Richard M hat geschrieben:Es gibt viele positive Erfahrungsberichte über Herdenschutzesel. Du hast hier wahrscheinlich ein paar Beispiele aufgelistet, wo es leider nicht gut gegangen ist. Da es englisch ist, ist´s mir zu mühsam zu lesen. Ich bin dafür, sich die vielen positiven Aspekte zu Herzen zu nehmen und nicht fieberhaft Negativbeispiele zu suchen, um jede Herdenschutzmaßnahme von vorne herein als sinnlos abzustempeln.
Eines der größten Übel im Zusammenhang mit angeblichen Lösungen für Konflikte zwischen Wolf und Mensch ist dieser bigotte Glaube an das gefühlte Wissen einzelner "Wolfsexperten". Sie zeichnen die Welt in schwarz/weiß-Bildern und liefern mental leicht zu verdauende Maßnahmevorschläge, die beim nötigen Maß an Gutgläubigkeit als der Weisheit letzter Schluss angesehen werden. Wer mal gesehen hat, wie eine Rothirsch- oder gar Elchkuh ihr Kalb verteidigt und trotzdem den Kürzeren zieht, belächelt die Versuche mit Lamas oder Eseln als Herdenschützer einfach nur noch: https://www.youtube.com/watch?v=0b3py1xa8p0
Allein die Sprachbarriere bewahrt unsere "Wolfsexperten" davor, sich mit ihren Thesen augenblicklich zu blamieren. Auch wenn es für Dich mühsam sein mag, beschäftige Dich mit dieser Arbeit mal etwas eingehender: http://www.cabwim.com/En/WolfAttacks.aspx
LarsD hat geschrieben:...belächelt die Versuche mit Lamas oder Eseln als Herdenschützer einfach nur noch...
Ich denke, der Nutzen der Esel liegt eher in ihrem markerschütternden Geschrei, wenn sie was wahrnehmen, das ihnen nicht koscher vorkommt. Das macht ja das ganze Dorf rebellisch und damit ist dann die Schafsjagd wahrscheinlich vorbei...
friloo hat geschrieben:genauso wirkt es und ist es gewollt. Ausserdem machen die Esel einfach "Rabatz" und das schreckt Wölfe ab.
Fazit
Esel sind in Deutschland nur sehr bedingt als Herdenschutztiere geeignet, da in
der Regel eine artgerechte Haltung, Fütterung und Pflege nicht gewährleistet
werden kann. Der Einsatz der Esel als Herdenschutztier verstößt in der Regel
gegen das Tierschutzgesetz.
Schaut man in die Länder, in denen seit Jahrhunderten Schafe und Esel in
Nachbarschaft mit Wölfen gehalten werden, wird man feststellen, dass dort
niemand auf die Idee kommt, Esel als Herdenschutztiere einzusetzen. Sie
Schäfer nutzen die Esel als Tragetiere. Sie werden außerhalb der Schafherden
gehalten. Zum Schutz der Schafherden werden auch dort Hunde eingesetzt.
Wer heute ernsthaft Esel als Alternative für Herdenschutzhunde empfiehlt, bereitet den Boden für die nächste allgemeine Entrüstung zum Thema Wolf. Denn sobald Fotos vom ersten Esel durch die Presse gehen, den Wölfe auf einer deutschen Koppel zerpflückt haben, wird die Presse das in der gleichen Weise als Vorlage nutzen, wie derzeit die Nummer mit der angeblichen Menschenscheu der Wölfe.
Der hier schwört auf den Esel! http://www.lr-online.de/regionen/senfte ... 54,4947494
„Wenn Schäferesel Luigi so richtig in Fahrt kommt, dann wagen es nicht einmal Wölfe, sich mit ihm anzulegen. Seit Luigi die Herde von Robert Schwarze den Sommer über in Lindenau beschützt, gab es keine Wolfsangriffe mehr“.
Cooler Typ, der Luigi!
In Sachsen setzen auch immer mehr auf Esel, auch keine Wolfsrisse. In der Schweiz ist man offensichtlich auch sehr erfolgreich damit.
Btw geht es nicht darum zu sagen Esel, Lamas oder Alpakas sind die bessere Alternative, sondern sie sind eben eine. Mancher kann sich keine Herdenschutzhunde reinstellen. Weil sie eben Touristen abschrecken, oder weil das Gebelle den Dorfnachbarn auf den Senkel geht, Kostengründe usw.
Wolfsblut hat geschrieben:In Sachsen setzen auch immer mehr auf Esel, auch keine Wolfsrisse. In der Schweiz ist man offensichtlich auch sehr erfolgreich damit.