Volltreffer

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SammysHP
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Re: Volltreffer

Beitrag von SammysHP »

Ist bei Autos nicht anders. Über 150 PS brauchen auch nur die wenigsten und dennoch werden sie hergestellt und verkauft. Potentiell lebensgefährlich. Verantwortungslose Autofahrer sind wie verantwortungslose Waffennutzer.

(Wobei man auch mit 50 PS schon 'ne Menge Schaden anrichten kann.)
jurawolf
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Re: Volltreffer

Beitrag von jurawolf »

Grauer Wolf hat geschrieben:Ich glaube, auch Du verwechselst da was. Ein Auto ist ein Gerät, um von A nach B zu kommen. Ein Gewehr ist ein Gerät, um zu töten, und zwar ausschließlich. Da gibt es nichts zu relativieren! Ich finde den Verweis auf Autounfälle reichlich daneben!
Ein Auto ist ein unnützes Gerät, es geht auch ohne. Für irgendwelche Proleten ist es gar nur eine Schwanzverlängerung, für andere ein rasendes Mordinstrument.

Ein Jagdgewehr ist hingegen ein simples Werkzeug, um ein Wildtier zu erbeuten und sich damit artgerecht und ökologisch zu ernähren. Ich lebe gut ohne Auto, ohne Gewehr ginge es nicht.

Ich finde das andauernde Jäger-Bashing mit dem Verweis auf irgendwelche tragischen Unfälle reichlich daneben. Wie viele saubere Schüsse werden wohl abgegeben im Verhältnis zu solchen Unfällen? Leider fehlt mir die genaue Statistik, aber angesichts von Millionen erlegten Wildtieren jedes Jahr wird klar, wie extrem selten solche Unfälle sind.
Grauer Wolf

Re: Volltreffer

Beitrag von Grauer Wolf »

jurawolf hat geschrieben:Ein Jagdgewehr ist hingegen ein simples Werkzeug, um ein Wildtier zu erbeuten und sich damit artgerecht und ökologisch zu ernähren. Ich lebe gut ohne Auto, ohne Gewehr ginge es nicht.
Auch wenn das manchmal so erscheint, ich habe nichts per se gegen die Jagd auf Tiere, die man essen will. Ich esse selber sehr gerne Wild und das wächst nicht in der Kühltheke heran.
Womit ich ein Problem habe, ist die Art und Weise, wie die Jagd oft ausgeübt wird (auch mit dem nutzlosen Brimborium drum herum) und vor allem mit der Jagd auf Beutegreifer und, mit Verlaub, Haustiere.

Was den "Unfall" angeht, der Gebrauch einer Waffe läßt keinerlei Spielraum für Schlamperei oder Fehler. Man schießt einfach nicht richtung Straße, egal wie scharf man auf den Fuchs ist, und man schießt nur, wenn man 100%ig sicher im Ziel ist, ansonsten hat der Zeigefinger gerade zu bleiben. Punkt. (Ich denke doch, daß wir da einer Meinung sind.)
40 Tote durch Jagdunfälle (in Deutschland) und ein vielfaches an Verletzten pro Jahr sind ein No Go und absolut indiskutabel!
Beim Kommiß hätte man uns bei Schluderei mit der Waffe (selbst ungeladen!) den Kopf abgerissen und das völlig zu recht!

Und wie gesagt, mir flog mal eine Kugel um die Ohren. Das ist ein verdammtes Sch***gefühl! :x :x :x

Gruß
Wolf
jurawolf
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Re: Volltreffer

Beitrag von jurawolf »

Ich glaube gar nicht mal, dass wir in jagdlichen Fragen eine grosse Differenz haben. Jagd ist für mich Nahrungserwerb durch nachhaltige Nutzung des einheimsichen Wildbestandes. Mit klassischer "Raubwildbekämpfung", "Hege" durch Wildmast, Traditionalismus und Konservatismus, etc. habe ich gar nichts am Hut. Für einen guten Teil der Jägerschaft ist das ganz ähnlich (hier irgendwelche Prozentwerte anzugeben, traue ich mich nicht, da wir die korrekten Zahlen ohnehin nicht kennen). Unbestritten ist aber auch, dass es unter den Jägern einen Haufen Idioten gibt und sich aufgrund des verbreiteten Konservatismus gewisse Ansichten hartnäckiger halten als anderswo.

Angesichts der blanken Zahlen habe ich aber auch Mühe mit dem Aufschrei bei jedem Jagdunfall. Die totale Sicherheit gibts nun mal nicht. Nirgends - nicht bei der Jagd, nicht beim Wolf. Selbstverständlich dürfen diese Unfälle eigentlich nicht passieren. Aber irren ist nun mal menschlich und so lange gejagt wird, so lange wird es auch Unfälle geben.

Ich weiss nicht genau, wie viele Tiere in DE jährlich erlegt werden. Vorhin hab ich grad gelesen, dass es alleine in NRW rund 1 Mio sind. Bundesweit werden es also grob geschätzt gut und gerne 3 bis 5 Mio sein, wohl sogar noch mehr. Verglichen dazu ist die Zahl der Unfälle doch wirklich gering. Klar ist jeder Unfall einer zu viel, aber wie gesagt, wo Menschen tätig sind, passieren nun mal Unfälle, und zwar überall. Das sollte nicht unnötig dramatisiert werden.

Woher stammt übrigens die Zahl der 40 Toten jährlich? Sind da alle Jagdunfälle eingerechnet (Klassiker wie Absturz durch morsche Sprossen beim Hochsitz), oder wirklich nur die Toten durch Schussabgabe?
Grauer Wolf

Re: Volltreffer

Beitrag von Grauer Wolf »

jurawolf hat geschrieben:Woher stammt übrigens die Zahl der 40 Toten jährlich? Sind da alle Jagdunfälle eingerechnet (Klassiker wie Absturz durch morsche Sprossen beim Hochsitz), oder wirklich nur die Toten durch Schussabgabe?
Ich such's Dir raus...
http://www.wildtierschutz-deutschland.d ... chbar.html
http://www.abschaffung-der-jagd.de/mens ... index.html (allerdings inkl. ein paar Straftaten)

Das sind zwar Naturschutz- resp. Antijagd-Seiten, die Dokumentation beruht aber auf Medienauswertung und ich halte die Zahlen für realistisch. Wie hoch die Dunkelziffer ist (die es nicht in die Medien schafft), weiß keiner.
Die Zahlen variieren je nach dem, wer die Statisiken erstellt, aber selbst diese Seite
http://www.jaegermagazin.com/aktuelles/ ... 3&class=62
die nun wirklich nicht der Antijagd-Einstellung verdächtigt werden kann, geht von 3...7 Toten nur bei der Maisjagd auf Schwarzwild aus.
Hier z.B.
http://de.wikipedia.org/wiki/Jagd#Gefah ... h_die_Jagd
werden die Zahlen imho verniedlicht und kleingerechnet. Für den Zeitraum, für den das Jägermagazin 3-7 Tote nur für die Maisjagd einräumt, redet Wikipedia von einem Totem. Einer schreibt also nicht die Wahrheit.

Wem willst Du da glauben? Trau keiner Statistik, die Du nicht selber gefälscht hast. Ich halte mich lieber an die Zahlen auf Pressemeldungen basierend, da kann nichts unter den Teppich gekehrt werden.

Die Zahl der 800 Verletzten stammt von der Berufsgenossenschaft.

Gruß
Wolf
Lutra
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Re: Volltreffer

Beitrag von Lutra »

Erst mal ist es ein Unfall und er wird wohl auch untersucht werden. Den Schützen erwarten ev. Konsequenzen.
Allerdings läßt sich solchen Vorkommnissen im gewissen Maße vorbeugen. Mir ist z.B. bekannt, dass bei Drückjagden bestimmte Personen nicht erwünscht sind, aus Sicherheitsgründen. Passieren kann aber trotzdem mal was.
Widukind

Re: Volltreffer

Beitrag von Widukind »

jurawolf hat geschrieben: Ein Jagdgewehr ist hingegen ein simples Werkzeug, um ein Wildtier zu erbeuten und sich damit artgerecht und ökologisch zu ernähren. Ich lebe gut ohne Auto, ohne Gewehr ginge es nicht.
... allright ... bis hierhin kann ich Dir durchaus folgen. Obwohl bei der Marine am Kal. 308. Win. ausgebildet, würde ich niemals auf Seehunde schießen ...
:mrgreen:
Für die Eigenversorgung mit Frischfleisch (u.u. U. zur Lagerung) würde ich gerne ein Kal. 308. Win. in folgender Ausführung besitzen... :pleased:

Aber, um mal wieder auf des Pudels Kern zurückzukommen. Wenn es tödliche Jagdunfälle durch Schußwaffen am Menschen gibt, ist es ziemlich abartig 0 (i.W. null) tödliche Angriffe von Wölfen auf Menschen in Deutschland dagegen zurechnen. Das ist doch die eigentliche Krux in diesem Thread ... meine Damen und Herren !
Grauer Wolf

Re: Volltreffer

Beitrag von Grauer Wolf »

Widukind hat geschrieben:Für die Eigenversorgung mit Frischfleisch (u.u. U. zur Lagerung) würde ich gerne ein Kal. 308. Win. in folgender Ausführung besitzen... :pleased:
Die darfst Du aber nicht abstellen und mal zum Baummarkieren beiseite gehen. Die findest Du nicht wieder... :mrgreen:
Flachserei beiseite, wenn ich am Yukon o.ä. leben würde, hing so'n Teil oder ein starker Bogen wie selbstverständlich über'm Kamin und nicht zur Deko... Aber da holt man sich vielleicht einen Elk oder zwei je nach Gewicht oder einen Elch und dann reicht's fast für's ganze Jahr. Dazu noch was Fischen und gut ist. Spaßschießen ist nicht, auf Beutegreifer gleich gar nicht.
Widukind hat geschrieben:Aber, um mal wieder auf des Pudels Kern zurückzukommen. Wenn es tödliche Jagdunfälle durch Schußwaffen am Menschen gibt, ist es ziemlich abartig 0 (i.W. null) tödliche Angriffe von Wölfen auf Menschen in Deutschland dagegen zurechnen. Das ist doch die eigentliche Krux in diesem Thread ... meine Damen und Herren !
Stimmt. Es sind übrigens nicht mal nur null tödliche Angriffe durch Wölfe in Deutschland, es gibt überhaupt keine Angriffe. Das, was sich die Jungwölfchen seinerzeit mit dem "heldenhaften" Soldaten geleistet haben, fällt für mich unter Albernheiten Jugendlicher. :lol:
Die zwei hätten mir höchstens ein Schmunzeln und eine Ermahnung "ab zu Muttern, die macht sich Sorgen!" entlockt, aber keine Flucht auf'n Hochsitz...
Will sagen: Es gibt einfach keine Ansätze, den Wölfen hier irgend eine Aggression gegen Menschen unter die Pfoten schieben zu können. All das "wenn... wenn... wenn..." der Rotkäppchengeschädigten ist reine Makulatur und Angstschürerei.

Gruß
Wolf
harris
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Re: Volltreffer

Beitrag von harris »

Widukind hat geschrieben:


Aber, um mal wieder auf des Pudels Kern zurückzukommen. Wenn es tödliche Jagdunfälle durch Schußwaffen am Menschen gibt, ist es ziemlich abartig 0 (i.W. null) tödliche Angriffe von Wölfen auf Menschen in Deutschland dagegen zurechnen. Das ist doch die eigentliche Krux in diesem Thread ... meine Damen und Herren !
Der Start dieses Thread hatte mit dem Wolf, bzw. tödlichen Angriffen auf Menschen überhaupt nichts zu tun......Herr Widukind
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Lone Wolf
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Re: Volltreffer

Beitrag von Lone Wolf »

Dann komm ich mal wieder zurück zum Eingangsthema... Der Mann hat nicht gejagd, um satt zu werden, er hat auch nicht aus Notwehr gehandelt oder um Schäden Dritter abzuwenden. Dieser Mensch wollte einen Fuchs töten, ich nehme an aus den üblichen Motiven der Jägerschaft, die allesamt nicht nur für mich völlig sinnlos und bei Lichte betrachtet m.E. immer Lusttötungen sind! Und im Zuge dieser Aktion die zumindest in Deutschland nur unter vielen Verbiegungen und Lügen nicht unter dem 2. Satz des Paragraph 1 des Tierschutz Gesetzes abgerechnet wird, bringt er auch noch Menschen in Gefahr. Dies ist fur mich in der Tat nicht das Gleiche. Ein Wort noch zu dem nicht ausrottbaren Gerede von PS, SUV, rasen usw.
Die Überlebensrate eines Fussgängers oder Radfahrers sinkt schon extrem bei einer Kollisionsgeschwindigkeit PKW von 40km/h, selbst ein normales Küchenmesser oder eine Schere sind potentiell tödlich. Sammy hat sich mit seinen 50 PS ja auch selber relativiert. Aus meiner Sicht ist immer einzig und allein die Reife, das Verantwortungsbewusstsein eines Menschen ausschlaggebend. Will sagen mir ist ein 155 PS SUV Fahrer (Honda CRV) der vor einem im Scheinwerferkegel orientierungslosen Igel bremst Warnblinker einschaltet und schliesslich aussteigt um ihn über die Strasse zu tragen lieber, als ein Polofahrer , 1,2l Motörchen, der ohne mit der Wimper zu zucken in einer Spielstrasse (eigentlich Schrittgeschwindigkeit) mit 50 durchhämmert und ein selbiges Tier plattmacht trotz einsehbarer gerader Strecke. Bevor ihr jetzt aufschreit, dies wäre plakativ... Ich habe beides genau wie beschrieben selber erlebt, es passt aber eben genau auch immer zu solcherart Diskussionen und ebenso zum Fall des Jägers aus dem Eingangsbeitrag. Wer eine Waffe führt und Leben nimmt sollte ganz besonders verantwortungsbewusst handeln und eine Reife besitzen die der Masse voraus ist. Einen Finger krumm macht man bewusst, einem die Vorfahrt zu nehmen i.d.R. unbewusst. Durchaus ein Unterschied aus meiner Sicht harris

Grüsse
LW
In der ganzen Natur ist kein Lehrplatz, lauter Meisterstücke
Johann Peter Hebel
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