Zu Tode erschreckt?

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balin
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von balin »

@ Lutra
Die Nadelbäume sind mit dir und mit mir. oder auch umgekehrt-
Dem Typen kann man aber nachweisen, daß er seine Schritte in dem Gelände in einem bestimmten Blickwinkel getätigt hat. Der normale Gang einer Ermittlung wäre einfach eine neutrale Bestandsaufnahme und dann die Abgabe an überblickende Instanzen um die Zusammenhänge zu erfassen.
Da hat sich einer zum Ermittler, Staatsanwalt und Richter in einer Person aufgespielt.
Nach unserem Verständnis können wir auf solche Nummern verzichten. Das war vielleicht früher mal. ;-)
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SammysHP
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von SammysHP »

balin hat geschrieben:Da hat sich einer zum Ermittler, Staatsanwalt und Richter in einer Person aufgespielt.
Du hast Reporter und Geschichtenerzähler vergessen.
Lutra
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Lutra »

Sozusagen ein Caroluskreuzler, Wernher der Große... ;)

Ne, mal ehrlich, ich dachte immer, manches ist nicht mehr steigerungsfähig... :roll:
Grauer Wolf

Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Grauer Wolf »

Lutra hat geschrieben:Herr Gerhards gehört zu den wichtigsten Wolfsexperten in Deutschland.
Wie meinen? Die wichtigsten Wolfsexperten in Deutschland sind mir dem Namen nach bekannt. Von diesem Herrn habe ich weder was gehört noch je gelesen und auch im Web ist trotz intensiver Suche so gut wie nichts zu finden.
Wir Jäger haben den gesellschaftlichen Auftrag unsere Mitmenschen ehrlich zu informieren und werden das Wildtiermonitoring im Kreis Meißen insbesondere auch zum Wolf wahrheitsgemäß durchführen.
Wie nennt man das? Jägerlatein... :p Danke, die "Expertise" von Tierarzt und Jäger B. zum Thema Wolf reicht mir. Jemand, der mit einem oberflächlichen Blick auf die (sehr traurigen!) Folgen einer Hundeprügelei "Wolf" diagnostiziert, das Senckenberg-Institut mit Verschwörungstheorien in Verbindung bringt und doppelte DNA-Beweise de facto als Unsinn darstellt, ist, wohlwollend ausgedrückt, inkompetent.

Die Herrschaften in Grün ziehen aber auch wirklich alle Register, um den Wolf vor die Büchse zu bekommen.
balin hat geschrieben:Der normale Gang einer Ermittlung wäre einfach eine neutrale Bestandsaufnahme und dann die Abgabe an überblickende Instanzen um die Zusammenhänge zu erfassen. Da hat sich einer zum Ermittler, Staatsanwalt und Richter in einer Person aufgespielt.
Vor allen Dingen gehören in ein Gutachten keine politische Statements oder persönliche Animositäten oder Empfindlichkeiten.
Was wurde wann wie wo beobachtet, was gibt die Spurenlage her, dazu Photos (mit Zentimeterskalen!), forensische Beweise und eine objektive Rekonstruktion der Geschehnisse, wobei die Spurenlage hier, soweit ich das aus der Ferne beurteilen kann, äußerst dürftig ist. Dazu noch die Schlußfolgerungen aus den Daten, sofern man dazu wissenschaftlich in der Lage resp. qualifiziert ist. Evtl. noch was zur Methodik, falls sinnvoll. Fakten, Fakten, Fakten, mehr gehört in ein wissenschaftliches Gutachten nicht hinein.
Juristische Implikationen sind nicht Sache eines Gutachters, Angriffe und Selbstmitleid erst recht nicht.
Wie gesagt, meine Professorin hätte mir einen Arbeitsbericht, der in so einer Weise verfaßt worden wäre, um die Ohren geschlagen und das zu Recht!

Gruß
Wolf
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Lone Wolf
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Lone Wolf »

LarsD hat geschrieben:
Lone Wolf hat geschrieben: Natürlich wissen wir alle, wie mies teilweise heutzutage Zeitungen recherchieren, aber wie Jurawolf schrieb, ich sag´s mal so, die Indizien für den Wahrheitsgehalt dieser Aussage sind schon enorm stark.


Dann glaube ich eher der Aussage von Herrn Gerhards, dass er nicht Mitglied des KJV Meißen ist.

Viele Grüße

Lars
Hallo Lars,

diese Information des Herrn an dich war gelogen. Auf der von Lutra verlinkten Seite des Kreisjagdverbandes ist er als Mitglied des Kjv Meissen aufgefuehrt. Erschreckend ist die Ruhe aus den Reihen der anderen Jaeger... Es muss doch auch welche geben, die angesichts dieser unmoeglichen Aktion ihr Wort erheben. Sind sie tatsaechlich alle so? Dieser Kreuzzug als dessen Vorwand diese Flucht der Pferde erhalten muss, ist an Peinlichkeit nicht mehr zu ueberbieten. Um nach eigener Aussage auch den letzten duemmlichen Stadttraeumer aufzuklaeren ist der Kjv Meissen so nett gewesen und hat unter Literatur die 1925iger Ausgabe von Brems Tieren mit dem damaligen Beitrag zum Wolf veroeffentlicht.
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
Grauer Wolf

Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Grauer Wolf »

Ein Brehm von 1925 ist natürlich adäquate Fachliteratur über den Wolf. Obgleich der Brehm eigentlich ein Informationswerk über Tiere sein soll, findet man hier zwischen den Zeilen immer wieder den Haß auf den Wolf, mal ganz ungeachtet dessen, daß das Werk wissenschaftlich von "übergestern" ist. So etwas zu empfehlen, spricht Bände über die Fachkompetenz und die Einstellung der Jägerschaft, zumindest der, die sich durch diese Seite vertreten fühlen.
Selbst mein "Großer Grzimek" (1993) ist in puncto Wolf ja schon in großen Teilen veraltet...
Lone Wolf hat geschrieben:Erschreckend ist die Ruhe aus den Reihen der anderen Jaeger... Es muss doch auch welche geben, die angesichts dieser unmoeglichen Aktion ihr Wort erheben. Sind sie tatsaechlich alle so?
Das fiel mir auch auf. Es ist verdächtig still. Sich hier nicht kritisch zu äußern bedeutet für mich, daß man die Einstellung und Aktivitäten der "Jagdkameraden" billigt. Das würde dann tatsächlich eine pauschale Verurteilung rechtfertigung. Also, wo sind die jungen, wildbiologisch kompetenten Jäger, die die Abläufe in der Natur verstehen? Wieso melden sie sich nicht zu Wort?
Die Jägerschaft findet imho erst dann wieder breite Akzeptanz statt Ablehnung in der Gesellschaft, wenn sie zur Selbstkritik fähig ist, ihr feudales Gehabe ablegt (Haustierabschuß und Zwangsbejagung!), das wildbiologische Wissen auf den aktuellen Stand bringt und die schwarzen Schafe systematisch ausgeschlossen und geächtet werden.

Gruß
Wolf
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charlie
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von charlie »

Grauer Wolf hat geschrieben:Ein Brehm von 1925 ist natürlich adäquate Fachliteratur über den Wolf. ... So etwas zu empfehlen, spricht Bände über die Fachkompetenz und die Einstellung der Jägerschaft, zumindest der, die sich durch diese Seite vertreten fühlen.
Ja, ja, so sind sie halt. In der Einstellung irgendwie und irgendwo bei Brehm stehen geblieben. Sie unterscheiden doch genau wie der alte Brehm mehr als deutlich nach Nützlingen und Schädlingen (insbesondere das "Raubwild" ist ja ein Schädling schlimmster Sorte).
Grauer Wolf hat geschrieben: Also, wo sind die jungen, wildbiologisch kompetenten Jäger, die die Abläufe in der Natur verstehen? Wieso melden sie sich nicht zu Wort?
Die Jägerschaft findet imho erst dann wieder breite Akzeptanz ..., wenn sie zur Selbstkritik fähig ist, ihr feudales Gehabe ablegt, das wildbiologische Wissen auf den aktuellen Stand bringt und die schwarzen Schafe systematisch ausgeschlossen und geächtet werden.
Wolf, da wirst Du wohl lange drauf warten müssen.
[Ironiemodus an]Ist Dir denn immer noch nicht klar, dass die Grünabiturienten, zu mindest der Großteil, unfehlbar ist, alles besser weis ... was sind da aktuelle wildbiologische Erkenntnisse ... alles nur von Jagdgegenern erfunden ... ;-) :lol: ;-) [Ironiemodus aus]
Man müßte wirklich laut loslachen, wenn es nicht so bitter ernst wäre ...
Gruß
Charlie

"Was immer den Tieren geschieht, geschieht bald auch den Menschen."
"Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihres gleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
Grauer Wolf

Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Grauer Wolf »

charlie hat geschrieben:Man müßte wirklich laut loslachen, wenn es nicht so bitter ernst wäre ...
Mir ist in dieser Hinsicht das Lachen inzwischen vergangen. Diesen ewig Gestrigen muß endlich das Handwerk gelegt werden!
Außerdem sind die Jagdprüfungen massiv zu verschärfen. Ein sehr gutes Beispiel sind die Füchse, die nach wie vor zu Abertausenden sinnfrei abgeknallt werden.
Solche Themen wie
http://buettner-goettingen.de/vorlesung ... Fuchs1.doc (Grundlagen!)
oder
http://www.freidok.uni-freiburg.de/volltexte/505/ (Kaphegyi, Thomas A. M., Untersuchungen zum Sozialverhalten des Rotfuchses (Vulpes vulpes L.))
gehören zwangsweise in die Jagdausbildung, inkl. schriftlicher Abschlußprüfung vor einem anerkannten Wildbiologen. Bei Nichtbestehen des Themas "Fuchs" -> Kein Jagdschein! Punkt! Dto. zu den wichtigsten anderen Beutegreifern. Dann gibt es keine faulen Ausreden mehr, unqualifiziert in die Fuchspopulationen hineinzuschießen. Daß es nicht nötig ist, zeigen auch Untersuchungen in der Schweiz, im Harz und ein Feldversuch in Holland, der leider auf Druck der Jagdlobby beendet wurde.
Für den Wolf natürlich das Gleiche. Prädatoren sind ein wesentliches Element der Natur und ein Jäger, der mit der Waffe in der Hand mächtig Unheil anrichten kann, hat dieses zu wissen, ohne Ausnahme und ohne Ausreden! :x
Denn genau diese Ausreden (die nur zur Bemäntelung des Spaßtötens dienen) samt dem dahinterstehenden Achtelwissen habe ich satt bis zu Halskrause. Das hat die gleiche Qualität, als würde einer mit Chemiebaukastenwissen für 10-Jährige an einer Synthese zu hochexplosiven, selbstentzündlichen, tödlich giftigen Verbindungen rumbasteln, weil's ihm Spaß macht!

Gruß
Wolf
Lutra
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von Lutra »

Mal aus aktuellem Anlaß ein altes Thema wieder hochgeholt:
Ich sitz heute vormittag schön gemütlich im Johannstädter Fährgarten in Dresden bei einem Bier. Ein Radiosender dudelt über die Lautsprecher. Ab und zu auch mal Verkehrsmeldungen. Und siehe da: zwischen Zehren und Keilbusch laufen mehrere Pferde auf der B6 rum! Am hellerlichten Tage!
Mal sehn, was für ein Gutachten kommt.
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charlie
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Re: Zu Tode erschreckt?

Beitrag von charlie »

Lutra hat geschrieben:Mal sehn, was für ein Gutachten kommt.
Na was schon, der Wolf ist Schuld ... :lol: :mrgreen: :lol: :mrgreen: :lol:
Gruß
Charlie

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