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Re: Luchs-Auswilderung im Harz bereitet Jägern Sorgenfalten

Verfasst: 22. Feb 2015, 19:29
von jurawolf
Naja, dass das Rotwild-Management in den deutschen Nationalparks (und ausserhalb) zu wünschen übrig lässt, ist in der Fachwelt weitgehend unbestritten. Dass derartige Perversionen wie Fütterungen und Wintergatter nur gerade in den Nationalparks von Deutschland und Österreich vorkommen, zeigt eigentlich sehr deutlich, dass dies hauptsächlich einen jagdlich-kulturellen Hintergrund hat und keinen ökologischen.

Re: Luchse im Harz

Verfasst: 23. Feb 2015, 12:38
von Richard M
Grauer Wolf hat geschrieben:Hier fehlen ein paar tüchtige Wölfe! ;)
Habe gerade gelesen, dass im Jahr 2013 2.400 Rothirsche (männlich oder weiblich kann ich im Artikel nicht erkennen) im Harz von den Menschen erlegt wurden, siehe http://www.weser-kurier.de/region_artik ... 35273.html
Da dem Luchs die Rothirsche wahrscheinlich eine Nummer zu groß sind, denke ich auch, dass die Wölfe hier gute Arbeit leisten könnten. Und für den Wald wäre dies ein großer Gewinn, getreu dem Sprichwort: Wo der Wolf lebt, wächst der Wald.

Re: Luchse im Harz

Verfasst: 23. Feb 2015, 14:43
von Grauer Wolf
Richard M hat geschrieben:Da dem Luchs die Rothirsche wahrscheinlich eine Nummer zu groß sind, denke ich auch, dass die Wölfe hier gute Arbeit leisten könnten. Und für den Wald wäre dies ein großer Gewinn, getreu dem Sprichwort: Wo der Wolf lebt, wächst der Wald.
Der Luchs holt sich vielleicht mal ein sehr junges Kalb, aber das war's dann auch schon.
weser-kurier hat geschrieben:„Strenge Winter sind eigentlich der größte natürliche Feind der Hirsche“, sagt Sprecher Friedhart Knolle. Strenge Kälte und Eis seien aber zuletzt ausgeblieben. Und Raubtiere wiederum, wie die seit einigen Jahren im Harz wieder heimisch gewordene Luchse, könnten die Hirschpopulation nicht nennenswert dezimieren.
Wohl wahr, aber was nützt denn ein strenger Winter, wenn dann gefüttert wird auf Teufel komm raus? Das ist doch widersinnig! Hier müssen tatsächlich Wölfe her und man muß eben in einem Nationalpark zulassen, daß Schalenwild im Winter auch mal verhungert, egal, was Jäger oder Leute mit Bambisyndrom dazu sagen. In einem Nationalpark läßt man der Natur ihren Lauf und pfuscht nicht rein...

Gruß
Wolf

Re: Luchs-Auswilderung im Harz bereitet Jägern Sorgenfalten

Verfasst: 3. Mai 2015, 10:41
von jurawolf
So, die Resultate des Luchsmonitorings im Harz scheinen da zu sein. Leider habe ich aber noch keine Primärquelle gefunden, sondern erst Medienberichte.

Demnach gibt es im Niedersächsischen Harz eine Dichte von 2.1 selbstständigen adulten Luchsen pro 100 km2 Fläche. Auf den gesamten Harz bezogen leben dort also etwa 50 adulte Luchse. Rechnet man die noch unselbstständigen Jungtiere mit ein, kommt beträgt die Dichte 3.8 Luchse pro 100 km2 Fläche bzw. eine Populationsgrösse von 80 im gesamten Harz.

Diese Luchsdichte liegt also völlig im erwarteten Rahmen und entspricht weitgehend der bekannten Dichte in anderen mitteleuropäischen Gebieten, die bei guten gesättigten Beständen meist zwischen 2 und 3 adulten Luchsen pro 100 km2 liegt.

http://www.ndr.de/nachrichten/niedersac ... hs308.html


Edit:

Hab grad doch noch eine bessere Quelle gefunden:

http://www.nationalpark-harz.de/de/aktu ... Breadcrumb

Re: Luchs-Auswilderung im Harz bereitet Jägern Sorgenfalten

Verfasst: 3. Mai 2015, 16:53
von Wolfsblut
Wie lange dauert es nun ungefähr für uns in Sachsen?

Re: Luchs-Auswilderung im Harz bereitet Jägern Sorgenfalten

Verfasst: 8. Mai 2015, 14:19
von harris
jurawolf hat geschrieben:
Hab grad doch noch eine bessere Quelle gefunden:

http://www.nationalpark-harz.de/de/aktu ... Breadcrumb [/i]
Oder die... http://www.luchsprojekt-harz.de/de/luch ... opulation/

Re: Luchs-Auswilderung im Harz bereitet Jägern Sorgenfalten

Verfasst: 8. Mai 2015, 18:19
von jurawolf
Danke, diese Quelle war zum Zeitpunkt meines Beitrages (3. Mai) noch nicht verfügbar.

Re: Luchs-Auswilderung im Harz bereitet Jägern Sorgenfalten

Verfasst: 8. Mai 2015, 23:04
von harris
..und bei ca. 85 Luchsen sind wir nicht weit von 100 (wie vorher geschätzt) entfernt... ^^

Gruß Harris

Re: Luchs-Auswilderung im Harz bereitet Jägern Sorgenfalten

Verfasst: 8. Mai 2015, 23:24
von jurawolf
Ach, juvenile, noch vom Muttertier abhängige Luchse zählt kaum jemand Bestandesangaben dazu und auch die Harzer haben das nur der Vollständigkeit halber erwähnt. 50 Luchse oder eben 2,1 pro 100 km2 sind ziemlich genau derjenige Wert, den ich angegeben habe und der aufgrund der bekannten Luchsdichten in anderen mitteleuropäischen Luchsgebieten (was für mich natürlich in erster Linie die verschiedenen Schweizer Luchspopulationen umfasst, wo juvenile Luchse natürlich nicht in die Bestandesdichten eingerechnet werden) zu erwarten war. Also alles im erwarteten und normalen Rahmen.

Übrigens sagen die beiden Links ohnehin genau das selbe aus, nur ist der neuere etwas ausführlicher.

Re: Luchs-Auswilderung im Harz bereitet Jägern Sorgenfalten

Verfasst: 9. Mai 2015, 06:57
von Grauer Wolf
harris hat geschrieben:..und bei ca. 85 Luchsen sind wir nicht weit von 100 (wie vorher geschätzt) entfernt... ^^
Jungtiere, die das erste Lebensjahr nicht vollendet haben, werden nicht gezählt. Er machte auch keinen Sinn, die Fluktuationen durch Verlust im ersten Lebensjahr wären sehr hoch. Bei Wölfen ist's übrigens nicht anders...
Daß die Jägerschaft Welpen und Kitten gerne mitzählen möchte, liegt auf der Hand. So kann man herrlich angebliche Überpopulationen beklagen und Abschuß fordern.

Gruß
Wolf