Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Niedersachsen, Bremen, Hamburg, Schleswig-Holstein
Lutra
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Lutra »

Unser ortsansässiger Landwirt hat seine Herde überwiegend in der Königsbrücker Heide, im Kerngebiet des dortigen Wolfsrudels, ca. 150 Heidsxhnucken und einige Burenziegen. Zur Zeit grasen sie gerade im Nachbardorf einige Flächen ab und so konnte ich sie gestern mal fotografieren.
IMG_3436 (Small).JPG
Der Zaun ist 1,15m hoch und das ist das Weidezaungerät:
IMG_3444 (Small).JPG
Herdenschutzhunde hat er keine und nach seinen Angaben ist noch nie was passiert.
Es wäre gut, wenn von uns hier jemand in der Nähe des Schäfers Barth wohnen würde und was Genaueres in Erfahrung bringen könnte. Die Zeitungen schreiben viel, aber meistens nicht die Hintergründe. Da gibt es schon noch einige Möglichkeiten ohne Spring-Wolf.
Die HSH-Eingreiftruppe gibt es meines Wissens in Sachsen noch. Der bekannte Schäfer Neumann hat die in Bereitschaft. Wir hatten in der Lausitz vor einigen Jahren auch mal so ähnliche Probleme. Damals wurde so eine HSH-Truppe sogar aus der Schweiz geholt, mit Erfolg.
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Ulrike
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Ulrike »

Ich glaube, der Vergleich von unterschiedlichen Situationen ist sehr schwierig. Nur weil nichts passiert, heißt es noch lange nicht, man macht alles richtig.

Anscheinend gibt es ja unterschiedliches Verhalten bei den Wölfen, dieses Überspringen ist ja nur eine Variante. Zur Zeit gibt es Befürchtungen, dass ein Rudel im Heidekreis Kühe und Rinder angreifen. Allerdings dauert es bei Kühen und Rindern Monate bis da die Untersuchungen zum Nachweis abgeschlossen sind, scheint besonders schwierig zu sein.

Was soll jemand, der in der Nähe von Herrn Barth ist denn da - der Mann ist ja nun wahrscheinlich schon genug gestresst, der braucht bestimmt keine weiteren "Experten".

Ulrike
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SammysHP
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von SammysHP »

Lutra hat geschrieben:Der Zaun ist 1,15m hoch und das ist das Weidezaungerät:
Das ist ja ein tolles Gerät! Das braucht nichtmal angeschaltet zu sein um zu funktionieren. :p :lol:

Also viel höher als 1,20 m lohnt nicht. Höchstens als visuelle Abschreckung. Wenn der Wolf springt, hat er bei so einer Höhe definitiv keinen Bodenkontakt mehr. Bei 1,60 m frage ich mich schon, ob er das ohne Berührung schafft. Ich hätte erwartet, dass er versucht, sich im Sprung hochzuziehen, also mit den Vorderbeinen aufsetzt. Das geht bei so einem Zaun natürlich nicht.

Etwas enttäuscht bin ich, dass dort keine (nicht ausreichend) Fotofallen aufgestellt wurden. Die Länge des Zauns kenne ich natürlich nicht. Meiner Meinung nach müssten jetzt zwei Dinge passieren: 1) Es müssen Herdenschutzhunde her. Nicht unbedingt eigene, aber geliehene für ein paar Wochen. 2) Es sollte versucht werden, den Wolf einzufangen und zu besendern. Er scheint ja recht häufig in der Nähe aufzutauchen, das sollte dann machbar sein. Ist das noch nicht abschreckend genug, hätte man zumindest einen Annäherungsalarm¹ und kann dann nochmal richtig Ärger machen.

¹ Häufigere Positionsbestimmung heißt natürlich auch geringere Laufzeit. Aber man braucht ja keine Daten für zwei Jahre.
Lutra
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Lutra »

Ulrike hat geschrieben:Ich glaube, der Vergleich von unterschiedlichen Situationen ist sehr schwierig. Nur weil nichts passiert, heißt es noch lange nicht, man macht alles richtig.
Ich möchte da nichts vergleichen, nur mal zeigen, wie es hier gemacht wird.
Ulrike hat geschrieben:Anscheinend gibt es ja unterschiedliches Verhalten bei den Wölfen, dieses Überspringen ist ja nur eine Variante. Zur Zeit gibt es Befürchtungen, dass ein Rudel im Heidekreis Kühe und Rinder angreifen. Allerdings dauert es bei Kühen und Rindern Monate bis da die Untersuchungen zum Nachweis abgeschlossen sind, scheint besonders schwierig zu sein.
Klar gibts da unterschiedliches Verhalten.
Ulrike hat geschrieben:Was soll jemand, der in der Nähe von Herrn Barth ist denn da - der Mann ist ja nun wahrscheinlich schon genug gestresst, der braucht bestimmt keine weiteren "Experten".

Ulrike
Ich möchte da auch mal ein Beispiel aus meiner unmittelbaren Umgebung bringen. Vor paar Wochen rissen die Wölfe zwei Schafe, laut Zeitung mit dem besten Weidezaun geschützt. Nicht geschrieben wurde allerdings, das die Weide ein langer, schmaler Streifen war, die Schafe nicht auf Distanz gehen konnten und so in Panik den Zaun umgerissen haben. Das sind so manchmal die Details, die man nicht aus der Presse erfährt. Ist auch nicht als direkter Vergleich gemeint, nur als Beispiel, und da gibts noch mehr davon. Da braucht man dem Schäfer auch nicht auf die Nerven gehen und erst recht kein "Experte" zu sein.
Lutra
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Lutra »

SammysHP hat geschrieben: Das ist ja ein tolles Gerät! Das braucht nichtmal angeschaltet zu sein um zu funktionieren. :p :lol:
Stimmt. :oops: Das war mir weder vor Ort noch auf dem Foto aufgefallen, dass ne Strippe vom Akku ab ist. So guckt man hin. :oops: Hoffentlich ist der Schäfer da genauer.
Grauer Wolf

Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Grauer Wolf »

Lutra hat geschrieben:Vor paar Wochen rissen die Wölfe zwei Schafe, laut Zeitung mit dem besten Weidezaun geschützt. Nicht geschrieben wurde allerdings, das die Weide ein langer, schmaler Streifen war, die Schafe nicht auf Distanz gehen konnten und so in Panik den Zaun umgerissen haben. Das sind so manchmal die Details, die man nicht aus der Presse erfährt. Ist auch nicht als direkter Vergleich gemeint, nur als Beispiel, und da gibts noch mehr davon. Da braucht man dem Schäfer auch nicht auf die Nerven gehen und erst recht kein "Experte" zu sein.
Deshalb bin ich auch immer mißtrauisch, wenn berichtet wird, daß gut geschützte Schafe gerissen wurden. Ich möcht nicht wissen, wie oft noch schnell "aufgeräumt" wird, bevor der Rißgutachter kommt, um den Schaden aufzunehmen, damit auch ja das Geld fließt... Trau, schau, wem...

Gruß
Wolf
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Richard M
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Richard M »

Darin steht:
Tino Barth, der wie kein anderer Schafhalter in Niedersachsen Herdenschutz betreibt
Das kann doch nicht ernst gemeint sein. Der soll halt endlich Herdenschutzhunde auf seine Moorschnucken aufpassen lassen. Er wäre bestimmt begeistert wie toll die das können. Oder wäre ihm dann langweilig, weil seine ganze Stimmungsmache gegen die Wölfe haltlos wäre?

Im Artikel wird auch vom Abgeordneten der Wolfs- und Naturhasser-Partei CDU und vom Herrn, über den man hier nichts schreiben darf, berichtet. Dann ist eigentlich schon wieder klar, welche Klientel diese Berichterstattung bedienen soll.

Interessant wäre mal zu sehen, wie der Wolf das wirklich über den Zaun schafft. Ließe sich das nicht mit Wildtierkameras festhalten?
Petition Der Wolf gehört zu Deutschland: https://www.change.org/p/bundesminister ... eutschland
Ulrike
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Ulrike »

Man kann ja niemanden dazu verpflichten, Herdenschutzhunde einzusetzen und Herr Barth hat ja nun einiges getan und ich glaube einem Schäfer ist es nicht langweilig, der muss verdammt hart arbeiten um sein Brot zu verdienen.

Zur Frage von Problemwölfen gibt es gerade ein Interview mit Prof. Mech im Spiegel, dem wird hoffentlich niemand unterstellen, dass er gegen den Wolf eintritt oder Naturhasser ist.

Aber die Wolfsbefürworter müssen sich auch mal mit der Realität auseinander setzen und dieses Land ist eben sehr dicht besiedelt und es gibt unterschiedliche Interessen.

Ulrike
Lutra
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Re: Der Wolf in Vechta - langsam geht es los

Beitrag von Lutra »

Wir wissen doch alle hier nur das über die Vorfälle dort, was in den Zeitungen steht. Weiß denn jemand, wie das festgestellt wurde, dass das eine junge Wölfin ist, die da über die Zäune springt? Da muß sie doch schon mal dabei beobachtet worden sein. Es wäre ja auch eine Voraussetzung dafür, wenn sie "entnommen" werden sollte, dass man sie erst mal sieht. Dann wäre aber auch eine andere Form der Vergrämung denkbar, aber man müßte sie eben in flagranti erwischen. Früh hinkommen und die toten Schafe finden hilft auch nicht weiter.
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