Die Ewig Gestrigen wieder... :(

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Lone Wolf
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Re: Die Ewig Gestrigen wieder... :(

Beitrag von Lone Wolf »

kangal2 hat geschrieben:Man kann nur hoffen, daß die Landwirte hier nicht vorbeischauen ... :roll:
Hast recht ;-)
Einfache Antworten auf komplexe Probleme sind falsch, trifft aber auf beide Seiten zu.
@LarsD, welcome back ;)

Bei all den vermehrten Meldungen zu Nutztierrissen darf man aber mehrere Fakten nicht ausser Acht lassen, bei allem verständlichen Ärger der Betroffenen.
Die Verluste an Nutztieren, verursacht durch Raubtiere liegen im 0, xx Prozentbereich in der Nutztierhaltung
In den Gebieten, in denen der Wolf schon länger anwesend ist und sich Menschen darauf einstellen, gehen Nutztierrisse wieder zurück.
Ich bin dafür, dass Nutztierhalter während einer Übergangszeit zu 100 Prozent für Wolfs-oder Luchsrisse entschädigt werden, denn mit zu ergreifenden Schutzmaßnahmen sind nun mal Kosten verbunden, die andere Nutztierhalter in Gebieten ohne Carnivoren nicht haben...

Im Zuge dessen möchte ich aber auch sagen, dass solche d*******n Wortmeldungen der anderen Seite wie kürzlich von Herrn Schmücker aus Borstel oder dem Chef des brandenburgischen Bauernverbandes ala Zitat:"Er hat uns überhaupt nicht gefehlt", sagte Reinhard Jung, Geschäftsführer des Bauernbundes Brandenburg. Am liebsten würde er die Raubtiere in Berlin und Potsdam ansiedeln: "Da ist die Akzeptanz ja bekanntlich am größten."
genau so wenig zu einer konstruktiven Herangehensweise beitragen, wie einige Äußerungen von Befürwortern...
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
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Wolfsblut
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Re: Die Ewig Gestrigen wieder... :(

Beitrag von Wolfsblut »

balin hat geschrieben:@Wolfsblut
Sage ich doch, je größer die Beute, desto größer die Rudel und die Wölfe. Das Mollies Pack hatte 2012 19 Mitglieder. Kann man bei Katthie Lynch in den Wildlife News nachlesen. Ausserdem müssen sich die mit Grizzlies streiten. Wenn ich ein Kalb von etwas über 100 Kilo hernehme, dann werden vier Wölfe eine Woche lang satt. Das schließe ich aus dem Verbrauch meiner Hunde. Für ein Jungrind mit zweihundert bis dreihundert Kilo
werden dann acht Wölfe eine Woche lang satt. Im Sommer sind da die Fliegen schneller.
Hab ja auch nicht das Gegenteil behauptet. Ich hab nur gesagt das es logisch das es mal zu Kalbrissen kommt. Warum kilometerlange Spaziergänge wenn ich meine Futter vor der Haustüre, hab, und zudem eine Rinderart die zu pazifistisch veranlagt ist um sich zu wehren. Da ist es dem Wolf völlig egal ob da noch was übrig bleibt. Zumal das ja nicht heißt, das der Rest nicht noch später vertilgt wird. Und in der verlinkten Doku war das Rudel was Bisons jagt grad mal 5-6 Tiere groß. Und das Bison wiegt er auch bissel mehr als ne Tonne. Und die erlegen das Vieh dort zu dritt (ohne Kehlbiss, einfach nur unten halten und lebendig auffressen).

@Lone Wolf
Eine Übergangszeit ist ja ganz nett, aber in Brandenburg weiß man das schon fast 15 Jahre....
LarsD

Re: Die Ewig Gestrigen wieder... :(

Beitrag von LarsD »

Wolfsblut hat geschrieben:Das selbstständige Denken wurde bereits in der Schule gelehrt. Die einzige die für mich einen Satz heiße Ohren verdienen sind die, die echt zu doof sind mal an den Schutz ihrer Viecher zu denken. Mein gesunder Menschenverstand sagt auch, das das reißen von Kälbern bissel logisch ist (wenn man mal ein Schaf daneben stellt sieht man wieso).


Die größte Gefahr für den Wolf ist diese selbstherrliche und überhebliche Art, mit der Menschen wie Du sich zum Thema äußern! Glaubst Du wirklich, hier springen nur Deppen umher, die nur darauf warten, dass Leute Deines Schlages ihnen erklären, wie dumm sie sind und wie einfach die Probleme zu lösen wären? Der Landesbauernverband hat schon vor Jahren Experten des Landesumweltamtes eingeladen um mit dem Geschäftsführern der Kreisbauernverbände die Frage des Herdenschutzes zu diskutieren. In der Runde kam dann die Posse mit den Baustahlmatten auf, die rund um die Koppel ein Stück in den Boden eingelassen und so zu einem wolfssicheren Zaun werden sollten ... Dieser Vorschlag war leider vom Tisch, bevor ich all mein Geld schnell in Stahl-Aktien anlegen konnte. Am Ende hieß es, dass es für die Weidehaltung von Rindern keine bezahlbaren Lösungen gebe. Dies sei aber kein Beinbruch, weil Übergriffe auf Rinderherden kein Thema wären. Wenn doch mal ein Kalb außerhalb der Koppel gerissen werden sollte, würde man den Schaden ersetzen. Fertig ... Auf diese Tour haben die Verantwortlichen auf der Naturschutzseite wirklich geglaubt, das Thema Rinder und Pferde im Griff zu haben.
In der Schweiz gibt es aber auch eine kostengünstigere Variante die aktuell getestet wird: http://chwolf.org/wolf-projekte/herdens ... ase-3-2014


In welcher Welt lebst Du bitte? Die Wölfe spazieren hier in eine Mutterkuhherde und pflücken sich in einem Durchgang gleich mehrere Kälber raus. Da glaubst Du, die lassen sich von Lamas oder Alpakas beeindrucken? Schwing Dich ins Auto, fahr nach Brück und schau Dich in der Gegend um. Sieh Dir die Koppeln an, sieh Dir die Rinderherden an, die teils in Sichtweite der A9 grasen. Und wenn Dir dann noch nicht dämmert, dass Deine Theorien und die Realtiät hier zwei paar Schuhe sind, erkläre einem der Landwirte, wie Du deren Probleme längst gelöst hättest. Die machen Dir dann schon Licht, versprochen! :mrgreen:
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Wolfsblut
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Re: Die Ewig Gestrigen wieder... :(

Beitrag von Wolfsblut »

LarsD hat geschrieben: Die größte Gefahr für den Wolf ist diese selbstherrliche und überhebliche Art, mit der Menschen wie Du sich zum Thema äußern! Glaubst Du wirklich, hier springen nur Deppen umher, die nur darauf warten, dass Leute Deines Schlages ihnen erklären, wie dumm sie sind und wie einfach die Probleme zu lösen wären? Der Landesbauernverband hat schon vor Jahren Experten des Landesumweltamtes eingeladen um mit dem Geschäftsführern der Kreisbauernverbände die Frage des Herdenschutzes zu diskutieren. In der Runde kam dann die Posse mit den Baustahlmatten auf, die rund um die Koppel ein Stück in den Boden eingelassen und so zu einem wolfssicheren Zaun werden sollten ... Dieser Vorschlag war leider vom Tisch, bevor ich all mein Geld schnell in Stahl-Aktien anlegen konnte. Am Ende hieß es, dass es für die Weidehaltung von Rindern keine bezahlbaren Lösungen gebe. Dies sei aber kein Beinbruch, weil Übergriffe auf Rinderherden kein Thema wären. Wenn doch mal ein Kalb außerhalb der Koppel gerissen werden sollte, würde man den Schaden ersetzen. Fertig ... Auf diese Tour haben die Verantwortlichen auf der Naturschutzseite wirklich geglaubt, das Thema Rinder und Pferde im Griff zu haben.
Die größte Gefahr ist momentan die Presse, hast du mal in den letzten 2 Monaten mitbekommen was da deutschlandweit abgeht? Besonders Niedersachsen. Und ja, für mich sind das Deppen. Sorry, aber das kann man sich schon mal sagen lassen, wenn man nach 15 Jahren es immer noch nicht gebacken bekommt sich um seine Tiere zu kümmern. Zeit war da. Und nun werden die dennoch entschädigt... Verstehe ich nicht. Ganz im Ernst.
LarsD hat geschrieben: In welcher Welt lebst Du bitte? Die Wölfe spazieren hier in eine Mutterkuhherde und pflücken sich in einem Durchgang gleich mehrere Kälber raus. Da glaubst Du, die lassen sich von Lamas oder Alpakas beeindrucken? Schwing Dich ins Auto, fahr nach Brück und schau Dich in der Gegend um. Sieh Dir die Koppeln an, sieh Dir die Rinderherden an, die teils in Sichtweite der A9 grasen. Und wenn Dir dann noch nicht dämmert, dass Deine Theorien und die Realtiät hier zwei paar Schuhe sind, erkläre einem der Landwirte, wie Du deren Probleme längst gelöst hättest. Die machen Dir dann schon Licht, versprochen! :mrgreen:
Offensichtlich funktioniert das mit den Lamas ganz prima, und in Australien mit Alpakas.... Wenn du dich informiert hättest wüsstest du das es da bereits Realität ist. Beweise mir erstmal das Gegenteil bevor du frech wirst.
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Re: Die Ewig Gestrigen wieder... :(

Beitrag von holsteiner in nrw »

Ich bin nicht aus der Region, daher hab ich im Gegensatz zu Lars ( schön, dass du mal wieder was schreibst; bei aller Kontroversität ;) ) keine direkten Kontakt zu Betroffenen.
Aber warum funktioniert denn der Schutz der Schafe in Sachsen relativ gut und wo liegt die Problematik bei der Rinderhaltung?
Es steht doch ausser Frage, die Wölfe agieren hier opportunistisch und weichen auf die Kälber aus, da die Schafe scheinbar schon gut gesichert sind.
Liegt es an dem Herdenschutz durch Hunde, oder daran, dass die Weiden einfach besser durch Litzen und entsprechende Stromzäune gesichert sind?
Falls das Zweite der Grund ist, dann spricht doch nichts dagegen die Weiden entsprechend nachzurüsten, oder? Selbstverständlich muss es dafür eine finanzielle Unterstützung geben.
Aber einen Versuch ist es doch wert.....
LarsD

Re: Die Ewig Gestrigen wieder... :(

Beitrag von LarsD »

holsteiner in nrw hat geschrieben: Aber warum funktioniert denn der Schutz der Schafe in Sachsen relativ gut und wo liegt die Problematik bei der Rinderhaltung? [...]
Liegt es an dem Herdenschutz durch Hunde, oder daran, dass die Weiden einfach besser durch Litzen und entsprechende Stromzäune gesichert sind?
Falls das Zweite der Grund ist, dann spricht doch nichts dagegen die Weiden entsprechend nachzurüsten, oder? Selbstverständlich muss es dafür eine finanzielle Unterstützung geben.
Aber einen Versuch ist es doch wert.....
Ich bin im Moment nicht auf dem Laufenden, wie viele der größeren Schafhalter in dem Bereich inzwischen mit HSH arbeiten. Aber ich mache mich dazu mal schlau. Bei der Rinderhaltung gibt es mehrere Probleme. Es fängt damit an, dass das Risiko bislang völlig unterschätzt wurde. Wahrscheinlich auch mit Blick auf die Erfahrungen in Sachsen galt hier bislang, dass Rinderherden an sich nicht das Ziel von Angriffen sein werden. Wunschdenken, das die Wölfe jetzt widerlegt haben. Bei den Gegenmaßnahmen wird es jetzt interessant. HSH in so eine Rinderherde zu integrieren, ist schnell daher gesagt, in der Praxis aber so meines Wissens unter hiesigen Rahmenbedingungen noch nicht umgesetzt worden. Gegenwärtig versucht man sich an der Optimierung der Weidezäune. Bislang üblich sind die Litzenzäune. Wenn Kälber mit auf der Koppel sind, hat der Zaun zwei, ansonsten eher nur eine Litze. Die erste Litze klassische irgenwo bei 70-80 cm Höhe, die zweite zwanzig Zentimeter drunter. Diese Konstruktion ist alles, nur nicht wolfssicher und dennoch bereitet es schon Probleme, sie dauerhaft unter Strom zu halten. Denn der wird durch aufwachsendes Grünzeug oder auf den Zaun gefallene Äste bzw. größere Zweige gegen Erde geleitet. Der Effekt ist bei feuchtem Wetter noch deutlich stärker. Nächste Baustelle ist Wild. Hier reicht schon ein Rehbock, der in den Zaun springt, um ihn umzureißen oder die Litze zu zerlegen. Damit ist der Zaun schon geerdet und die Rinder sind am nächsten Morgen außerhalb der Koppel bzw. ein Wolf ggf. völlig unbehelligt in der Koppel. Das gleiche Spiel spielt Schwarzwild, wobei da dann noch mehr Masse in den Zaun rennt. Um diese Zwischenfälle zu minimieren, verbauen die beiden Bauern hier im Revier an den bekannten Wildwechseln nur eine Litze ...

Wenn jetzt ein solcher Weidezaun wolfssicher werden soll, möchte die unterste Litze nicht höher als 20 cm hängen und die obere Litze bei über einem Meter Höhe abschließen. Um auch dazwischen nicht zuviel Luft zu haben, sind wir dann bei drei bzw. vier Litzen, die zu spannen sind. Das läut mit den klassischen Metallspießen als Weidezaunpfählchen dann schon rein statisch nicht mehr. Also neue Pfähle und doppelt so viel Litze auf gleicher Zaunstrecke. Die Trasse passiert Rehwild dann nur mit einem großen Satz unbeschadet, während die Sauen zumindest anfänglich mit Schwung in die Litzen rennen. Im Bereich Brück kommen dann noch Dam- und Rotwild dazu, die ggf. auch mal über die Koppel toben. Mit einem Wolf an den Fersen bleibt da mit Sicherheit auch kein Zaun senkrecht stehen.

Nächster Punkt - Stromversorgung ... Im unmittelbaren Umgriff um den Hof werden heute netzbetriebene Weidezaungeräte benutzt. Die haben von sich aus ausreichend Dampf drauf. Abseits gelegene Koppeln werden mit Batteriegeräten betrieben. Die sind von Hause aus schwächer auf der Brust und mit abnehmender Batteriespannung ist der erzieherische Effekt schnell weg. Insbesondere in wirklich kalten Nächten wird das mit der ausreichenden Spannung dann aus Sicht des Bauern schnell spannend.

Im Klartext - im betroffenen Bereich muss der Zaunbau an den Koppeln völlig neu angegangen werden. Im Zweifel neues Material und neue Stromgeräte. Die dann theoretisch wolfssicheren Zäune stehen bei Reh-, Dam-, Rot- und insbesondere Schwarzwild auf der "Abschußliste". Gegenmaßnahmen: keine ...

Durch die tief angebrachten unteren Litzen sorgt frisches Grün von Ende April bis Ende September für ungewollten Stromfluss vom Zaun Richtung Erde. Gegenmaßnahme: Aller zwei bis drei Tage mit dem Freischneider den Bereich des Zaunes der Länge nach trimmen.

Fällt dann doch mal ein Ast oder Zweig bei Regen und Wind in den Zaun oder ein strammes Schweinchen hat mit Schwung ein bis zwei Litzen zerfetzt, bevor der Wolf an den Zaun kommt, war all die Arbeit und Mühe umsonst. Vor dem Hintergrund kannst Du Dir vorstellen, wie hier gegenwärtig diskutiert wird. Dazu kommt noch, dass die Rinder selbst diesen Zaun auch umrennen, ohne das der Wolf dazu in die Koppel muss. Und mit der A 9, der B 246 und der B 101 laufen gut befahrene Strecken durch das Gebiet, was den Leuten vor Ort natürlich zusätzlich Angst macht.

Irgendwie sind wir damit aber wohl im falschen Thread ... ;-)

Viele Grüße

Lars
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Wolfsblut
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Re: Die Ewig Gestrigen wieder... :(

Beitrag von Wolfsblut »

LarsD hat geschrieben:HSH in so eine Rinderherde zu integrieren, ist schnell daher gesagt, in der Praxis aber so meines Wissens unter hiesigen Rahmenbedingungen noch nicht umgesetzt worden.
Und hättest mich nicht von der Seite angemacht sondern meine Links verfolgt hättest du gewusst das in der Schweiz HSH in der Praxis integriert wurden. Aber dazu muss man mal den Wille haben zu lesen. Der Rest deines Beitrags liest sich so: Ja, man könnte, sollte dabei dies und jenes beachten, aber am Ende ist es sowieso egal, da es vermutlich eh sinnlos ist.

Wenn zwischen Erde und Litze 85cm frei sind, brauch ich mich nicht wundern wenn ein Kalb gerissen wurde. Und jeder der sich mit dem Thema befasst weiß das es dazu kommen kann und wird.

Was HSH in Sachsen angeht kannst du dich hier erkundigen:
http://www.ag-herdenschutzhunde.de/
https://www.facebook.com/pages/AG-Herde ... &filter=12

Die sollen meines Wissens da ganz gut unterwegs sein. In Nordsachsen werden HSH erfolgreich eingesetzt. Was mich nun nicht wundert.
jurawolf
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Re: Die Ewig Gestrigen wieder... :(

Beitrag von jurawolf »

Lars, was du schreibst ist soweit alles korrekt und - zumindest bei Kennern der Materie - alles unbestritten. Bloss: All diese Probleme stellen sich bei Schafzäunen/Netzen ebenso.
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Wolfsblut
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Re: Die Ewig Gestrigen wieder... :(

Beitrag von Wolfsblut »

Und? Dann muss ich diese Schwächen eben abstellen. Ich Landwirt, ich leben davon, ich wissen Wolf ist hier. Ergo befasse ich mich damit. Das ist einfach Logik und gesunder Menschenverstand. Ich kann nicht warten bis Mami mich an die Hand nimmt.
Lutra
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Re: Die Ewig Gestrigen wieder... :(

Beitrag von Lutra »

Meine persönlichen Beobachtungen sind, dass es wichtig ist, dass möglichst viele Nutztierhalter ihre Weiden mit ordentlichen E-Zäunen mit genügend Bums auf der Litze aufstellen. Jeder Wolf müsste möglichst schon im Halbstarkenalter schlechte Erfahrungen damit machen. Man merkt das dann auch. Etwas nachlässig gezäunte Weiden, wo man sich so denkt, wie lange wird das gut gehen, werden ebenfalls gemieden.
Die gegenteilige Erziehung erfolgt, wenn sich neu ansiedelnde Wölfe auf einige angepflockte oder anderweitig völlig ungenügend geschützte Schafe treffen. Die versuchen dann auch mit Ausdauer E-Zäune zu überwinden.
Wie gesagt, dass sind meine persönlichen Beobachtungen und Schlußfolgerungen daraus, muß nicht stimmen. Aber ich finde das auch in Balins verlinkten Schweizer Empfehlungen wieder und unser ortsansässiger Schäfer bestätigt das auch so.
Die Rinder werden bei uns hier so gekoppelt wie beschrieben, mit ein oder zwei Litzen. Bis jetzt ist noch nichts passiert. Im Falle des Falles hilft wohl doch nur eine weitere bodennahe Litze. Die Wölfe sind ja nicht auf die Nutztiere als Nahrung angewiesen, aber wenn man so schön einfach rankommt...
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