Hänsel hat geschrieben:Ich stelle nur fest, dass die in wikipedia veröffentlichen Todesfälle durch Wolfsangriffe ein völlig anderes Bild ergeben als die von Dir zitierte Statistik. Dort wird nicht von 5 Todesfällen in 50 Jahren berichtet, sondern von 6 Todesfällen in den Jahren 2012 + 2013.
Was haben wir da:
7 Jahre altes Kind im Norden Kashmirs.
Mutmaßlicher Tollwutfall in der Türkei.
Ein Fall in Tadjikistan.
Ein 19 monatiges Kind abgelegt unter einem Baum in Indien,
Wolf nur vermutet!
Übereste eine Menschen in der Ukraine und keiner weiß, ob die Ursache ein Wolf war.
Ein Fall in Georgien.
Der Fall in Schweden zählt nicht, das war grobe Fahrlässigkeit in einem Tierpark.
Weder ein Fall in Europa noch in den USA. Indien ist ein Sonderfall wegen der fast kompletten Ausrottung der Beutetiere und des massiven Eindringens der Menschen in die letzten Wolfsreviere mit Ziegenherden, die von kleinen Kindern gehütet werden, der Fall zudem fragwürdig, da ein Auffinden der Reste im Wolfsrevier kein Beweis ist, daß Wölfe die Todes-Ursache waren. Es gibt in Indien auch noch andere, große Beutegreifer, die in der Lage sind, völlig lautlos zuzuschlagen.
Der Fall in der Ukraine kann beim besten Willen nicht wirklich einem Wolf angelastet werden, weil die Todesursache alles möglich sein, kann bis zum Mord. Daß an menschliche Überreste Aafresser, ggf. auch Wölfe gehen, ist nichts neues.
Da bleibt nicht viel, nämlich genau vier magere, einigermaßen glaubhafte Fälle, in denen es ggf. Zeugen gab. 4 Fälle weltweit, davon noch einer wahrscheinlich Tollwut (die Art des Angriffes spricht stark dafür). Was für ein "gefährliches" Tier! Im gleichen Zeitraum starben rund 1,5 Millionen Menschen weltweit durch Menschenhand, vulgo Mord genannt.
Und ja, ich relativiere, denn die niedrigen Zahlen (einstellig!) der durch Wölfe nachweislich getöteten sind einfach nur ein Witz gegenüber den Todesursachen Verkehr und Verbrechen!
Hänsel hat geschrieben:Du schließt eine Gefahr die von gesunden, nicht habituierten und nicht bedrängten Wölfen für den Menschen ausgehen könnte, nahezu aus. Wölfe werden nun aber auch mal krank, auch tollwütig, Bei zunehmender Populationsdichte ist eine Habituierung wohl nicht auszuschließen - oder kennst Du Beweise die anderes nahelagen? Und natürlich werden Wölfe auch mal bedrängt werden, das wird sich gerade im dichtbesiedelten D. kaum ausschließen lassen. Je höher die Populationsdichte sein wird, umso wahrscheinlicher und öfter wird es dazu kommen.
Die Tollwut ist in Deutschland und den meisten anrainenden Länder amtlich für erloschen erklärt. Habituierung ist eher unwahrscheinlich, da europäische Wölfe erheblich scheuer sind als ihre amerikanischen Kollegen. Was bedrängen angeht? Wer das macht, hat einen ordentlichen Biß ins bein o.ä. vollens verdient!
Hänsel hat geschrieben:Der Schlaf im Wald inmitten eines Wolfsgebietes sei Dir gegönnt. Aber glaube mir, Du wirst nur wenige Menschen überreden können, es Dir gleich zu tun und wird sie deshalb auch wenig beeindrucken.
Nicht mein Problem, daß die meisten Menschen der Natur so entfremdet sind, daß sie sich erst gar nicht mehr trauen, mal 'ne Nacht draußen zu verbringen oder sich die Hosen...
Hänsel hat geschrieben:Ich bleibe dabei, wenn von Seiten der Wolfsbefürworter nicht recht bald ein klares Signal kommt, dass sie die Ängste und Befürchtungen vor (zu) vielen Wölfen ebenso ernst nehmen wie die wirtschaftlichen Schäden, die vor allem Landwirten entstehen und bis dato nicht verpflichtend von der Gesellschaft übernommen werden, wird die Zustimmung zu der Wiederansiedlung der Wölfe im westlichen Europa kippen.
Herrjeh, wie soll man denn irrationale Ängste vor Wölfen abbauen, wenn die Menschen regelmäßig von idiotischen Horrorstories von unbedarften "Journalisten" in der Ramsch-Presse oder Räuberpistolen der Jägerschaft verschreckt werden und immer noch den Schwachsinn vom Rotkäppchen glauben? Die, die was von Wölfen verstehen, dringen mit ihren Stimmen doch kaum durch. Was glaubst Du wohl, warum ich hier (und anderswo) oft so deutlich werde? Rotkäppchen hat ausgedient und gehört in die Mülltonne!
Nackte Zahlen belegen: Der Wolf ist für den Menschen keine statistisch relevante Gefahr. Punkt.
Und Landwirte bekommen doch ihre Verluste ersetzt, wenn sie ihre Tiere ordnungsgemäß geschützt hatten, wofür es übrigens auch Subventionen gibt. Man kann aber doch nicht verlangen, daß die Allgemeinheit zahlt, wenn sich die Landwirte zurücklehnen und nichts für den Schutz ihrer Tiere tun, frei nach dem Motto "Mein Vater hat's schon so gemacht, mein Großvater und Uropa auch, und mein Ururopa war noch ein "tapferer Held", der geholfen hat, die letzten Wölfe zu umzubringen"! Die Lösung des Problems heißt Anpassung!
Zum Kuckuck noch mal, der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge (auch wenn er sich dafür hält) und der Wolf war hier schon heimisch, da war der Mensch noch nicht mal angedacht. Diese ganze Besitzstandsdenkerei und "zum Teufel mit der Natur, wenn's was ist, das Fleisch frißt" widert mich nur noch an.
Gruß
Wolf