Das Wolfsportal hat die aktuelle Pressemitteilung zur Vergrämungsaktion heute online gestellt:
Umweltministerium und Vergrämungsexperte: Wolfsrüde zeigt ausgeprägtes Fluchtverhalten - Aktion wird ausgewertet – Wolf bleibt unter Beobachtung
[...] Im Zusammenhang mit den Vergrämungsmaßnahmen kam es zu acht Begegnungen mit dem Tier; es wurde jedoch nicht geschossen. Nach den Schilderungen des schwedischen Experten sei der Wolf in Begleitung eines zweiten Tieres angetroffen worden und habe sich deutlich scheuer verhalten, als in den vergangenen Wochen berichtet. Selbst bei größeren Abständen zeigte das Tier ein ausgeprägtes Fluchtverhalten. [...]
http://www.umwelt.niedersachsen.de/aktu ... 41475.html
Der NDR berichtet, dass sich der Wolf überraschend scheu gezeigt habe:
Wolf zeigt sich überraschend scheu
[...] Doch der knapp zweijährige Wolfsrüde ließ den schwedischen Experten kaum an sich heran. "Das Tier hat sich schon auf einer sehr großen Distanz entfernt", so Wenzel. Teilweise sei es nicht möglich gewesen, näher als zweihundert Meter an den Wolf heranzukommen. Wolf "MT6" habe sich von einer ganz anderen Seite gezeigt, als in den Tagen zuvor, sagte der Minister. [...] Der Wolf sei jedes Mal ausgewichen, habe die Nähe des Menschen überhaupt nicht gesucht und sich kilometerweit entfernt.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f2390.html
Laut NDR-Bericht habe der schwedische Experte Kurtis Verhalten auch als Hundeführer ausgetestet. Sein Fazit:
Er wollte herausfinden, wie der Wolf reagiert, wenn ein Mensch mit einem Hund im Wald spazieren geht. Eine Situation, wie sie sich schon einmal zugetragen hat. Der Wolf habe keinen Kontakt zu Menschen und Hunden gesucht, weder im Wald noch auf der freien Fläche, sagte Karlsson. Das Tier sei scheu gewesen und dem Menschen aus dem Weg gegangen. "Ganz so, wie es eben normal ist für einen Wolf in der freien Natur", so der Schwede.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersa ... f2390.html
Die Aktion soll jetzt mit den Experten des neuen bundesweiten Dokumentations- und Beratungszentrums zum Wolf sowie im niedersächsischen Arbeitskreis Wolf ausgewertet werden. Die Anordnung zur Vorbereitung einer möglichen Entnahme behalte lt. Pressemitteilung des MU trotzdem bis auf weiteres ihre Gültigkeit.
Man darf sicherlich gespannt sein, zu welchen Schlussfolgerungen die Experten angesichts der großen Diskrepanz zwischen den Berichten aus Teilen der Bevölkerung und den aktuellen Erfahrungen des schwedischen Wolfsexperten kommen werden.
Dass Umweltminister Wenzel an den Vorbereitungen zu einer Entnahme, falls erforderlich, festhält, hat sicherlich auch rechtliche und politische Gründe, indem er sich nun nach allen Seiten genauestens absichert. Ich verstehe das auch als Reaktion auf die ständige Kritik der Opposition hinsichtlich einer angeblich mangelnden Handlungsfähigkeit und -entschlossenheit.