Idaho im Blutrausch...

Miscanthus
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Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Miscanthus »

Wieder ein paar kleine Schritte mehr!
Im größten Teil Idahos dürfen Wölfe auf Privatland künftig ganzjährig bejagt werden. Auch der Beginn der Trappersaison wird künftig von November auf Oktober vorverlegt, weil sich die Trapper beschwert hatten, dass sie es im November so schwer hätten in die betreffenden Gebiete zu kommen.
Tja, so ein Trapper ist halt heute auch nicht mehr das, was er mal war!
http://ravallirepublic.com/news/state-a ... 30e8c.html
Miscanthus
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Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Miscanthus »

Eine Rancherfamilie in Idaho hat Rache genommen und den Wolf erschossen, der angeblich ihr Fohlen getötet hat. Sie haben ihn an den charakteristischen Spuren wiedererkannt – Schuss ins Herz, 30 Meter ist er noch gelaufen, dann zusammengebrochen. Auf typisch amerikanisch/pathetische Art und Weise erzählt der Rancher davon und wie sehr dieser Wolf doch ihr Leben zerstört hat und dazu die ganzen Drohungen der Wolfsadvokaten….
Damit wir uns richtig verstehen: Ich würde auch nicht so gerne morgens ein totes Fohlen auf meinem Gelände auffinden! Aber diese Geschicht hat mal wieder einen unangenehmen Beigeschmack:
Über der Geschichte hing von Anfang an ein gewisser Zweifel. Nicht nur, dass die Gegend für ihren Wolfhass bekannt ist (auch der Abschusswettbewerb für Coyoten und Wölfe war in dieser Gegend), auch der Rancher selbst hat sich in zahlreiche Widersprüche verwickelt. Nebenbei hat er irgendwann mal erzählt, dass er mal ein Fohlen durch Klapperschlangenbiss verloren hat und ein weiteres sogar durch einen der im ganzen Westen so angebeteten Wapitis! Ob er an denen auch Rache genommen hat, ist nicht bekannt! Oder war der Fall diesemal eher "versicherungstechnisch" zu sehen? Er hat den Wolf auch ganz schnell gefunden auf seinem Privatland. Idaho Fish and Game, Wildlife Service und wer nicht noch alles waren nicht in der Lage den Wolf aufzuspüren.

http://magicvalley.com/news/local/haile ... 963f4.html
Miscanthus
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Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Miscanthus »

Was zum Beispiel einige Beobachter auf der Bildstrecke zu dem oben verlinkten Artikel stört: Bis dato hieß es immer, der Wolf, der das Fohlen getötet hat, wäre schwarz gewesen.....
Grauer Wolf

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Grauer Wolf »

Miscanthus hat geschrieben:Was zum Beispiel einige Beobachter auf der Bildstrecke zu dem oben verlinkten Artikel stört: Bis dato hieß es immer, der Wolf, der das Fohlen getötet hat, wäre schwarz gewesen.....
Wer hängt sich denn an solchen Kleinigkeiten auf? Hauptsache, man hat eine Rechtfertigung für sich selbst, irgend einen Wolf abzuknallen! :x Hier ging es um Rache, um nichts sonst.

Btw., für die Antwort habe ich mich an Deine kleine Zusammenfassung gehalten. Die Web-Seite selbst stuft meine Safety als Alptraum ein: 19 Tracker & Co.

Gruß
Wolf
Miscanthus
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Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Miscanthus »

Wie zu erwarten war, die Unterschriftenrunde für das Gesetz über die Einrichtung eines "Wolf Control Boards" ist komplett. Gov. Otter hat als letzter (seine) Vorlage unterschrieben und so zum Gesetz gemacht. Mehr oder weniger unterschwellig gehalten ist es das Ziel dieser Einrichtung den Wolfbestand in Idaho auf 150 Exemplare und 15 reproduzierende Paare zu reduzieren. Also den Bestand minimal über den Quoten zu halten, bei denen wieder eine Schutzbedürftigkeit im sog. "Endangered Species Act" vorliegen würde.
http://www.thewildlifenews.com/2014/03/ ... -into-law/
Grauer Wolf

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Grauer Wolf »

Miscanthus hat geschrieben:Wie zu erwarten war, die Unterschriftenrunde für das Gesetz über die Einrichtung eines "Wolf Control Boards" ist komplett. Gov. Otter hat als letzter (seine) Vorlage unterschrieben und so zum Gesetz gemacht. Mehr oder weniger unterschwellig gehalten ist es das Ziel dieser Einrichtung den Wolfbestand in Idaho auf 150 Exemplare und 15 reproduzierende Paare zu reduzieren. Also den Bestand minimal über den Quoten zu halten, bei denen wieder eine Schutzbedürftigkeit im sog. "Endangered Species Act" vorliegen würde.
http://www.thewildlifenews.com/2014/03/ ... -into-law/
Einer der Kommentatoren (Melody Scamman) im Beitrag bringt es auf den Punkt:
This insanity is so out of control that they will not stop at the 150/15 breeding pairs.
(Am besten den ganzen Kommentar lesen!)
Das befürchte ich eben auch. Da wird eine blutrünstige Meute von der Kette gelassen, die nur eines kennt: Wölfe abschlachten, wenn es diesem "Butch(er)" Otter nach geht, am liebsten auf Null.

Wes Geistes Kind die Protagonisten sind, zeigt dieser ältere Beitrag vom Juni 2012:
In Idaho wurden außerdem 14 Wölfe von der Regierung per Helikopter getötet, um zu versuchen, die Elchherden zu schützen. Die Gesetzgeber des Staates erwägen auch einen jüngst eingereichten Vorschlag umzusetzen, welcher die Jagd aus der Luft und den Gebrauch von lebenden Ködern erlauben würde, um Wölfe zu töten, die Vieh oder Haustiere angreifen. Der republikanische Schafzüchter Jeff Siddoway, der den Vorschlag eingereicht hat, sagte, er hätte kein Problem damit, seinen Hund als lebenden Köder zu verwenden.
aus http://de.mongabay.com/news/2012/de0227 ... fhunt.html

Mal abgesehen davon, daß die deutsche Ausgabe mal wieder Elk = Wapiti (Herden!) und Elch (solitär lebend!) verwechselt und die Jagd mit allen Mitteln (inkl. Giftgas gegen Welpen und ihre Mütter!) m.W. inzwischen erlaubt ist, was sind das für Menschen, die bereit sind, den eigenen Hund als Köder anzubieten??? :shocked: :x
Das ist nicht mehr nur moralisch verwerflich, das ist krank, vor allem vor dem Hintergrund, daß viele der "Jäger" einen perversen Spaß daran haben, Wölfe auf möglichst qualvolle Art zu Tode zu foltern!
Warum zäunen sie nicht riesige Flächen ein und mästen Elks gleich im Zehntausender-Maßstab? Das wäre wenigstens ehrlich. Da muß man dann auch nicht mühsam hinterherrennen, um welche zu schießen, das kann man ganz bequem per "drive in" erledigen.

Diese Wolfsmörder sind m.E. kaum noch zu stoppen und selbst bei den "Defenders of Wildlife" macht sich zwischen den Zeilen Resignation breit. Die haben ja kaum noch Optionen, außer auf breiter Front die Bevölkerung gegen diese Wolfsschlächterei zu mobilisieren und dafür stehen in den USA m.E. die Chancen verdammt schlecht, weil abgesehen von der Mentalität viele Menschen von den Ranchern und Outfittern direkt oder indirekt abhängen (Arbeitsplätze!). Der Haß gegen die Wölfe ist m.M.n. dort das unseelige Erbe der frömmelnden, ungebildeten "Pioniere" aus dem 18. und 19. Jahrhundert, das keinerlei Rücksück auf die Natur kennt, natürliche Zusammenhänge konsequent ignoriert und Tiere in "gut" und "böse" einteilt. Ein paar junge Menschen, die aufgeklärter denken, sich für den Wolf und andere Beutegreifer einsetzen und damit für intakte Biotope (siehe Modellfall Yellowstone!), können da das Blatt kaum wenden.
Ich sehe tiefschwarz für die Wölfe in Idaho (grundsätzlich da, wo Republikaner das Sagen haben, also mehrheitlich in den stockkonservativen, oft zurückgebliebenen, ländlichen Bereichen). Mir tut's in der Seele weh, wenn ich lesen muß, was da abgeht... :cry:

Gruß
Wolf
Grauer Wolf

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Grauer Wolf »

Defenders of Wildlife hat geschrieben:Nearly 1,300 wolves have been killed in Idaho since Congress stripped them of ESA protection in 2011. Entire packs have been shot from helicopters, and wolves have been trapped in snares and left to die.
Was soll man dazu noch sagen, wenn man sich druckreif ausdrücken möchte? :x
Schon die Zahl als solche ist erschreckend. Aber Wölfe in Schlingen zu fangen und sie dort hilfslos elendiglich verenden zu lassen, das zeugt von einer unglaublichen Grausamkeit. Wer so etwas macht, ist m.E. entweder zerfressen von unbändigem Haß gepaart mit Rohheit und Spaß am Quälen und Foltern oder tatsächlich geisteskrank und reif für die geschlossene Psychiatrie.

Gruß
Wolf
Miscanthus
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Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Miscanthus »

Am 1.Mai werden in Idaho anscheinend die Dorfdeppen rausgelassen.
Der „Chairman of Idaho’s House Agricultural Affairs Committee” (man erspare mir bitte, den Titel übersetzen zu müssen) fordert einen Zaun um Yellowstone zu ziehen um die Rancher vor Wölfen zu schützen.
http://www.capitalpress.com/stories-of- ... ellowstone
Widukind

Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Widukind »

Miscanthus hat geschrieben:... fordert einen Zaun um Yellowstone zu ziehen um die Rancher vor Wölfen zu schützen.
... :lol: :lol: :lol:
Miscanthus
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Re: Idaho im Blutrausch...

Beitrag von Miscanthus »

Idaho´s 2013 Wolf Report beschreibt eine mehr als zweifelhafte „Forschungsmethode“.
Man verpasst Wolfwelpen in ihrem Bau dehnbare Wegwerf-Sendehalsbänder und operiert ihnen sog. intraperitoneal radiotransmitters (ATS) ein. Letzteres ist anscheinend auch anderswo gängige Praxis, wenn man das Thema mal googelt. Sinn oder Unsinn der ganzen Aktion soll sein, dass man die Welpen dann später leichter auffindet um ihnen dann richtige Sendehalsbänder zu verpassen. Natürlich könnte man die Ergebnisse auch zu anderen als wissenschaftlichen Zwecken nutzen. Aber wer in Idaho würde so etwas schon tun? 8-) Jedenfalls macht man so die berüchtigten "Judaswölfe".
http://www.thewildlifenews.com/2014/05/ ... s-in-dens/
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