Typische Desinformation, dazu noch finanziert mit Zwangsgebühren:
Zunächst war ja von einer gerissenen Katze die Rede. (Jagdhelfer:
"Nie im Leben kommt das Blut von Rotwild."). Dann war es zwar doch Hirschblut, aber ohne die dazugehörge "Leiche", ohne Pfotenabdrücke oder Schleifspuren -
und bereits am 21.11.2021 mit dem amtlichen Endergebnis, dass da gar kein vierbeiniger großer Beutegreifer involviert war.
Hätte der WDR am 02.12.2020 wissen müssen, hat er aber nicht oder wollte er nicht.
Hier nochmal die Geschichte:
Die Blutlachen im hessischen Dankerode haben es nun auch in die ARD geschafft. Obwohl offizielle Untersuchungen ergeben haben, dass eine Wolfsbeteiligung so gut wie ausgeschlossen ist, ist die Geschichte als vermutlicher Wolfsangriff im Umlauf, selbst in den Öffentlich-Rechtlichen:
So, und jetzt gehen wir noch weiter ins Dunkle: in den Wald. Da, wo solche stolzen Tiere auf uns warten - ja, nicht nur stolz, sondern auch angsteinflößend. Gerade im Ruhrgebiet verbreiten Wölfin Gloria und ihr Bruder Angst und Schrecken. Sie reißen Schafe und machen nicht einmal vor Ponys halt - und deswegen wollen vor allem Tierhalter die Wölfe jetzt gerne loswerden. [...]
Wie dramatisch die Sitation allerdings im Ruhrgebiet gerade ist, das sehen wir jetzt anhand dieser erschreckenden Bilder.
ARD, Live nach 9, 24.11.2020, Moderatorin Alina Stiegler, Die neue Angst vor dem Wolf https://www.daserste.de/information/rat ... o-100.html
Auf die Anmoderation folgt der Filmbeitrag mit den Blutlachen-Fotos auf dem Hof neben der Sandkiste und auf der Außentreppe des Wohnhauses.
Interessant ist die erste Version der Geschichte in der HNA mit den vorläufigen "Experten"-Meinungen:
Der Jagdhelfer entdeckte mit seinem Hund in der Nähe lediglich eine fast komplett aufgefressene Katze, genauer gesagt einen Kopf – DNA-Spuren wurden aber nicht gesichert, da der Hund das Tier in den Mund nahm und somit ein genetischer Nachweis des Tieres, das die Katze gefressen hatte, wohl kaum möglich gewesen wäre, so der Gutachter. Der Jagdhelfer sagte unserer Zeitung, dass der sauber abgeschnittene Kopf für einen Luchs und nicht für einen Wolf spreche. Auch die große Blutlache sei mit einem Luchs, der eine Katze tötete, zu erklären: „Wenn er die Katze herumschleudert, spritzt da ganz schnell so viel Blut auf den Boden.
Nie im Leben kommt das Blut von Rotwild. Die Menge auf der Stelle spricht dafür, dass hier die Halsschlagader durchtrennt wurde. Mit einer solchen Verletzung schafft ein Hirsch keine 100 Meter mehr. Den hätte ich mit meinem Hund gefunden.“
HNA, 11.11.20/12.11.20: Verursacher Wolf, Luchs oder doch Mensch? Blutlache vor Wohnhaus sorgt für Verwirrung https://www.hna.de/lokales/rotenburg-be ... 97632.html
UND DAS IST DAS AMTLICHE ERGEBNIS: Das Blut, das am 11. November vor einem Wohnhaus in Dankerode gefunden wurde, stammt von Rotwild und nicht von der in der Nähe tot aufgefundenen Katze. Das haben genetische Untersuchungen ergeben, teilt das Hessische Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) mit. [...]
Es gibt laut HLNUG keine Hinweise darauf, dass ein großer Beutegreifer, also zum Beispiel ein Wolf, an der Situation beteiligt war. „Die Spurenlage mit erheblichen Mengen Blut, jedoch ohne Pfotenabdrücke oder Schleifspuren sowie ohne auffindbaren Kadaver sind untypisch für eine Situation, in der ein Wolf ein Tier getötet hat“, so das HLNUG. Zu dieser Einschätzung komme auch die Dokumentations- und Beratungsstelle des Bundes zum Thema Wolf (DBBW).
HNA, 21.11.2020: Mysteriöse Blutspur neben Sandkasten entdeckt: Wer war hier am Werk? https://www.hna.de/lokales/rotenburg-be ... 07596.html
Kann man vielleicht beim Rundfunkrat nachfragen, warum der WDR hier trotzdem dreist mit alternativen Fakten gearbeitet hat? Da sitzt doch auch jemand, der sich mit Naturschutz auskennt:
Der Rundfunkrat vertritt als Aufsicht im WDR die Interessen der Allgemeinheit. Ziel ist es, die Vielfalt der Meinungen und Bedürfnisse der Bürger/innen in die Arbeit des Senders einzubringen.
WDR, Rundfunkrat: Grundlagen https://www1.wdr.de/unternehmen/rundfun ... n-102.html
Mitglied des WDR-Rundfunkrats
Ralph Müller-Schallenberg
Entsendungsbeauftragte Organisation: Landesjagdverband NRW e.V.
[...]
2012-2021: Präsident des Landesjagdverbandes NRW e.V.
seit 2019: Vizepräsident des Deutschen Jagdverbands e.V. (DJV)
seit 2021: Ehrenpräsident des Landesjagdverbandes NRW e.V.
Darüber hinaus Autor verschiedener jagd- und waffenrechtlicher Fachaufsätze sowie Mitverfasser des Kommentars zum Bundesjagdgesetz und Landesjagdgesetz NRW und eines Lehrbuches zum Jagdrecht NRW.
Seit 14.12.2017 Mitglied des WDR-Rundfunkrats.
WDR, Rundfunkrat: Ralph Müller-Schallenberg https://www1.wdr.de/unternehmen/rundfun ... g-100.html