Surplus killing in Sachsen

Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: Surplus killing in Sachsen

Beitrag von Lutra »

zaino hat geschrieben:
Na vielleicht arbeiten sie da gerade dran - wenns Woche dauert, z. B. DNA-Proben auszuwerten, wie bitte soll dann 24 h später die Öffentlichkeit umfassend informiert sein? Wenn der Bauer mauert und keinen da haben will, der sich den Zaun anschaut, wie schaut dann der "zeitnahe Bericht" über die Lage aus? Nur mal so als Beispiel zum Nachdenken.
Das meine ich ja nicht, nach 24 Stunden ein umfassender Bericht. Mir steht nur zu oft in der Rißstatistik: "Geschützt", und niemand erfährt, wie es nun zum Riß gekommen ist, bzw. den Spekulationen und Stimmungsmachen ist freier Lauf gelassen. Mir persönlich kann es ja egal sein, ich hab keine Schafe. Aber als Schafshalter würde mich der Vorgang doch etwas genauer interessieren, und so nah wohnt man nun mal oft nicht am Ort des Geschehens, dass man sich mal schnell erkundigen kann. Der Rißgutachter war sicher vor Ort, sonst würde der Mann vom Landratsamt keine Aussage machen können.
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Surplus killing in Sachsen

Beitrag von zaino »

Das ist auch wieder wahr, wie geschützt und wie trotzdem ein Schaf gerissen/gefressen werden konnte... Da müssten wirklich mehr und üppigere Infos fließen, gerade damit man das in den Griff bekommt.
Ulrike
Beiträge: 509
Registriert: 21. Jun 2015, 19:49

Re: Surplus killing in Sachsen

Beitrag von Ulrike »

Es gibt leider schon wieder neue Meldungen - für mich bestätigt sich damit nur meine Meinung - die Zäune in der jetzigen Form taugen nicht wirklich - sage ich jetzt mal ganz vorsichtig,

Ulrike
Grauer Wolf

Re: Surplus killing in Sachsen

Beitrag von Grauer Wolf »

Ulrike hat geschrieben:Es gibt leider schon wieder neue Meldungen - für mich bestätigt sich damit nur meine Meinung - die Zäune in der jetzigen Form taugen nicht wirklich - sage ich jetzt mal ganz vorsichtig,...
Manchmal würde ich gerne diese Zäune während des Risses sehen (Ich höre schon den Kommentar der Wölfe: "Zusehen darfst'd, aber net stören!" :lol: ) und nicht nach dem Geschehen, wenn die Menschen schon "aufgeräumt" und evtl. das eine oder andere zurechtgebogen haben... Trau, schau, wem... :roll:

Gruß
Wolf
Ulrike
Beiträge: 509
Registriert: 21. Jun 2015, 19:49

Re: Surplus killing in Sachsen

Beitrag von Ulrike »

Aber es wird nur gelingen, wenn man die Nutztiere wirksam schützen kann, die Frage ist nach wie vor - wie?

Ulrike
Grauer Wolf

Re: Surplus killing in Sachsen

Beitrag von Grauer Wolf »

Ulrike hat geschrieben:Aber es wird nur gelingen, wenn man die Nutztiere wirksam schützen kann, die Frage ist nach wie vor - wie?
Mit den Elektrozäunen macht man ja gute Erfahrungen (wobei ich sicherheitshalber 112 cm Euronetze nehmen würde). Nur müssen die regelmäßig kontrolliert und wirklich in Ordnung sein, sonst nutzen sie nichts. Wenn die Menschen schlampen, kann man das nun wirklich nicht dem Wolf anlasten!

Gruß
Wolf
HaBe
Beiträge: 256
Registriert: 20. Apr 2015, 02:50

Re: Surplus killing in Sachsen

Beitrag von HaBe »

Was wird nur gelingen? Perfekter Schutz, 100%iger ist eine Illusion solange Tiere nicht im Stall stehen. Rein objektiv betrachtet, bitte nicht als Forderung verstehen, all Tiere in Deutschland in Staelle zu sperren.
Wie gut Praevention letztendlich wirkt haengt von lokalen Einfluessen/Umstaenden ab und sollte individuell betrachtet werden, ebenso die Woelfe vor ort die Tiere reissen.
Einen 100%igen Schutz wird man statistisch eh nie erreichen koennen, den Grund dafuer kann man auch in den Risssttatistiken sehen. Wenn sich Leute weigern ihren Zaun zu verbessern und einfach sagen 'der Wolf muss/soll wieder weg', koennen zig andere gute Praevention, die Risse vermindert oder vermeidet, betreiben, aber die Statistik ist dahin.
Ulrike
Beiträge: 509
Registriert: 21. Jun 2015, 19:49

Re: Surplus killing in Sachsen

Beitrag von Ulrike »

Sorry, da fehlte ein Stück von dem Satz.
Aber es wird nur gelingen, eine Akzeptanz bei den Tierhaltern für den Wolf zu erreichen, wenn man die Nutztiere wirksam schützen kann, die Frage ist nach wie vor -wie?

Wobei es immer noch Risse an ungeschützten Tieren gibt, was ja nun ausgesprochen kontraproduktiv für alle Schutzmaßnahmen ist.

Gelände, in denen ein Schutz schwierig ist, gibt es allerdings auch, aber ich denke das sind dann eher Einzelfälle.

Ulrike
zaino
Beiträge: 2108
Registriert: 20. Mai 2015, 23:39
Kontaktdaten:

Re: Surplus killing in Sachsen

Beitrag von zaino »

Jahaaa - aber wenn wie Du selber sagst, immer nur "geschützt" gemeldet wird, und Jahre später kommt so quasi raus, dass der geschützte Zaun effektiv doch 5 Löcher hatte, durch die ein Shetlandpony hätte traben können, oder der Saft nicht lief oder oder oder, ist das schlichte Augenwischerei und bringt keinen weiter.
Die Wolfsgegner kriegen Wasser auf die Mühlen und die, die ihre Viecher schützen wollen, verzweifeln, weil sie denken, egal wie sie aufpassen es nützt ja doch NIXX. U.s.w. Ergibt sich also ein verzerrtes Bild von teuren und sinnlosen E-Zäunen und anderem Aufwand und Wölfen, die durch NICHTS zu stoppen sind und alles fressen.
100% sicher gibts nicht, das ist klar, aber konsequente Schutzmaßnahmen sollten ja doch sagen wir mal 70% und mehr Schutz gewähren.
balin
Beiträge: 1314
Registriert: 10. Okt 2010, 06:53

Re: Surplus killing in Sachsen

Beitrag von balin »

Zu den sicheren Zäunen muß man auch die andere Seite mitsehen. Ich habe ja jetzt schon an großen Strecken zusätzlich zum Stacheldraht auch Wildzaun, wie er an der Autobahn üblich ist. Der ist unten Igeldicht.
Gestern abend ist der Rufus einem kleinen Hasen begegnet. Ich hätte keinen Pfifferling mehr auf den gewettet, zumal ich den Hund anfangs in überlegener Geschwindigkeit ein paar Meter hinter dem kleinen Kerl gesehen hatte und aussenrum waren ja lauter dichte Zäune. Es gibt da schon Gebüsch, höhere Brennesseln und ein paar Geländestufen, wo der Hase den Hund irritieren kann. Jedenfalls habe ich gedacht, der Rufus kommt mir gleich mit dem Hasen im Maul entgegen. Dem war nicht so. Der Hase hat es geschafft auf der Koppel drei Runden zu drehen, so daß der Hund am Schluß die Orientierung auf ihn hin verloren hat. Rufus hat bergauf gesucht und der atemlose Lümmel hat sich seitwärts durch das Tor verdrückt.
Phänomenal, aber das war auch Glück. Der direkte Weg in den Wald hätte dem Hasen einige Anstrengung erspart. Auf gerader offener Fläche und noch zusätzlich mit Zäunen wäre er verloren gewesen.
Noch mal happy end, aber ich will mir nicht vorstellen müssen, was dem Reh oder Hasen das nächste mal passiert, wenn es oder er in die Zäune knallt.
Ein paar Korridore muß man schon offenhalten.
Die Wölfe müssen ja auch wieder raus, wenn man ihnen mit dem Knüppel hinterhergeht. ;-)
Antworten