313 Pferde durch Wölfe gerissen

Über freilebende Wölfe weltweit.
Lutra
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Re: 313 Pferde durch Wölfe gerissen

Beitrag von Lutra »

Hänsel hat geschrieben:
Greifvogelangriffe: Allein mit meinem Pferd auf einem Waldweg, hielt sich unser beider, den Bussard herausforderndes Getöse, in Grenzen. Der war wohl einfach sauer, weil er sich ein Gebiet mit zu vielen Brüdern und Schwestern teilen musste und einen ständig knurrenden Magen hatte.
Also, mal ehrlich, Du glaubst doch nicht etwa, dass Dich der Bussard aus Hunger angegriffen hat? :lol:
Dieses Verhalten, speziell bei Vögeln, ist hinlänglich bekannt und erklärlich.
Und ein Bussard teilt sich während der Brutzeit sein Revier nicht mit Brüdern und Schwestern...
kangal2
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Re: 313 Pferde durch Wölfe gerissen

Beitrag von kangal2 »

Hänsel hat geschrieben:
Ich stelle nur fest, dass die in wikipedia veröffentlichen Todesfälle durch Wolfsangriffe ein völlig anderes Bild ergeben als die von Dir zitierte Statistik. Dort wird nicht von 5 Todesfällen in 50 Jahren berichtet, sondern von 6 Todesfällen in den Jahren 2012 + 2013.
Ja, inklusive der toten Pflegerin im schwedischen Zoo, aber klar, waren auch Wölfe. :-D
Wikipedia ist eine recht lausige Quelle und wird eher von Leuten bemüht, denen sonst nichts einfällt.

Selbst wenn es 6 Todesfälle im Jahr weltweit gibt, ist es geradezu lächerlich, daraus eine Gefahr basteln zu wollen.
Das dürfte selbst Dir einleuchten.
kangal2
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Re: 313 Pferde durch Wölfe gerissen

Beitrag von kangal2 »

Lutra hat geschrieben:
Hänsel hat geschrieben:
Greifvogelangriffe: Allein mit meinem Pferd auf einem Waldweg, hielt sich unser beider, den Bussard herausforderndes Getöse, in Grenzen. Der war wohl einfach sauer, weil er sich ein Gebiet mit zu vielen Brüdern und Schwestern teilen musste und einen ständig knurrenden Magen hatte.
Also, mal ehrlich, Du glaubst doch nicht etwa, dass Dich der Bussard aus Hunger angegriffen hat? :lol:
Dieses Verhalten, speziell bei Vögeln, ist hinlänglich bekannt und erklärlich.
Und ein Bussard teilt sich während der Brutzeit sein Revier nicht mit Brüdern und Schwestern...
Nein, wurde doch erklärt, der Bussard war sauer, da er einen knurrenden Magen aufgrund der nicht vorhandenen Nahrung hatte, welche wiederum aus der Überpopulation resultierte. Insofern ist es völlig klar, daß er ein Ventil für seinen Frustabbau suchte und das war in diesem Fall Frau Hänsel, die hoch zu Ross durch den Wald flaniert. :lol: :lol: :lol:
Grauer Wolf

Re: 313 Pferde durch Wölfe gerissen

Beitrag von Grauer Wolf »

Hänsel hat geschrieben:Ich stelle nur fest, dass die in wikipedia veröffentlichen Todesfälle durch Wolfsangriffe ein völlig anderes Bild ergeben als die von Dir zitierte Statistik. Dort wird nicht von 5 Todesfällen in 50 Jahren berichtet, sondern von 6 Todesfällen in den Jahren 2012 + 2013.
Was haben wir da:
7 Jahre altes Kind im Norden Kashmirs.
Mutmaßlicher Tollwutfall in der Türkei.
Ein Fall in Tadjikistan.
Ein 19 monatiges Kind abgelegt unter einem Baum in Indien, Wolf nur vermutet!
Übereste eine Menschen in der Ukraine und keiner weiß, ob die Ursache ein Wolf war.
Ein Fall in Georgien.
Der Fall in Schweden zählt nicht, das war grobe Fahrlässigkeit in einem Tierpark.

Weder ein Fall in Europa noch in den USA. Indien ist ein Sonderfall wegen der fast kompletten Ausrottung der Beutetiere und des massiven Eindringens der Menschen in die letzten Wolfsreviere mit Ziegenherden, die von kleinen Kindern gehütet werden, der Fall zudem fragwürdig, da ein Auffinden der Reste im Wolfsrevier kein Beweis ist, daß Wölfe die Todes-Ursache waren. Es gibt in Indien auch noch andere, große Beutegreifer, die in der Lage sind, völlig lautlos zuzuschlagen.
Der Fall in der Ukraine kann beim besten Willen nicht wirklich einem Wolf angelastet werden, weil die Todesursache alles möglich sein, kann bis zum Mord. Daß an menschliche Überreste Aafresser, ggf. auch Wölfe gehen, ist nichts neues.
Da bleibt nicht viel, nämlich genau vier magere, einigermaßen glaubhafte Fälle, in denen es ggf. Zeugen gab. 4 Fälle weltweit, davon noch einer wahrscheinlich Tollwut (die Art des Angriffes spricht stark dafür). Was für ein "gefährliches" Tier! Im gleichen Zeitraum starben rund 1,5 Millionen Menschen weltweit durch Menschenhand, vulgo Mord genannt.
Und ja, ich relativiere, denn die niedrigen Zahlen (einstellig!) der durch Wölfe nachweislich getöteten sind einfach nur ein Witz gegenüber den Todesursachen Verkehr und Verbrechen!
Hänsel hat geschrieben:Du schließt eine Gefahr die von gesunden, nicht habituierten und nicht bedrängten Wölfen für den Menschen ausgehen könnte, nahezu aus. Wölfe werden nun aber auch mal krank, auch tollwütig, Bei zunehmender Populationsdichte ist eine Habituierung wohl nicht auszuschließen - oder kennst Du Beweise die anderes nahelagen? Und natürlich werden Wölfe auch mal bedrängt werden, das wird sich gerade im dichtbesiedelten D. kaum ausschließen lassen. Je höher die Populationsdichte sein wird, umso wahrscheinlicher und öfter wird es dazu kommen.
Die Tollwut ist in Deutschland und den meisten anrainenden Länder amtlich für erloschen erklärt. Habituierung ist eher unwahrscheinlich, da europäische Wölfe erheblich scheuer sind als ihre amerikanischen Kollegen. Was bedrängen angeht? Wer das macht, hat einen ordentlichen Biß ins bein o.ä. vollens verdient! :x
Hänsel hat geschrieben:Der Schlaf im Wald inmitten eines Wolfsgebietes sei Dir gegönnt. Aber glaube mir, Du wirst nur wenige Menschen überreden können, es Dir gleich zu tun und wird sie deshalb auch wenig beeindrucken.
Nicht mein Problem, daß die meisten Menschen der Natur so entfremdet sind, daß sie sich erst gar nicht mehr trauen, mal 'ne Nacht draußen zu verbringen oder sich die Hosen... :mrgreen:
Hänsel hat geschrieben:Ich bleibe dabei, wenn von Seiten der Wolfsbefürworter nicht recht bald ein klares Signal kommt, dass sie die Ängste und Befürchtungen vor (zu) vielen Wölfen ebenso ernst nehmen wie die wirtschaftlichen Schäden, die vor allem Landwirten entstehen und bis dato nicht verpflichtend von der Gesellschaft übernommen werden, wird die Zustimmung zu der Wiederansiedlung der Wölfe im westlichen Europa kippen.
Herrjeh, wie soll man denn irrationale Ängste vor Wölfen abbauen, wenn die Menschen regelmäßig von idiotischen Horrorstories von unbedarften "Journalisten" in der Ramsch-Presse oder Räuberpistolen der Jägerschaft verschreckt werden und immer noch den Schwachsinn vom Rotkäppchen glauben? Die, die was von Wölfen verstehen, dringen mit ihren Stimmen doch kaum durch. Was glaubst Du wohl, warum ich hier (und anderswo) oft so deutlich werde? Rotkäppchen hat ausgedient und gehört in die Mülltonne!
Nackte Zahlen belegen: Der Wolf ist für den Menschen keine statistisch relevante Gefahr. Punkt.

Und Landwirte bekommen doch ihre Verluste ersetzt, wenn sie ihre Tiere ordnungsgemäß geschützt hatten, wofür es übrigens auch Subventionen gibt. Man kann aber doch nicht verlangen, daß die Allgemeinheit zahlt, wenn sich die Landwirte zurücklehnen und nichts für den Schutz ihrer Tiere tun, frei nach dem Motto "Mein Vater hat's schon so gemacht, mein Großvater und Uropa auch, und mein Ururopa war noch ein "tapferer Held", der geholfen hat, die letzten Wölfe zu umzubringen"! Die Lösung des Problems heißt Anpassung!

Zum Kuckuck noch mal, der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge (auch wenn er sich dafür hält) und der Wolf war hier schon heimisch, da war der Mensch noch nicht mal angedacht. Diese ganze Besitzstandsdenkerei und "zum Teufel mit der Natur, wenn's was ist, das Fleisch frißt" widert mich nur noch an.

Gruß
Wolf
harris
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Re: 313 Pferde durch Wölfe gerissen

Beitrag von harris »

Hänsel hat geschrieben: Vor einigen Jahren habe ich im Raum Stuttgart lebend selbst die Erfahrung gemacht, dass mich, wohlgemerkt, nur als Reiter!, Bussarde mehrfach im Flug von hinten so angriffen, dass meine Kopfhaut blutet und mir das Blut an Stirn und Wangen runterlief. Was war geschehen: Die Population hatte sich aufgrund hohen Nagervorkommens in den Vorjahren sehr stark vermehrt und mit ihnen naturgemäß auch die Population der Bussarde. In dem Jahr darauf trat aber genau das Gegenteil ein und die Bussarde wurden aufgrund von Nahrungsmangel in geschrumpften Reviergrößen so agressiv, dass sie Reiter angriffen. Warum auch immer,Wanderer oder Radfahrer wurden nicht attackiert.
So ein Quatsch kann man mit Rotkäppchen vergleichen. Ein Bussard würde nie!!! einen Reiter oder Jogger wegen Nahrungsmangel angreifen.
Warum auch? Regenwürmer lassen sich einfacher fangen und flüchten nicht so schnell. ;-) Auch hier gilt immer: So einfach und schnell ohne großen Aufwand an Nahrung zu kommen. Das Problem was Du hattest war, dass Du durch ein Revier geritten bist in dem er evtl. gerade seine Jungen aufgezogen hat. Aber das ist schon mehreren Joggern z.B. passiert, das der Bussard von hinten angreift. Da Du als Reiter und der Jogger etwas schneller sind, macht er meistens nur dann hinterher. (Fluchtverhalten)
Was würdest Du machen wenn jemand durch dein Wohn,- oder Kinderzimmer poltert?
Also, sei Dir sicher, er hat nur sein Revier verteidigt und war nicht auf Nahrungssuche.
Gruß Harris
Hänsel
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Re: 313 Pferde durch Wölfe gerissen

Beitrag von Hänsel »

kangal2 hat geschrieben:
Hänsel hat geschrieben:
Ich stelle nur fest, dass die in wikipedia veröffentlichen Todesfälle durch Wolfsangriffe ein völlig anderes Bild ergeben als die von Dir zitierte Statistik. Dort wird nicht von 5 Todesfällen in 50 Jahren berichtet, sondern von 6 Todesfällen in den Jahren 2012 + 2013.
Ja, inklusive der toten Pflegerin im schwedischen Zoo, aber klar, waren auch Wölfe. :-D
Wikipedia ist eine recht lausige Quelle und wird eher von Leuten bemüht, denen sonst nichts einfällt.

Selbst wenn es 6 Todesfälle im Jahr weltweit gibt, ist es geradezu lächerlich, daraus eine Gefahr basteln zu wollen.
Das dürfte selbst Dir einleuchten.
Die Toten aus dem Unfall im Zoo habe ich nicht mitgezählt.

"6 Tote pro Jahr weltweit = lächerlich". Damit überzeugst Du die Eltern von Kindern die gern im Wald oder am Waldrand spielen, sei es in Waldkindergärten oder in Ferienzeltlagern oder einfach so, weil sie das Glück haben auf dem Lande mit großem Naturbezug aufzuwachsen, sicher sofort und eindringlich!

Ist es nicht an der Zeit sich darauf zu einigen, die Argumentation gegenüber der Öffentlichkeit glaubhaft zu machen und entweder die Schiene

"Von Wölfen geht keine Gefahr für den Menschen aus!" oder die Schiene

"So´n par Tote sind doch lächerlich." zu fahren? Beides gleichzeitig ist nicht so wirklich überzeugend.

Auch Dein Versuch wikipedia zu diskriminieren wird sicher öffentliche Zustimmung finden! :roll:
Hänsel
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Re: 313 Pferde durch Wölfe gerissen

Beitrag von Hänsel »

harris hat geschrieben:
Hänsel hat geschrieben: Vor einigen Jahren habe ich im Raum Stuttgart lebend selbst die Erfahrung gemacht, dass mich, wohlgemerkt, nur als Reiter!, Bussarde mehrfach im Flug von hinten so angriffen, dass meine Kopfhaut blutet und mir das Blut an Stirn und Wangen runterlief. Was war geschehen: Die Population hatte sich aufgrund hohen Nagervorkommens in den Vorjahren sehr stark vermehrt und mit ihnen naturgemäß auch die Population der Bussarde. In dem Jahr darauf trat aber genau das Gegenteil ein und die Bussarde wurden aufgrund von Nahrungsmangel in geschrumpften Reviergrößen so agressiv, dass sie Reiter angriffen. Warum auch immer,Wanderer oder Radfahrer wurden nicht attackiert.
So ein Quatsch kann man mit Rotkäppchen vergleichen. Ein Bussard würde nie!!! einen Reiter oder Jogger wegen Nahrungsmangel angreifen.
Warum auch? Regenwürmer lassen sich einfacher fangen und flüchten nicht so schnell. ;-) Auch hier gilt immer: So einfach und schnell ohne großen Aufwand an Nahrung zu kommen. Das Problem was Du hattest war, dass Du durch ein Revier geritten bist in dem er evtl. gerade seine Jungen aufgezogen hat. Aber das ist schon mehreren Joggern z.B. passiert, das der Bussard von hinten angreift. Da Du als Reiter und der Jogger etwas schneller sind, macht er meistens nur dann hinterher. (Fluchtverhalten)
Was würdest Du machen wenn jemand durch dein Wohn,- oder Kinderzimmer poltert?
Also, sei Dir sicher, er hat nur sein Revier verteidigt und war nicht auf Nahrungssuche.
Gruß Harris
Das Problem das wir hatten war, dass es aufgrund der dichten Bussard Population überhaupt keine Möglichkeit gab, ein Gebiet ohne Brutpaar zu finden in das man hätte ausweichen können. Und das wird bei steigender Populationsdichte auch bei Wölfen logischerweise gar nicht anders sein können. Es sei denn, Mensch verzichtet ganz auf den Aufenthalt in der Natur. Ob den Menschen damit die Natur näher gebracht werden kann?

Wirst Du mit einer ähnlichen Formulierung wie in Deinem letzten Satz auch den ersten Wolfsangriff auf ein Kind erklären? "Der fühlte sich gestört und hat nur sein Revier verteidigt!"
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Re: 313 Pferde durch Wölfe gerissen

Beitrag von SammysHP »

Wo ist der Unterschied zwischen Kindern und Erwachsenen in diesem Zusammenhang? Aber gut, die bösen Autos gehen auch ständig auf die Kinder.
Hänsel hat geschrieben:Auch Dein Versuch wikipedia zu diskriminieren wird sicher öffentliche Zustimmung finden! :roll:
Zugegeben, ich recherchiere viel in der Wikipedia, aber man muss die Artikel aufmerksam lesen und den Quellen folgen. Da steht viel Blödsinn drin, aber nicht immer kann oder will ich ihn verbessern.
harris
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Re: 313 Pferde durch Wölfe gerissen

Beitrag von harris »

Hänsel hat geschrieben: Wirst Du mit einer ähnlichen Formulierung wie in Deinem letzten Satz auch den ersten Wolfsangriff auf ein Kind erklären? "Der fühlte sich gestört und hat nur sein Revier verteidigt!"
Nein, das würde ich nicht. Aber wenn Du meine Ausführung liest, dann merkst Du, dass ich mich nur!! auf den Greifvogel bezogen habe. Und die verhalten sich eben so!

Gruß Harris
kangal2
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Re: 313 Pferde durch Wölfe gerissen

Beitrag von kangal2 »

Hänsel hat geschrieben: "6 Tote pro Jahr weltweit = lächerlich". Damit überzeugst Du die Eltern von Kindern die gern im Wald oder am Waldrand spielen, sei es in Waldkindergärten oder in Ferienzeltlagern oder einfach so, weil sie das Glück haben auf dem Lande mit großem Naturbezug aufzuwachsen, sicher sofort und eindringlich!
Wenn ich den gleichen Eltern (ob es diese nun gibt oder eher Deinem Wunschdenken entspringen) erkläre, daß allein im Jahr 2012 73 Kinder durch Verkehrsunfälle in Deutschland getötet wurden, verzichten diese sicher sofort auf das Autofahren und fordern dies auch vom Rest der Nation.
Deine Argumentationen sind genau die gleichen, die uns Probleme mit Kampfhunden suggerieren und andere imaginäre Gefahren an die Wand malen. Es wird, wie auch dort, viele Leute geben, die auf den Zug aufspringen, auf diese Bauernfängerei scheinst Du zu setzen. Wer auch nur 2 Minuten nachdenkt, fasst sich an den Kopf.
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