Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser?

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Waldschrat
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Re: Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser?

Beitrag von Waldschrat »

ist halt das übliche nabu-bashing von jägerschaft und einigen anderweitig interessierten.
um erst mal auf die urspüngliche frage zu " Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser? " zu antworten:
weil man wahlweise zu doof oder zu geizig ist vernünftigen hochwasserschutz entlang der flüsse zu betreiben.
höhere deiche bedeuten höhere hochwasser...klingt komisch iss aber so. der hochwasserschutz in sachsen-anhalt wird in sachsen bzw tschechien gemacht, nur stecken die kein geld in sachen, von denen sie eigentlich nichts haben.

konkret zum fall:
treibwagen ist ne gute idee...für milchkühe etc.
gern wird auch argumentiert, der nabu hätte sich an landwirte wenden sollen, die kennen sich mit sowas aus.
täusch ich mich, oder ist die zahl der landwirte die diese rinder halten arg begrenzt?

gern hätte ich die jägerschaft beim versuch gesehen z.b. nen rudel rotwild oder ne rotte schwarzwild aus der fläche zu holen. so als experten...

@harris:
zit.:"...aber sie haben einen Fehler gemacht. Sie haben die Tiere trotz rechtzeitiger Warnung nicht weg geholt..."
du hast die stellungnahme des nabu gelesen?
wenn ja, was daran hast du nicht verstanden?

also ich würde ein verfahren gegen den nabu begrüßen...das würde die vorwürfe und abläufe der sache klären.

grüße vom waldschrat
"It's not easy to be green"
____________________Kermit
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SammysHP
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Re: Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser?

Beitrag von SammysHP »

Ich bin jedes Jahr zwischen Weihnachten und Neujahr in Dahme an der Ostsee. Dort stehen seit kurzem schottische Hochlandrinder im Deichvorland. Die können auch von A nach B gebracht werden.
Du hast keine ausreichende Berechtigung, um die Dateianhänge dieses Beitrags anzusehen.
Naturfuehrer
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Re: Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser?

Beitrag von Naturfuehrer »

Lutra hat geschrieben:Dazu möchte ich nur sagen: Nur wer nichts macht, macht auch nichts verkehrt.
Die Situation während des Hochwassers kann ich mir schon vorstellen. Und dass dann nachher welche kommen und genau wissen, was hätte gemacht werden müssen, auch.
Mir scheint es so, dass es auch gar nicht mehr um die Tiere an sich geht, sondern eher darum, dem NABU eins reinzuwürgen.
Aus der Ferne kann man das schlecht beurteilen. Selbst bin ich nicht beim NABU, kenne aber einige Leute in diesem Verband, solche und solche, wie es sie überall gibt.
Da kamen nicht "nachher welche" und wussten's besser - die kamen vorher.
Und die Verantwortlichen haben sich bereits vor dem Hochwasser nicht an behördlichen Rahmensetzungen gestört (Pflicht, Pläne zur Evakuierung vorzulegen).
Und es ist auch nicht das erste Mal, dass dem NABU solche "Fehler" passieren.

Ehrlich - ich habe ja schon oft Leugnungen der (zugänglichen) Informationen erlebt, damit das eigene Weltbild bloß nicht in Gefahr gerät, aber so was bisher noch nicht. Man lernt doch immer noch dazu...

Literaturtipp: mal unter "kognitive Dissonanz" (Leon Festinger) nachschlagen.

NF
ACHTUNG: Jäger! :shock:
Lutra
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Re: Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser?

Beitrag von Lutra »

Naturfuehrer hat geschrieben:
Ehrlich - ich habe ja schon oft Leugnungen der (zugänglichen) Informationen erlebt, damit das eigene Weltbild bloß nicht in Gefahr gerät, aber so was bisher noch nicht. Man lernt doch immer noch dazu...

Literaturtipp: mal unter "kognitive Dissonanz" (Leon Festinger) nachschlagen.

NF
Naturführer, ich will doch nichts leugnen! Ich kann mir nur lebhaft vorstellen, dass in so einer Situation nicht alles nach Plan geht, zumal die Prognosen der Pegelstände niedriger waren als 2002, wo den Tieren nichts passiert ist.
Ich würde mir da aus der Ferne gar nicht zutrauen, etwas zu beurteilen. Andere sind da recht schnell, paßt doch dieser Vorfall ganz prima zur Feindbildpflege.
kangal2
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Re: Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser?

Beitrag von kangal2 »

Naturfuehrer hat geschrieben: Da kamen nicht "nachher welche" und wussten's besser - die kamen vorher.
Und die Verantwortlichen haben sich bereits vor dem Hochwasser nicht an behördlichen Rahmensetzungen gestört (Pflicht, Pläne zur Evakuierung vorzulegen).
Und es ist auch nicht das erste Mal, dass dem NABU solche "Fehler" passieren.

Ehrlich - ich habe ja schon oft Leugnungen der (zugänglichen) Informationen erlebt, damit das eigene Weltbild bloß nicht in Gefahr gerät, aber so was bisher noch nicht. Man lernt doch immer noch dazu...

Literaturtipp: mal unter "kognitive Dissonanz" (Leon Festinger) nachschlagen.

NF
Die Tiere der umliegenden Gehöfte konnten leichter evakuiert werden, da normale Rindviecher. Falls Du den Unterschied zu den NABU - Schützlingen nicht glauben willst, ist das natürlich Deine Sache.
Die Evakuierung wurde mehrfach versucht, schlug fehl, maßgeblich aus o.g. Gründen.
Das Gebiet ist seit Ewigkeiten als Weideland ausgewiesen und wurde dementsprechend genutzt.
Sämtliche Hochwasser in dieser Region haben den Tieren nichts anhaben können, es waren trockene Rückzugsflächen da, selbst im Jahrhunderthochwasser 2011.
2013 erreichte die Elbe den Höchststand seit 500 (!) Jahren.
Wie bescheuert ist es, vorauszusetzen, daß man dieses extreme Ereignis in Anbetracht der seit Jahren gut überstandenen Fluten hätte voraussehen müssen?
Welchen Zeitraum 500 Jahre umfassen, ist hoffentlich jedem hier klar.
piscator
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Re: Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser?

Beitrag von piscator »

kangal2 hat geschrieben: Das Gebiet ist seit Ewigkeiten als Weideland ausgewiesen und wurde dementsprechend genutzt.
Jedoch nicht für verwilderte Haustiere. Schreibst Du selbst:
kangal2 hat geschrieben: Falls Du den Unterschied zu den NABU - Schützlingen nicht glauben willst, ist das natürlich Deine Sache.
kangal2 hat geschrieben: Sämtliche Hochwasser in dieser Region haben den Tieren nichts anhaben können, es waren trockene Rückzugsflächen da, selbst im Jahrhunderthochwasser 2011.
2011 volksstimme
"Wirkliches Entsetzen allerdings machte sich breit, als entdeckt wurde, dass im Überflutungsgebiet eingekoppelte Tiere tagelang teilweise ohne Futter im eisigen Wasser stehen."
"Ärger gab es hier immer wieder, da nicht nur im Überflutungsbereich, sondern auch quer über den Deich und zu dicht am Deichfuß verbotenerweise massive Koppeln, teilweise mit Stacheldraht, gebaut wurden. Bei jeder Deichschau wurde dies wieder angesprochen, bis heute gab es nur geringfügige Abänderungen. "
kangal2 hat geschrieben: Wie bescheuert ist es, vorauszusetzen, daß man dieses extreme Ereignis in Anbetracht der seit Jahren gut überstandenen Fluten hätte voraussehen müssen? Welchen Zeitraum 500 Jahre umfassen, ist hoffentlich jedem hier klar.
Das Ereignis kam mit Ansage: Alle Flüsse waren hoch, die Talsperren voll, es gab Dauerregen und von den Oberläufen kamen die Recordmeldungen in Serie.

gut überstandenen Fluten? s. o.
Nicht 500 sondern 2 Jahre.

MDR:
" Peter Neuhäuser, NABU Stendal:
„Nein, das ist natürlich völliger Unfug. Das ist einmal gewesen in den Jahren 2008. Wir
haben dann vom Landkreis Jerichower Land auch eine Auflage bekommen, diesen
Stacheldraht umzubauen, und haben das sehr zügig auch vollzogen. Und insofern war also
auch im Hochwasserfall nicht nur kein Stacheldraht mehr da, sondern sämtlicher Koppeln
waren auch geöffnet.“
Später dementiert er diese Aussage."

2013 volksstimme
"Bei einer Sonderdeichschau für den gesamten Bereich des Jerichower Landes wurde unter anderem der Leitdeich in der Bucher Brack bei Klietznick besichtigt. Dort hatte es bei der Frühjahrsdeichschau massive Koppelzäune gegeben, teilweise mit Stacheldraht, mit denen der Nabu die Heckrinder und Koniks eingezäunt hatte, die dann mit wenigen Ausnahmen beim Juni-Hochwasser ertrunken sind."
piscator
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Re: Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser?

Beitrag von piscator »

Hallo,

noch eine Frage an Ballin -

Rinderweiden mit Stachedraht absperren ist das heutzutage noch üblich?

HAt mein Großvater schon vor 40 Jahren verdammt.

Ich erinnere mich dunkel das dies bei Pferden verboten sei?
balin
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Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser?

Beitrag von balin »

Das ist regional unterschiedlich. Ich hatte bei meinem Prozess einen Gutachter aus Greiz und der hat in der Tat erwähnt, daß in den östlichen Bundesländern für Pferde kein Stacheldraht erlaubt ist und daß man solchen für Rinder auch nicht gerne sieht. Wenn man nach meiner bescheidenen Meinung fragt, dann wird das aber der Problemstellung, vor der sich der Weidehalter sieht, nicht gerecht. So ein Zaun muß über das ganze Jahr hin funktionieren, egal, ob es da jemanden gibt, der Weidezaungeräte klaut, oder bei isolierender Schneedecke oder bei knietiefem Hochwasser oder im Sommer bei starkem Bewuchs. Solche freilebenden Tiere sind
intelligent und spekulieren sehr schnell heraus, wenn ein Elektrozaun nicht funktioniert. Ich habe es auch schon erlebt, daß die Herde ein Tier dann bewußt durch den Zaun treibt um auszubrechen. Dann hat man im Prinzip überhaupt keinen Zaun mehr. Auch sowas lernen die manchmal.
Ich stehe da wie bei den Herdenschutzhunden auf der Seite der Tierhalter. Die Bauordnung muß uns bei dem komplizierten Umfeld, rechtlich und mit den vielen Verkehrswegen, die muß uns einfach feste und wirksame Zäune zugestehen. Stacheldraht hat immerhin gegenüber den Wildzäunen, den Vorteil, daß die meißten Wildtiere durch ihn nicht beeinträchtigt sind. Bei mir springen die Rehe drüber oder sie schlupfen durch. Meine Kälber bleiben vor allem drin, weil sie Angst vor den Hunden haben. Die schicke ich ihnen nämlich ausserhalb hinterher.
Ich sehe Stacheldraht nicht so kritisch, einfach weil er in schwierigen Situationen die einzige Lösung ist.
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Lone Wolf
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Registriert: 15. Dez 2012, 13:02

Re:Sinnloses Töten von Füchsen

Beitrag von Lone Wolf »

Also wenn hier nicht der Nabu aktiv wird und zwar gegen seinen Mitarbeiter, dann weiß ich auch nicht mehr, was ich davon halten soll. Dies geht eindeutig zu weit. Das Töten von Füchsen und anderen heimischen Carnivoren, mit der Ausrede, bedrohte Arten zu retten, ist schon eine verlogene Heuchelei sondersgleichen, aber das kann Herr Nabu- Schutzgebietsreferent Klaus Dürkop noch toppen...

http://www.ln-online.de/Lokales/Osthols ... terfuechse

Bilden lesen und verstehen, dieser Massnahmen bedarf es ergo nicht nur von Seiten einiger Jäger...Wie kann man helfen, was unternehmen gegen solche Ignoranz?

LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Grauer Wolf

Re: Warum ertranken NABU-Tiere im Juni-Hochwasser?

Beitrag von Grauer Wolf »

Nabu- Schutzgebietsreferent Klaus Dürkop verweist auf den rückläufigen Bestand an Sturmmöwen.
[...]
Der Graswarder sei für sie ein „herausragender Brutplatz“.„Die schleppen dann ganze Gänse weg“, klagt er.
Was denn nun? Sturmmöwen oder Gänse? Die sind sich ziemlich wenig ähnlich!
Allerdings räumt er auch ein, dass es vor Ort keine Fuchsbaue gebe. Verantwortlich für die Tötung der Mutterfüchse in der Schonzeit wäre aber ohnehin das Kieler Ministerium. Seine Aufgabe sei lediglich zu sagen, was sich in dem Gebiet verändere.
Dieser verlogene B****** [Selbstzensur]! :x Mein lieber Herr. D., das Blut der Fähe und ihrer Welpen klebt trotzdem an ihren Fingern, egal, wie Sie versuchen, sich rauszuwinden! Wer in der Zeit der Welpenaufzucht die Mutter oder auch den Rüden (der die Fähe maßgeblich unterstützt; Das sollten Sie als Naturschützer wissen!) :!: abknallt (ach, Entschuldigung, man macht sich ja nicht die Finger schmutzig, man läßt ggf. abknallen), hat mit größter Wahrscheinlichkeit den Tod der Kleinen auf dem Gewissen.
Das ist "Natur-" resp. "Artenschutz" in seiner bigottesten Form! Nicht zu fassen... :grumpy:
Btw., um Arten nachhaltig zu schützen, muß man ihre Lebensgrundlagen unter Schutz stellen und nicht ihre "Feinde" eliminieren, was immer einen unqualifizierten Eingriff in das Gefüge der Natur darstellt

Gruß
Wolf
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