Grauer Wolf hat geschrieben:Kopfkino
Das hier ist die achtkoepfige Familie im Januar als Ohrkino, irgendwo vor mir direkt in Filmrichtung:
https://www.youtube.com/watch?v=GkfOzua0Ehs
Ansonsten muss man trotz der Wahnsinnsnatur und allem Pipapo auch hier jede Menge Zeit und Geld investieren, um Woelfe zu finden.
600km an einem Tag muss man da locker reissen, wenn man wirklich Erfolg haben will mit Wolf. Aber wenigstens laeuft/fliegt/kriecht zur Abwechslung genug rum, dass man gucken und fotografieren kann, wenn die Woelfe keinen Bock haben
FrauFuchs hat geschrieben:@HaBe : danke für deine Ausführungen:-)
Vor allem finde ich interessant, dass manche Rudel auf Dein Heulen antworten und manche nicht.
Meine Hunde heulen nämlich nicht, wenn rund um uns herum die ganzen dorfhunde heulen. Auch ich konnte die Meute noch nie zum heulen animieren.., der einzige der heult mit wunderschöner stimme ist der Rüde wenn man ihn im Auto ganz allein lässt..... Ich hab mich schon häufiger gefragt ob es an mir liegt, dass keiner meiner Hunde sich zum chorheulen animieren lässt... Es gibt Hunde, die heulen so Easy ... Mh! Sorry, das wird zu ot... Aber zum nachdenken regt es mich schon an.
Warum manche heulen und andere nicht, weiss ich nicht, hab ich mir auch noch nicht gross einen Kopf drum gemacht. Wichtig war fuer mich die Erkenntnis, dass es a) so ist und b) ich mir das bei manchen Wolfsfamilien oder Einzeltieren offenbar zu Nutze machen kann. Ich weiss jetzt schon, dass ich im November die achtkoepfige Familie auch wieder versuchen werde mittels heulen zu lokalisieren, wenn ich gefunden hab wo sie aktuell dann jagen.
Unsere Huendin laesst Wolfs- oder Hundeheulen total kalt. Die hat Mitglieder von zwei verschiedenen Wolfsamilien in unmittelbarer Naehe zum Auto heulen gehoert und weitergepennt, der sind aber Baeren, Hirsche und Elche in unmittelbarer Naehe zum Auto egal. Hauptsache die Lueftung ist warm
Heulen sollte man immer mal versuchen, wenn man meint, es koennte was in der Naehe sein. Das Woelfe auf mein Heulen reagiert haben in dem sie mich gesucht haben oder sich mir genaehert haben, hab ich noch nicht erlebt.
chienloup hat geschrieben:Wie sieht es denn mit Abspielen von Tonaufnahmen von echtem Geheule auf? Müssten die Lupos da nicht auch drauf reagieren? Könnte man außerdem lauter und länger laufen lassen, ist auf Dauer doch etwas anstrengend mit dem Heulen. Hat vielleicht auch nicht jeder die passende Stimme dazu.
Tonandaufnahmen gehen absolut, machen einiger "Jaeger" auch. Da groehlt der Kasten dann auf einer Lichtung vor sich hin und wenn ein Wolf aus den Baeumen kommt wird er abgeknallt.
Woelfe reagieren auch auf andere Reize. Ich weiss nicht, ob es in anderen Bundeslaendern auch so ist, aber in Niedersachsen haben noch viele Orte diese alten Alarmsirenen auf Gebaeuden und einige werden am ersten Samstag des Monats (oder einem anderen festgelegten Tag) regelmaessig getestet.
Wenn man zum Beispiel in einem bestimmten Ort in der Naehe der Stadt Verden in Niedersachsen an diesem Tag vor den dortigen Wolfsgehegen steht und im Nachbarort um 12 Uhr die Sirene losplaerrt, kann man sehen und hoeren, wie die Woelfe der Sirene antworten. Hab ich selber schon erlebt. Ich kannte hier auch eine Wolfsfamilie, deren Welpen haben jedes Jahr nachdem sie den Bau verlassen haben, in den ersten Wochen losgeheult, wenn ein am Bau vorbeifahrender Zug gehupt hat.
Ich wuerde es einfach jedem raten mal zu versuchen, Stimme und sonstiges scheint den Woelfen da eher egal zu sein.
Nach Woelfen heulen heisst auch nicht, dass man jetzt wild durch die Gegend faehrt und sich auf Teufel komm raus den Hals ruiniert, bis dann endlich irgendwo mal eine Antwort kommt.
Ich heule wirklich nur, wenn ich weiss, irgendwo in unmittelbarer Naehe koennten oder muessten Woelfe sein. Wenn ich zum Beispiel in einer Region bin, in der ich vorher noch nicht war, auf superfrische Wolfspuren stosse (im Schnee, noch warme Haufen, fluessige Urinpfuetzen bei -20C oder mehr) und gucken will, ob sie eben antworten und wenn dem so ist, wo sie sind. Da heul ich drei mal langgezogen mit ein paar Sekunden Abstand dazwischen und dann horch ich. Wenn sich nach 20 Minuten oder so nichts tut, geh ich in der Regel davon aus, die Tiere antworten nicht, womit das Thema dann erledigt ist. Also muss ich weiter mit anderen Spuren suchen. Spuren einpraegen, nach neuen suchen, auf andere Tiere achten, was auch immer einem Info liefern koennte.
Man kann das Lokalisieren auch nutzen um ein Verscheuchen zu vermeiden. Wenn ich weiss, dass eine Familie antwortet und irgendwo abseits der Strasse in den Baeumen ist und ruht oder einen Riss hat, kann ich dadurch sehen, wie weit weg sie sind. Sind sie eher 500m weg, wuerde ich vielleicht versuchen mich zu naehern. Sind sie 50m weg, dann nicht, aufscheuchen und verscheuchen kann man die Tiere schnell und nach einer Woche mit ueber 3000km und stundenlangem Suchen und Warten ist es das letzte, was ich will.