Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Alles, was sonst nirgends passt.
Benutzeravatar
Lone Wolf
Beiträge: 438
Registriert: 15. Dez 2012, 13:02

Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Beitrag von Lone Wolf »

Als gebürtiger Sachse stehe ich vor dem nächsten Sonntag in der Pflicht, nahezu sämtliche (einige radikale, religiös verquaste oder dogmatische Parteien fallen allerdings von vornherein unter den Tisch) Parteiprogramme zu lesen, um eine höchstmögliche Affinität zu meinen eigenen Meinungen,freilich nur im Rahmen einer Landtagswahl, festzustellen und mein Wahlverhalten danach auszurichten. Dabei ist mir doch durchaus auch Canis Lupus direkt oder indirekt begegnet, wovon ich euch gern in Kenntnis setzen möchte. Ich halte das durchaus für interessant ^^

So findet man zum Beispiel bei der Alternative für Deutschland Landesverband Sachsen im Wahlprogramm folgende Formulierung:

III.5.b8. Heimatliche Natur – unsere Verantwortung
Der Schutz der Natur mit ihren heimattypischen Arten ist eine wichtige Aufgabe, die im ländlichen Raum zu
leisten ist. Arten, die in Sachsen sehr selten, aber in anderen Weltregionen weit verbreitet sind, bedürfen keines
besonderen Schutzes
.

III.5b9. Wildtiermanagement statt Wolfsmanagement!
Wir setzen uns dafür ein, die Kostenstelle für das sog. Wolfsmanagement entweder abzuschaffen oder in ein
Wildtiermanagement umzuwandeln
, in dem alle Wildarten, auch Niederwild wie Hase oder Fasan, gleich behandelt
werden.

Nachtigall ick hör dir trapsen. Ich muss schon sagen, der Arm des Landejagdverbandes reicht weit.
---------------------------------------------------------
Auch im Programm der Regierungspartei CDU findet man den Wolf, allerdings deutlich entspannter:
Zitat:
Die Sächsische Union wirbt deshalb für die Umsetzung und Weiterentwicklung des Maßnahmenplans zur
biologischen Vielfalt und fordert in der neuen EU-Förderperiode praxisgerechte und
kostendeckende Naturschutzmaßnahmen. Konflikte mit Land- und Gewässernutzern, die
sich aus der Ausbreitung von streng geschützten Tierarten wie dem Wolf, dem Elbebiber
oder dem Kormoran ergeben, müssen durch Managementmaßnahmen gelöst werden
.


Ablehnen muss ich den Begriff der Kostendeckenden Naturschutzmaßnahmen. Diese sollten und können aus meinere Sicht zwangsläufig nicht immer kostendeckend sein! Dieser Begriff schränkt echten Umwelt-/Naturschutz ein.
----------------------------------------------------------
Zur FDP: Hier ist man im aktuellen Wahlprogramm stolz auf das erreichte. Immerhin steht man öffentlich zum Wolf, trotz massiven Vorbehalten im ländlichen Raum, ich erinnere an die 10.000 Unterschriften die die Schäfer Klose und Horn gegen den Wolf zusammengetragen haben. Das macht mir die sächsische FDP fast symphatisch. Man liest:

Was haben wir bisher in Regierungsverantwortung erreicht?
 Entwicklung einer langfristigen Strategie zur Vergrößerung des Waldanteils auf 30 Prozent der
Landesfläche, Schaffung umfassender Beratungsangebote für die Eigentümer und Pächter
von Privat- und Körperschaftswald
 neues Jagdgesetz mit Ausgleich zwischen Tier-, Arten-, Umweltschutz und Jagdinteressen;
weitgehender Verzicht auf bleihaltige Munition; Jagdverbot für geschützte Tiere wie den Wolf

------------------------------------------------------------
Da kommen doch eher, man glaubt es kaum, die Freien Wähler als die Neoliberalen rüber, die überbordende Regulierung zur Umwelt zu Gunsten einer wirtschaftlichen Nutzung von Wäldern zurückdrängen möchten, hier liest man demzufolge zum Wolf

-die Schaffung weiterer Anreize in der Waldwirtschaft,
um die Wälder nachhaltig zu bewirtschaften
und vor zerstörerischen Eingriffen
zu schützen, in enger Zusammenarbeit mit
den Waldbesitzern, Jägern und Förstern vor Ort.
-den Erhalt der Artenvielfalt in unserer Kulturlandschaft.
Artenschutz ist nicht teilbar – keine
Art soll privilegiert sein – auch nicht der Wolf


Den Zusatz : ...auch nicht der Wolf... hätte man sich sparen können, so lässt er allerdings tief blicken, auch sonst wende ich mich mit Grausen, hier gehts nur um Heller und Pfennig bei den Freien Wählern...
------------------------------------------------------------------
Die SPD in Sachsen widmet dem Wolf ein volles Kapitel. Da Capo!
Schutz des Wolfes in Sachsen
Der Wolf ist durch europäisches und deutsches Naturschutzrecht als gefährdete
Art geschützt. Seine Bejagung ist gesetzlich verboten. Trotzdem werden in Sachsen
Wölfe illegal bejagt und getötet.
Wir wollen, dass der Freistaat Sachsen seiner Verantwortung für den Wolf gerecht
wird und Ängste in der Bevölkerung abbaut. Die Menschen vor Ort müssen
noch besser über die Lebensweise des Wolfes und den richtigen Umgang damit
informiert werden. Grundsätzlich begrüßen wir die Wiederansiedlung des Tieres.
Gleichwohl sehen wir, dass dieser Vorgang zu Ängsten geführt hat und werden
Maßnahmen fördern, die ein konfliktfreies Nebeneinander von Mensch und Wolf
unterstützen
.

-------------------------------------------------------------------
Die Grünen haben ebenfalls einen äußerst ausführlichen Beitrag dazu im Wahlprogramm, wenn man zwischen den Zeilen liest, gäbe es hier sogar Chancen, endlich Schonzeiten für den Fuchs in Sachsen einzuführen, wenn nicht sogar ein ständiges Jagdverbot:

GRÜNE Jagdpolitik zielt auf die nachhaltige Hege und Pflege des Waldes und der darin wild lebenden Tiere ab. Alle einheimischen Wildtierarten wollen wir in geeigneten Lebensräumen erhalten beziehungsweise ihre Wiederansiedlung fördern. Deshalb ist die konsequente Bestandsregulierung des Schalen- und Schwarzwilds ebenso Bestandteil GRÜNER Jagdpolitik wie Schonzeiten und der Schutz von bedrohten Tierarten, die nicht bejagt werden dürfen. Die Liste der jagdbaren Tierarten im Jagdgesetz wollen wir entsprechend eng begrenzen. Alle dann nicht mehr gelisteten Tierarten sollten ausschließlich dem Naturschutzgesetz unterliegen. Wir lehnen die jagdrechtliche Einordnung des Wolfes grundsätzlich ab. Der Wolf gehörte lange Zeit zu den in Sachsen heimischen Tieren, wanderte selbstständig wieder in seine ursprüngliche Heimat ein und bedarf des besonderen Schutzes. Die systematische Beobachtung der Wildbestände wollen wir vorantreiben. Zudem wollen wir die vollständige Umstellung auf bleifreie Munition für die Jagd und die Abkehr von der Trophäenjagd erreichen. Wir wollen eine praxisorientiertere und professionellere Jagdausbildung
ermöglichen. Neben einer wildbiologischen Fachausbildung muss die Waffenhandhabung Hauptmerkmal jeder Jagdausbildung
werden

------------------------------------------------------------------------------
Bei den Linken kommt der Wolf explizit nicht vor, wohl aus Rücksicht auf ihre überalterten Wähler, die in dieser Hinsicht überwiegend negativ eingestellt sind.
------------------------------------------------------------------------------
Ich muß sagen, da ich bei sämtlichen Wahlen auch immer Friedens-und Europapolitik der jeweiligen Bundesparteien im Hinterkopf habe, fällt es mir schwer bei der Landtagswahl Parteien zu wählen, die aus meiner Sicht in diesen Bereichen versagt haben. Gerade diese Parteien haben dann aber auf Landesebene in Sachen Natur und Umwelt, die aus meiner Sicht besten Konzepte... Insbesondere die Grünen muss ich hier positiv nennen. Ihr Konzept zu Verbundbiotopen,Wildbrücken, Korridoren, Waldumbau, Wegnahme ökonomischen Druckes auf jeden qm Wald usw überzeugt voll und ganz. Leider ist mir die Partei in anderen Bereichen deutlich zu dogmatisch ideologisch geprägt. Enttäuschend für mich die AfD und v.a. die Freien Wähler.
Das wird für Lone Wolf wieder mal eine Spagatwahl...

Grüße
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Beitrag von SammysHP »

Vielen Dank für die umfangreiche Zusammenfassung! Hätte nicht gedacht, dass man zum Wolf so viel findet.
Benutzeravatar
Lone Wolf
Beiträge: 438
Registriert: 15. Dez 2012, 13:02

Re: Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Beitrag von Lone Wolf »

Kleine Ergänzung noch, da oben schlicht vergessen: Die Piraten
Eigentlich hätte ich es aber doch beim obigen Beitrag bewenden lassen können, denn die Piraten gehen zwar oft und, aus meinem Dafürhalten bei absolut unsinnigen Dingen, bis ins kleinste Detail... Umwelt, Natur sowie Wildtiere werden aber erschreckend stiefmütterlich behandelt, da gibt es keinerlei Visionen, keine Nationalparks, Schaffung von ungenutzten Waldflächen, Schonzeiten, Jagdumbau, Verbundkorridore zwischen Lebensräumen... Komplette Fehlanzeige!
Hauptsache Drogenfreigabe und keine Kamera auf dem Campus... :roll:
Grüße
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Beitrag von SammysHP »

Da ich gelegentlich auch unter den Piratenwählern war/bin, möchte ich das nicht so unkommentiert stehen lassen und die Piraten verteidigen: Die Piraten selbst sagen, dass sie keine umfassende Politik betreiben wollen! Sie wollen nicht regieren. Sie spezialisieren sich auf bestimmte Aspekte und wollen an denen rütteln. Eher eine Protest- oder Lobby-Partei. Genauso wie die Tierschutzpartei etc.
Grauer Wolf

Re: Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Beitrag von Grauer Wolf »

Lone Wolf hat geschrieben:Kleine Ergänzung noch, da oben schlicht vergessen: Die Piraten
...
Umwelt, Natur sowie Wildtiere werden aber erschreckend stiefmütterlich behandelt, da gibt es keinerlei Visionen, keine Nationalparks, Schaffung von ungenutzten Waldflächen, Schonzeiten, Jagdumbau, Verbundkorridore zwischen Lebensräumen... Komplette Fehlanzeige!
Hauptsache Drogenfreigabe und keine Kamera auf dem Campus... :roll:
Was erwartest Du von einer Versammlung kommunistisch angehauchter, chaotischer Nerds mit krausen Ideen? Verbindung zur Natur? Von denen halte ich genau nichts.

Enttäuscht bin ich von der AfD, auf die hatte ich einige Hoffnungen gesetzt. Aber da haben wohl ein paar Jäger mitgestrickt. Der Fasan "gleichberechtigt"? Lachhaft. Wenn man den nicht regelmäßig nachzüchtet und auswildert, hält der sich hier sowieso nicht. Das gleiche wie beim Muffel: Künstlich eingebürgert, um mehr zum Ballern zu haben.
Wikipedia hat geschrieben:Das natürliche Verbreitungsgebiet des Fasans reicht vom Schwarzen Meer über die Trockengebiete Mittelasiens bis in den Osten Asiens.
...
Vor allem zu Jagdzwecken wurde der Fasan in Europa, den USA und anderen Teilen der Welt eingebürgert, ein stabiler Bestand kann sich aber auf Dauer meist nur durch Hegemaßnahmen und Aussetzungen halten.
Gruß
Wolf
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Beitrag von SammysHP »

Grauer Wolf hat geschrieben:Was erwartest Du von einer Versammlung kommunistisch angehauchter, chaotischer Nerds mit krausen Ideen? Verbindung zur Natur? Von denen halte ich genau nichts.
Ich denke, ich entspreche diesem Schema recht gut:
  • Ich bin Informatikstudent
  • Zwar bin ich nicht linksextrem (eher neutral), dennoch bin ich der Meinung, dass der Kommunismus gar nicht so falsch wäre, würde er funktionieren. Ich mache viel unentgeltlich, einzig um andere zu unterstützen (z.B. Open-Source-Entwicklung, Ehrenämter, Verein(sorganisation) etc.). Als Gegenleistung erhalte ich ein angenehmes Zusammenleben und Unterstützung durch andere. In unserer kommerzialisierten Welt, wo die meisten auf ihren eigenen Vorteil hin arbeiten, funktioniert Kommunismus nicht. Ich begrüße es aber, dass viele (junge) Leute zumindest zu Teilen etwas gemeinschaftlicher denken.
  • Wie du da chaotisch reininterpretierst, weiß ich nicht. Je weniger Hierarchie man nutzt, desto "chaotischer" wird es. Bei den Piraten geht es ein wenig zu sehr drunter und drüber und das bemängele ich auch. "Nerds" müssen aber nicht grundsätzlich chaotisch sein. Wobei es natürlich anders ist, als wenn oben einer oder wenige das Kommando geben und alle hinterher rennen.
Und dennoch habe ich eine Verbindung zur Natur. Das ist auch mein Lebensziel: Ein verträgliches Zusammenleben und eine gegenseitige Unterstützung von Technik und Natur. Das eine schließt das andere nicht aus.

Die AFD ist mir persönlich zu wenig offen, zu Europa-kritisch. Die kommen für mich nicht in Frage.
Grauer Wolf

Re: Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Beitrag von Grauer Wolf »

Lone Wolf hat geschrieben:Wir wollen eine praxisorientiertere und professionellere Jagdausbildung
ermöglichen. Neben einer wildbiologischen Fachausbildung muss die Waffenhandhabung Hauptmerkmal jeder Jagdausbildung
werden
Es sollte vor allen Dingen mal die Bogenjagd endlich erlaubt werden. Die schließt nämlich all die alten Herren mit Schmerbauch aus, die am Wochenende mit M-Mercedes und Knarre das Revier unsicher machen, Leute bedrohen (alles schon erlebt) und regelmäßig wahlweise Radfahrer, Autos oder andere Menschen mit Wildsäuen verwechseln. Hatten wir doch gerade...
Wer mit dem Bogen jagt, muß topfit sein und eiserne Kondition haben, bis auf 30...50 Meter an das Wild ran (schützt gegen Verwechslungen :roll: ) und das Gegenüber hat beim leisesten Fehler eine gute Chance, zu entkommen.
Es wird zwar immer argumentiert, das sei angeblich nicht waidgerecht (na von wem wohl? Von denen, die dazu weder körperlich noch geistig in derr Lage sind), aber ein rasiermesserscharfer Jagdpfeil auf einem starken Bogen hat eine enorme Durchschlagskraft (der durchschlägt locker einen starken Hirsch!) und tötet schlagartig und das wohl weitgehend schmerzarm. Außerdem gibt's keine Bleisplitter im Fleisch und in der Natur.
Altersklassenaufbau der Strecke

Durch die geringere Reichweite des Jagdbogens kommt in erster Linie sehr junges oder altes, geschwächtes und dementsprechend unvorsichtigeres Wild zur Strecke. Dadurch spiegelt der Bogenjäger die natürliche Sterblichkeit in naturbelassenen, von Menschen nicht beeinflussten Gebieten sehr gut wieder.
aus http://www.austrianbowhunting.at/argume ... mente.html
Na, kommt das bekannt vor? Richtig! So jagt auch der Wolf!
SammysHP hat geschrieben:Und dennoch habe ich eine Verbindung zur Natur. Das ist auch mein Lebensziel: Ein verträgliches Zusammenleben und eine gegenseitige Unterstützung von Technik und Natur. Das eine schließt das andere nicht aus.
Haben wir das hier im Forum nicht alle und das wahrscheinlich weit über'm Bundesdurchschnitt? Ich glaube nicht, daß Du für den typischen "Piraten" repräsentativ wärest. ^^

Übrigens, die Piraten haben sich für mich als "natürlicher Feind" etabliert, als sie beschlossen, das UrhG de facto abzuschaffen:
Am lautesten drängt die Piratenpartei auf ein reformiertes Urheberrecht, sie will laut Grundsatzprogramm das nichtkommerzielle Kopieren und Nutzen von Werken fördern. Vor einigen Monaten zogen die Piraten deshalb einen Proteststurm der Kreativenszene auf sich.

Doch so provokant ihre Forderungen klingen, so schwammig sind sie an vielen Stellen im Wahlprogramm formuliert. Was in der breiten Öffentlichkeit hängen geblieben ist, ist das Image der Kostenlos-Partei.
aus http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 53630.html

Auf gut deutsch: Die Werke von Kreativen werden schlicht und ergreifend enteignet, sobald es "privat" wird. Auch die Schutzfristen sollen wohl massiv reduziert werden. Ich bin Photograph und Autor, was glaubst Du, wie solche kruden Forderungen, sich alles unter den Nagel reißen zu dürfen, bei mir ankommen? :x Wer ein Bild von mir für die Wand haben will, hat das zu bezahlen, so einfach ist das, es sei denn, ich genehmige was anderes. Ich muß das, was ich brauche, schließlich auch bezahlen, auch wenn's für mich privat ist.
SammysHP hat geschrieben:Die AFD ist mir persönlich zu wenig offen, zu Europa-kritisch. Die kommen für mich nicht in Frage.
Genau deswegen schätze ich sie. Wenn es mir nach ginge, hätten wir z.B. einen Staatenbund der Nordstaaten von mir aus auch mit Nord-Euro ohne die ganzen Südländer inkl. Frankreich, die nur die Hand aufhalten, Abermilliarden kassieren und keinen Gedanken an Reformen verschwenden, frei nach dem Motto: Deutschland zahlt alles.

Aber ich will hier nicht zu politisch werden. Mir geht's hier immer noch in erster Linie um "unsere" Wölfe.

LG
Grauer Wolf ;)
Widukind

Re: Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Beitrag von Widukind »

Grauer Wolf hat geschrieben:
SammysHP hat geschrieben:Die AFD ist mir persönlich zu wenig offen, zu Europa-kritisch. Die kommen für mich nicht in Frage.
Genau deswegen schätze ich sie. Wenn es mir nach ginge, hätten wir z.B. einen Staatenbund der Nordstaaten von mir aus auch mit Nord-Euro ohne die ganzen Südländer inkl. Frankreich, die nur die Hand aufhalten, Abermilliarden kassieren und keinen Gedanken an Reformen verschwenden, frei nach dem Motto: Deutschland zahlt alles.
... Bild
Benutzeravatar
SammysHP
Administrator
Beiträge: 3704
Registriert: 4. Okt 2010, 18:47
Wohnort: Celle
Kontaktdaten:

Re: Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Beitrag von SammysHP »

@Grauer Wolf
Ich bin ja nun auch (Hobby-)Fotograf und wer meine Bilder haben möchte, weil er sie schön findet, kann sie auch gerne bekommen. Wer sie jedoch kommerziell (Werbung, Header auf einer Webseite etc.) haben möchte, muss dafür zahlen. Genauso ist es doch bei vielen Open-Source-Projekten auch: Der Source-Code ist frei verfügbar, jeder kann die Software nutzen, wenn er sie jedoch kommerziell einsetzt, muss auch er zahlen. Überleg mal, was du alles kostenfrei in Anspruch nimmst. Ich kann auch gerne eine Begrenzung im Forum einfügen, dass man nur mit einem monatlichen Abo mehr als 3 Beiträge am Tag schreiben kann. ;)

Bezüglich EU: Die EU ist sicher nicht perfekt. Dafür sind die einzelnen Länder auch viel zu unterschiedlich. Ziel sollte es meiner Meinung jedoch sein, global ein möglichst einheitliches, hohes Niveau zu erreichen. Die Geschichte hat gezeigt, dass Einzelkämpfer nicht weit kommen. Deutschland ist ein vergleichsweise reiches Land. Da ist es natürlich, dass man die schwächeren unterstützt. Natürlich nicht bedingungslos, es muss auch eine Verbesserung beim Empfänger absehbar sein. Wenn ich so durch die diversen Länder reise, bin ich froh, dass es die EU gibt. Ebenso wenn ich Sachen aus dem Ausland bestelle.
Schön wäre es doch, wenn es keine Nationen mehr geben würde, sich die gesamte Menschheit problemlos verständigen könnte und alle an einem Strang ziehen. Das wird Utopie bleiben. Der Mensch ist nicht für ein solches System geeignet. Aber vielleicht kommt man dem ein kleines Stückchen näher.
Grauer Wolf

Re: Der Wolf als Politikum in Landtagswahlen

Beitrag von Grauer Wolf »

SammysHP hat geschrieben:Ich bin ja nun auch (Hobby-)Fotograf und wer meine Bilder haben möchte, weil er sie schön findet, kann sie auch gerne bekommen. Wer sie jedoch kommerziell (Werbung, Header auf einer Webseite etc.) haben möchte, muss dafür zahlen.
Der Punkt ist, daß ich von meinen Bilder lebe. Ich bin nicht habgierig und unterstütze auch mal Projekte, die mir wichtig sind, kostenlos mit Bildern o.ä. Auch Bilder, die auf Hundespaziergängen mit anderen Hundefreunden entstehen, verteile ich schon mal niedrigauflösend, also 800...1200 px, aber gewöhnlich niemals hochauflösend (außer bei Freunden, denen ich vertrauen kann).
Ich glaube, was mich so stört, ist diese Freibier-Mentalität der Piraten (auch die Forderung nach einem bedingungslosen Grundeinkommen ist ein schlechter Witz). Damit kann ich nichts anfangen. Und was gar nicht geht, ist etwa die Beschneidung der Schutzfristen. Für einen Berufsphotographen oder Filmemacher ist das Archiv ein Teil der Altersversorgung und nach seinem Tod gehen diese Rechte auf die Erben über. Lichtbildwerke sind nun mal 70 Jahre geschützt und dabei sollte es bleiben. Wenn dann aber Schutzfristen auf 10...25 Jahre oder was auch immer beschnitten werden, dann wird ein Archiv de facto wertlos. Das gleiche gilt prinzipiell auch für Tonaufnahmen, deren Schutz ebenfalls auf 70 Jahre angehoben werden sollte (was wohl auch geplant ist).
Die Piraten faseln immer davon, sie müßten die Kreativen vor den "bösen" Verwertern schützen. Sorry, aber wenn ich die Verwertung meiner Bilder z.B. einer Bild-Agentur übertrage, dann ist das ein freiwilliger Vertrag zwischen dieser und mir (der mir die lästige, zeitaufwendige Vermarktung vom Hals schafft) und niemand hat sich da einzumischen, auch nicht diese Herrschaften. Bezeichnend ist, daß alle Kreativen, die ich kenne plus jede Menge im Web von diesen Plänen der Piraten genau nichts halten.

M.W. hat Open Source nicht zwingend was mit Freeware zu tun oder... (aber da bin ich nicht sattelfest)? Wer jedenfalls seine Programme, Bilder, Texte oder was auch immer unter GNU-Lizenz setzt, der tut das freiwillig, um sie zu verbreiten. Aber er wird nicht dazu gezwungen, wie es die Piraten planen.

Das war's jetzt auch von mir zu diesem Thema. Hier bin eigentlich nur wegen der Wölfe, auch wenn die leider ebenfalls zum Politikum geworden sind... ;)

Gruß
Wolf
Gesperrt