Jetzt gibt es auch schon eine "deutsche Wolfspopulation"?!Grauer Wolf hat geschrieben:Der Wolf ist nicht vom Aussterben bedroht, sondern von der Ausrottung, egal wie sehr man das schönredet. Die Population hier in Deutschland ist immer noch fragil (nein, runde 120 Tiere, die zu einem Großteil auch noch verwandt sich, bilden keine stabile Population!)
Lass uns mal rechnen:
Für Brandenburg schätzen die Verantwortlichen, dass bei 9 Rudeln mit durchschnittlich 8 Tieren, einem Wolfspaar, einem "territorialen Einzeltier" und einer unbekannten Zahl "nicht territorialer Wölfe" zwischen 75 und 90 Wölfe im Land leben. Schon rein rechnerisch eine arg koservative Schätzung, aber egal ...
Für Sachsen werden 8 Rudel angegeben. Gehen wir auch bei denen von durchschnittlich 8 Tieren pro Rudel aus, sind es dort mindestens 64 Wölfe.
Für Niedersachsen 1 Rudel mit 5 Tieren, 2 Einzeltiere ... ?
Ein Einzeltier in Schleswig-Holstein.
Für den westpolnischen Teil hat Sabina Nowak für 2010 bereits 17 Rudel/rund 90 Wölfe angegeben.
Folgen wir mal der in sich schon widersinnigen These, es gäbe eine westpolnisch/deutsche Wolfspopulation, dann hätte die für sich genommen nach obigen Zahlen bereits eine Mannschaftstärke von mindestens 237 Wölfen. Tatsächlich wird sie deutlich größer sein. Dass die Tiere miteinander verwandt sind, wird sich innerhalb einer Art schwerlich vermeiden lassen ... Die spannende Frage ist, wie nah sie miteinander verwandt sind. Hast Du nach der Vielzahl genetischer Untersuchungen irgendwo mal was von einer Publikation gehört, die sich zum Thema Inzuchtkoeffizient äußert? Ich warte bislang vergeblich darauf. Gegenwärtig scheint der Drang, Erfolgsmeldungen zu verbreiten, extrem gebremst zu sein. Lieber erzählen die Protagonisten weiter ihre Märchen von der "westpolnisch/deutschen Population", deren Isoliertheit, deren akuter Gefährdung usw. ... Augenscheinlich glaubst Du diesen Quark nur zu gerne. Steht Dir ganz sicher frei. Aber bitte nicht wundern, wenn Du dann ab und zu belächelt wirst.
Viele Grüße
Lars