könnte man noch mehr einstellen), Waldarbeiter, Naturschützer (Birdwatcher), "Waldläufer" etc.
Es geht hier um Wildtiere. Denen sollte man nicht ständig mit menschlicher Technologie auf die Pelle rücken. Eher sollte man den "Wolfshetzern" mal auf die Füße treten und Tacheles mit ihnen reden. Ja und genau das haben Herr Wenzel, aber auch Bundespolitiker die letzten Jahre schleifen lassen. Alleine schon dieser Unsinn mit den Hybriden in der CZ und der HAZ, gehört entlarvt und als fahrlässige Tatsachenverdrehung angeprangert und evtl. sanktioniert. Oder, um es mal auf norddeutsch zu sagen: "Nicht snacken - taupacken !"

[Grauer Wolf]

Ich kenne das Gutachten vom Senckenberg Museum nicht, würde es aber äußerst interessant finden, hier einen Einblick zu bekommen.

Das würde mich allerdings auch mal interessieren. Ich habe das dumme Gefühl, daß mir beim Lesen das "Nackenfell" zuberge steht...

Das ist mein Reden hier seit Jahren. Auch schon im "alten" Forum. Empirisches Beobachten und Spurenverfolgung (Jakutische Jäger könnten es vermitteln) sind in einem so überschaubaren Land, wie Deutschland möglich und völlig ausreichend. Die Wälder haben viele Augen durch Jäger, Förster, Ranger (könnte man noch mehr einstellen), Waldarbeiter, Naturschützer (Birdwatcher), "Waldläufer" etc.
Es geht hier um Wildtiere. Denen sollte man nicht ständig mit menschlicher Technologie auf die Pelle rücken.

Exakt. Die Besenderungsmanie geht mir ganz gewaltig auf den Zeiger und letztlich hat sich, außer der Beeinträchtigung der Wölfe (mir kann keiner erzählen, daß das spurlos an einem Wolf vorbeigeht und ihn nicht belästigt), gezeigt, daß diese Halsbänder es offensichtlich auch bei GPS-Technik möglich machen, einen Wolf zu stalken (was immer verneint wurde, wenn ich mich recht entsinne!) und somit Mißbrauch Tür und Tor zu öffnen.

Was "Waldläufer" angeht, solange ich den "Offiziellen" nicht vertrauen kann, würden die von mir nicht die geringste Info bekommen, wenn mir mal Wölfe vor die Füße laufen. Weiß ich, was die aus meinen Beobachtungen machen würden? Ob nicht die Infos solange verdreht und verbogen werden, bis sie passend gemacht sind? Die aktuellen Vorkommnisse haben es bewiesen, ich vertraue niemandem mehr, keiner Naturschutzorganisation, Jägern oder gar Politikern gleich gar nicht.

Gruß
Wolf

[SammysHP]

Die Besenderungsmanie geht mir ganz gewaltig auf den Zeiger und letztlich hat sich, außer der Beeinträchtigung der Wölfe (mir kann keiner erzählen, daß das spurlos an einem Wolf vorbeigeht und ihn nicht belästigt), gezeigt, daß diese Halsbänder es offensichtlich auch bei GPS-Technik möglich machen, einen Wolf zu stalken (was immer verneint wurde, wenn ich mich recht entsinne!) und somit Mißbrauch Tür und Tor zu öffnen.

Das GPS-GSM-Modul ist genauso sicher oder unsicher wie jedes andere Handy auch. Das Problem ist der VHF-Fallback, der mir bis vor einigen Wochen unbekannt war und bei dem ich damals schon meine Bedenken geäußert hatte (auch direkt bei den zuständigen Stellen).

[Upstalsboom]

Ich hoffe nur, dass die restlichen Wölfe vor der Verfolgung dadurch besser geschützt sind, dass sie keinen Sender tragen...

Das ist mein Reden hier seit Jahren. Auch schon im "alten" Forum. Empirisches Beobachten und Spurenverfolgung (Jakutische Jäger könnten es vermitteln) sind in einem so überschaubaren Land, wie Deutschland möglich und völlig ausreichend. Die Wälder haben viele Augen durch Jäger, Förster, Ranger (könnte man noch mehr einstellen), Waldarbeiter, Naturschützer (Birdwatcher), "Waldläufer" etc.

Ich teile Deinen Ansatz vorbehaltlos, halte ihn aber für extremes Wunschdenken. Die Machtverhältnisse im niedersächsischen Landtag, meines Wissens 69 Sitze Regierung, 68 Sitze Opposition, geben eine solch "progressive" Herangehensweise nicht her. Deine Vorschläge würden als Spinnerei abgetan. Es ist sogar zu befürchten, dass die nächste Landtagswahl, auch wenn sie noch etwas dauert, das Gewicht zugunsten der konservativen Kräfte verschiebt und damit die Situation u.a. für die Wölfe in unserem Bundesland verschärft. Thümler, Angermann und Gesinnungsgenossen wetzen doch längst die Messer und laden die Flinten.
Ich habe einige aus dieser Kaste in meinem direkten persönlichen Umfeld erlebt. Das öffentliche argumentieren und agieren
ist schon schlimm, wird aber von inoffiziellen Äußerungen in einen tiefschwarzen Schatten gestellt.

[Grauer Wolf]

Ich habe einige aus dieser Kaste in meinem direkten persönlichen Umfeld erlebt. Das öffentliche argumentieren und agieren
ist schon schlimm, wird aber von inoffiziellen Äußerungen in einen tiefschwarzen Schatten gestellt.

Die faseln von Jäger = Naturschützer und vom "grünen Abitur". Und doch sind sie völlig alienisiert, der Natur vollständig entfremdet. Diese Sorte sieht nur ihre Trophäen, ihren Wilderlös und andere Befindlichkeiten, ein Gespür für die natürlichen Zusammenhänge haben sie nicht.

Ich teile Deinen Ansatz vorbehaltlos, halte ihn aber für extremes Wunschdenken. Die Machtverhältnisse im niedersächsischen Landtag, meines Wissens 69 Sitze Regierung, 68 Sitze Opposition, geben eine solch "progressive" Herangehensweise nicht her. Deine Vorschläge würden als Spinnerei abgetan.

Die würden nicht einmal begreifen, wovon wir reden, selbst die Gutwilligen nicht. Städter (von der Mentalität, nicht vom Wohnort her) eben...

Gruß
Wolf

[Nina]

Interessant, was Wenzels grüner Parteikollege Johannes Remmel gegenüber der WAZ zu den Gründen für Kurtis Abschuss gesagt hat:

Der Wolf ist nicht geschossen worden, weil er Menschen oder Hunde angefallen hat. Vielmehr ging es darum, dass sein Verhalten Auffälligkeiten aufwies und untypisch war, weil er mehrfach eine sehr geringe Scheu gegenüber Menschen gezeigt hat.


Umweltminister Remmel: „NRW ist bereit für den Wolf“ | WAZ.de
http://www.derwesten.de/region/umweltmi ... 1294870081

Als grüner Bruder im benachbarten Umweltministerium und damit zuständig für den Wolf in NRW dürfte der Herr Remmel über die wahren Gründe des Abschusses wohl sehr gut informiert sein. Demnach gab es keinen Angriff durch Kurti - weder auf Hunde noch auf Menschen...

[Eurasianwolf]

Das Land Niedersachsen hat den gefürchteten Wolf "MT6" erschießen lassen. Angeblich habe er sich nicht artgerecht verhalten. Dabei hat er sich einfach nur benommen wie ein Wolf, findet Martin Busch. Wer das nicht wolle, müssen stattdessen Schafe ansiedeln.

http://www.radio912.de/home/mediathek/a ... 27,1247315

Nach all den Tagen wo ich alles verfolge mit Kurti sehe ich immer mehr das in Gründe immer mehr "das Unwissen des Menschen" ausgenutzt wird.
Wenn man das Verhalten von Kurti nachgeht, was für mich normal war für ein Wolf, und dann Kurti weg denkt und einen Hund dahin stellt, dann wurde keiner Schreien. Das Wölfe einen Neugier haben in deren Gebiet oder Territorium ist eigentlich ganz normal. Alle Videos die es über Kurti gibt im Internet zeigen das gleiche Bild. Für mich ist es Neugier, weil er immer auf eine gewisse Distanz bleibt. Für andere ist es vielleicht anders.
Ich denke das die Aufklärung auch deutlich zu wenig ist, wenn es mehr da von gab wurde das Rotkäppchen Syndrom nicht so Schlimm sein wie es im Moment noch immer ist.

Es kommt immer mehr da auf hin das er als "Example" Statuiert wurde

[Grauer Wolf]

Das Land Niedersachsen hat den gefürchteten Wolf "MT6" erschießen lassen. Angeblich habe er sich nicht artgerecht verhalten. Dabei hat er sich einfach nur benommen wie ein Wolf, findet Martin Busch. Wer das nicht wolle, müssen stattdessen Schafe ansiedeln.

http://www.radio912.de/home/mediathek/a ... 27,1247315

Paßt doch. Schafe für naturentfremdete, hasenfüßige, "besorgte Bürger"... Jämmerlich!