Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Miscanthus
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von Miscanthus »

Hier wurde aber sicherlich gleich gemeldet:
Mufflon gerissen (Vorsicht, wenig appetitanregendes Foto)
http://www.moz.de/lokales/artikel-ansic ... 1/1378608/
"Blutbad", lese ich da und "bestialisch".
LarsD

Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von LarsD »

Miscanthus hat geschrieben:Naja, so viele "Wolfsexperten" (was immer das sein soll, klingt aber im Kontext irgendwie abwertend) wird´s nicht geben.
Es gibt in Deutschland nur einen Wolfsexperten! http://www.rtlnord.de/nachrichten/kriti ... elfen.html

Und Pilzsucher sind erst im Herbst unterwegs. Bis dahin haben im Normalfall Wolf und Jäger im tiefen Wald relative Ruhe. ;-)
jurawolf
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von jurawolf »

Lars, du hattest ja auch schon mit Wotsch disputiert über Wolfszahlen etc. Aber gibst du ihm im aktuellen Fall nicht recht?
LarsD

Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von LarsD »

jurawolf hat geschrieben:Lars, du hattest ja auch schon mit Wotsch disputiert über Wolfszahlen etc. Aber gibst du ihm im aktuellen Fall nicht recht?
Die angedachte Verfahrensweise (Einfangen, Besendern, Vergrämen) stand so im ersten Managementplan Brandenburgs - Mitautor: Ulrich W. ... :roll: Jetzt stellt er sich wieder hin und erklärt öffentlich, dass die Leute um ihn rum keine Ahnung hätten. Mir fehlen seine konkreten Vorschläge, was denn nun richtig wäre. Läuft das Management in Niedersachsen am Ende nicht, weil es in der Hand der Jägerschaft liegt? Oder läuft es deshalb nicht, weil Leute wie U.W. über Jahre hinweg eine Stimmung erzeugt haben, in der jetzt ein tatsächliches Eingreifen kaum mehr möglich ist, ohne dass die dafür zuständigen Entscheidungsträger augenblicklich Morddrohungen von durchgeknallten Wolfsschützern bekommen? Geht es U.W. tatsächlich um den Wolf oder dient der ihm nur als Plattform zur Selbstdarstellung? Nach dem verlinkten Interview halte ich Letzteres für wahrscheinlicher.
jurawolf
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Registriert: 5. Okt 2010, 23:32

Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von jurawolf »

Naja, du weisst wie es ist, wenn man ein Interview gibt (egal in welchem Medium): Es wird immer nur ein Ausschnitt davon publiziert, Aussagen werden auch schon mal aus dem Kontext gerissen. Auch wenn man seine Zitate gegenliest, hat man letzten Endes nicht immer Gewissheit darüber, in welcher Länge und in welchem Kontext sie erscheinen.

Auch ich hätte im Interview mit Wotsch gerne gehört, was denn sein Vorschlag für Niedersachsen bzw. für diesen bestimmten Problemwolf wäre. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass er dazu nichts gesagt hat.
Grauer Wolf

Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von Grauer Wolf »

Miscanthus hat geschrieben:Hier wurde aber sicherlich gleich gemeldet:
Mufflon gerissen (Vorsicht, wenig appetitanregendes Foto)
http://www.moz.de/lokales/artikel-ansic ... 1/1378608/
"Blutbad", lese ich da und "bestialisch".
Ingo Skora, der Mitglied der Pächtergemeinschaft Ragow ist, wurde gerufen und hat das skelettierte Tier fotografiert. "Es müssen zwei Wölfe gewesen sein, die den Mufflonwidder angegriffen und getötet haben", ist sich der Jäger sicher. "Denn ich habe zwei unterschiedliche Wolfsfährten gefunden." Ihm habe sich ein grausiger Anblick geboten, schildert Skora. Die Wölfe hätten ein Blutbad angerichtet und das Tier etwa 50 Meter über den Acker geschleift. "Sie haben eine Blutspur hinterlassen. Richtig bestialisch sah das aus."
Heilig's Blechle, was für ein naives, blödes Geschwafel. Oder ist es genau kalkuliert, um Stimmung gegen den Wolf zu machen? Ich traue den Brüdern alles zu. Die Tischsitten bei Wolfens sind nun mal rustikal. Das ist kein Blutbad, da ist nichts "bestialisch", da wurde Beute gemacht und gefressen, ein völlig normaler Vorgang in der Natur. Nur offensichtlich nicht für Jäger, die den Muffel wohl lieber selber geschossen hätten...
Schafe reißen soll der Wolf nicht (o.k., verständlich), hält er sich an natürliche Beute, ist es auch nicht gut. Das versteh, wer will, ich kann's nicht... :x

Was das Bild angeht, was ist denn da wenig appetitanregend? Essensreste halt und es ist sogar noch was brauchbares dran... :pleased: In's Gebüsch oder an den Waldrand schleifen, dann kann sich der Wolf noch den Rest holen oder die Füchse, Marder und Raben haben auch was davon... ;)

Gruß
Wolf
LarsD

Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von LarsD »

jurawolf hat geschrieben: Auch ich hätte im Interview mit Wotsch gerne gehört, was denn sein Vorschlag für Niedersachsen bzw. für diesen bestimmten Problemwolf wäre. Ich kann mir aber kaum vorstellen, dass er dazu nichts gesagt hat.
Die Probleme in Niedersachsen und SH sind ja nicht erst letzte Woche offensichtlich geworden. Was in aller Welt hätte also Deutschlands einzigen und wahren Wolfsexperten davon abhalten sollen, seine Tipps zum richtigen Umgang mit Wölfen im Siedlungsbereich zumindest auf seiner eigenen Website zu postulieren? Mag sein, dass ich was übersehen habe. Aber ich finde dort neben übertrieben viel Selbstdarstellung und eimerweise Polemik nichts, was wirklich richtungsweisend und vor allem nachvollziehbar wäre. Mein Fazit seit meiner Diskussion mit ihm: es geht ihm weniger um das Miteinander von Wolf und Mensch. Ihm ist wichtig, auf seine alten Tage im Gespräch zu bleiben. Ein Stück weit kann ich das sogar verstehen. Aber den Wölfen hilft er auf diese Tour sicherlich ebenso wenig wie denen, die sich vor Ort um ein vernünftiges Miteinander bemühen.
Grauer Wolf

Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von Grauer Wolf »

LarsD hat geschrieben:Was in aller Welt hätte also Deutschlands einzigen und wahren Wolfsexperten davon abhalten sollen,...
Na ja, als wirklichen Experten sehe ich eher den Bloch, 20 Jahre (oder sind's schon mehr?) Feldforschung direkt am Wolf... O.k., der lebt inzwischen einen Großteil des Jahres in Kanada...

Btw., was ist denn das wieder für'n bürokratischer Sch***?
Eine überzeugende Rissbegutachtung erfordert in den meisten Fällen, dass der Gutachter das gerissene Tier gründlich untersucht, d.h. das Fell mindestens teilweise abzieht, um den wolfstypischen Kehlbiss festzustellen und ggf. zu vermessen. Die neueren Hygienevorschriften verbieten jedoch eine gründliche Untersuchung vor Ort. Das Tier muss komplett in einem entsprechenden Raum untersucht werden, und zwar vom Amtstierarzt. Diese Vorschriften erschweren eine rasche Begutachtung.
http://woelfeindeutschland.de/naive-fre ... he-woelfe/ (Letzter Absatz, Rißbegutachtung). Und seit wann sind Amtstierärzte Wolfsexperten? :roll:

Gruß
Wolf
LarsD

Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben:
LarsD hat geschrieben:Was in aller Welt hätte also Deutschlands einzigen und wahren Wolfsexperten davon abhalten sollen,...
Na ja, als wirklichen Experten sehe ich eher den Bloch, [...]
Klemmt Dein Ironie-Detektor? :mrgreen:
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SammysHP
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Re: Brandenburg: Da haben wir viele besorgte Jäger

Beitrag von SammysHP »

Der Begriff "Experte" hat doch heutzutage keinerlei Relevanz mehr. Wenn ich überlege, wie vielen "Experten" ich jeden Tag begegne...
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