Jagdreform

Alles, was sonst nirgends passt.
harris
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Re: Jagdreform

Beitrag von harris »

Grauer Wolf hat geschrieben:
TheOnikra hat geschrieben:Ersetze Tier durch Wolf und du hast den orginal Text.
Etwas, das mich regelmäßig auf 190 bringt... :x
Schätze, ich würde dem Wolf beispringen...

Gruß
Wolf
Tja in manchen Ländern der Erde ist eben nicht immer Friede Freude Eierkuchen...
Es gab und gibt Gründe warum sie den Wolf bejagen. Nicht ohne Grund ist der Ursprung der Falknerei vor über 4000 Jahren dort unten. Damals gab es noch keine Feuerwaffen und die Jagden eben so.
Natürlich muss man die Wolfjagd auch dort nicht mehr gutheißen. :x

Aber was Kirgisen eben heute noch machen ist, dass sie den Vogel, den sie der Natur entnehmen und zur Beizjagd abtragen auch wieder, wenn die Geschlechtsreife nach 6 Jahren eintritt, der Natur zurück geben. Das hat auch noch einen besonderen Effekt zur Bestandserhöhung, da bei Adlern der Kainismus sehr stark ausgeprägt ist. Was das ist muss ich hier ja normalerweise nicht erklären, da wir ja in einem "Wildlife Forum" (deine Worte) sind, aber ich tu es trotzdem (danke-bitte) Sind ja nicht alle so "schlau".. Kainismus bedeutet, das das ältere Junge den jüngeren entweder so lange attackiert bis es stirbt oder aus dem Horst stößt. Und wenn die Adlermänner vorher eines aushorsten (In Deutschland nur ausnahmsweise beim Habicht erlaubt) überleben beide. Ist doch super, oder? :-P
Gruß Harris
zaino
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Re: Jagdreform

Beitrag von zaino »

stimmt, da gibts auch bei den Mongolen einen Brauch, dass man den Adler nach einiger Zeit an die Natur zurückgibt. Mir als Völkerkundlerin müsst Ihr meine Faszination und mein Verständnis für manche (nicht alle) Verhaltensweisen von Naturvölkern schon auch manchmal nachsehen.
Der zitierte kirgisische Opa hat von mir schon mehr Sympathiepunkte als so ein fetter biersaufender und von sich eingenommener Parvenü von Sonntagsjäger hierzulande, der meint, alles plattzumachen entspräche seiner Aufgabe als Regulator des Ökosystems.... lächerlich.
Grauer Wolf

Re: Jagdreform

Beitrag von Grauer Wolf »

zaino hat geschrieben:stimmt, da gibts auch bei den Mongolen einen Brauch, dass man den Adler nach einiger Zeit an die Natur zurückgibt. Als Völkerkundlerin müsst Ihr meine Faszination und mein Verständnis für die Verhaltensweisen von Naturvölkern schon auch verstehen.
Kann ich gut nachvollziehen. Die mongolische Kultur interessiert mich ebenfalls, wenn auch aufgrund anderer Hintergründe.

Wie auch immer, bei Wolfsjagd sehe ich tiefrot und würde sie in meiner Gegenwart auch nicht dulden. Schätze, der Grund wäre jedem Mongolen einleuchtend und akzeptabel.

Das führt aber jetzt weit weg von NRW... :roll:

Gruß
Wolf
zaino
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Re: Jagdreform

Beitrag von zaino »

...wobei die Mongolen ja auch eher mal einen Wolf umnieten, wenn sie sie an Schaf oder Pferd oder sonstigen Vieh ertappen.
Klar, und in Afrika werden auch Frauen beschnitten, aber wie... ich heiße nicht blind alles gut, nur weils von "Naturvölkern" betrieben wird. Keine Bange.

Aber weil wir grad dabei sind: Die Afrikaner haben keinen so mordlüsternen Hass auf ihre (durchaus mal Menschen verspeisenden) Krokos, Nilpferde, Löwen, Leoparden etc. wie die sich in die Hosen machenden Besorgtbürger hierzulande. Klar, sie wildern mal, sie jagen sie mal (was machen junge Massai-Krieger wenn sie heutzutage ihren Mannbarkeits-Löwen nimmer töten dürfen??? Schwierige sozio-kulturelle Frage... ) aber sie sind allesamt bei weitem nicht so mörderisch drauf wie wir "westlichen Wohlstandsmenschen". Gleiches gilt für Natives in anderen Ländern und Kontinenten. Das Verhältnis Mensch-Beutegreifer ist nicht immer spannungsfrei. Nur diese heftige respektlose Null-Toleranz, die weder Hase noch Reh einen Zweig vom Wald gönnt, die gibts nur im zivilisierten Westen. Sorry fürs philosophische Abschweifen. Aber weils wahr ist....
TheOnikra

Re: Jagdreform

Beitrag von TheOnikra »

zaino hat geschrieben:(was machen junge Massai-Krieger wenn sie heutzutage ihren Mannbarkeits-Löwen nimmer töten dürfen??? Schwierige sozio-kulturelle Frage... ) .
Das gabs mal einen Filmbeitrag. Das die helfen die Löwen zu besendern, so ne art Ersatzjagd also. Als "Beschützter" können sie die Löwen nun anpeilen und ihren Stammesgenoßen sagen wenn Löwen in Richtung ihrer Herden unterwegs sind und dementspechend ausweichen.

Aber genug mit dem Punkt 10 der Jagdreform. Die meisten Negativaspekte werden ja in den anderen 9 getilgt.

http://vogelschutz-komitee.de/index.php/jagd/archiv (Damit man nicht blättern muss :pleased: )

Würde man das jetzt so nehmen, oder hier und da ein wenig abändern, bzw. spezifizieren.
Auch wieder an die Jägerseite im Forum. Wozu hat man den die Experten da. Evt. Verbesserungsvorschläge? eigene Vorschläge?
zaino
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Re: Jagdreform

Beitrag von zaino »

bestätigt meine Theorie nur... warum machen WIR uns hier in die Hosen und wir haben nicht mal wirklich viele und schon gar keine echt gefährlichen Tiere hier? Woanders schlagen sie sich mit Löwen etc. rum, und lassen sie leben.
harris
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Re: Jagdreform

Beitrag von harris »

Nehmen wir mal Punkt 1 Fallenjagd beenden:
Auch hier kann mal wieder sehen, dass diese Forderung nur eine „Einstellung“ ist, mit der man sie aber nicht befasst hat und nicht weiss was abgeht. Warum heißt eine Totschlagfalle denn Totschlagfalle? Weil sie eben beim Zugriff sofort (innerhalb von Sekundenbruchteilen) töten. Diese Fallen dürfen auch nur geschützt und mit Warntafel aufgebaut werden. Der Zugang zu solch einem Fangbunker wird auch dem zu fangendem Wild angepasst. Der Durchgang hat dann eben nur einen bestimmten Durchmesser und die Falle hat eine bestimmte Schlagkraft.
Lebendfallen sind verdunkelt oder werden verdunkelt, damit das Wild nicht dem Stress verfällt. Fallen die im Baumarkt z.B. angeboten werden, sind zum Teil nicht zulässig. (Aber Blitzwarner sind ja auch nicht zulässig und werden trotzdem verkauft, nur so nebenbei). Lebendfallen müssen 2x täglich kontrolliert werden und werden zur Kontrolle teilweise zusätzlich mit Sensoren zur SMS oder mit Kontrollfähnchen ausgestattet. Lebendfallen haben natürlich den Vorteil, dass Wild welches nicht bejagd werden soll, wie frei gelassen werden kann.
Wie will man z.B. eine Waschbären außer mit der Fallenjagd effektiv bejagen? (Natürlich kommt gleich von jemanden: Gar nicht) Auch wenn einige meinen: Bei uns gibt es keine, ich habe noch keinen gesehen… da kann ich nur lachen.. :lol: :lol: :lol:
Die Funktionen dieser Fallen und Vorschriften dafür beziehen sich aus Deutschland und nicht bitte wieder (wie bei der Beize) mit irgendwelchen Vorgehensweisen ins Ländern vergleichen wo wir eh keinen Einfluss haben. -Danke - bitte ;-)

Gruß Harris
zaino
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Re: Jagdreform

Beitrag von zaino »

Fallen sind grenzwertig - Schwanenhälse, Totschlagfallen, Saufallen.... ich kenn genug Stories drüber bzw. hab die Spuren und die Folgen gesehen.
Lebendfallen: Verwenden übrigens auch Katzen-Retter. Warum auch nicht?
Und natürlich haben wir Waschbären hier, Marderhunde, Bisamratten, und Biber. Sogar Nutrias.
Waschbären und Nutrias sind meines Wissens hier nicht authentisch ansässig. Was man mit den Teilen macht, die hier keine natürlichen Feinde haben (auch nicht der Biber, der hier schon so einiges auf den Kopf stellt.... ) ist tatsächlich eine brenzlige tierschutzrelevante Frage.... nicht einfach zu beantworten.
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SammysHP
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Re: Jagdreform

Beitrag von SammysHP »

Fallen haben das Problem, dass sie zu wenig selektiv sind. Alles, was ungefähr die gleiche Größe hat, kann da hinein geraten. Bei Lebendfallen müsste sichergestellt werden, dass eine Alarmierung erfolgt und der Jäger auch unverzüglich kommt. Aber wer will schon nachts um vier raus, wenn die Falle anruft…
zaino
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Re: Jagdreform

Beitrag von zaino »

Absolut richtig. Und wer Fallen stellt und seinen Hintern nicht zur akribischen Kontrolle zu jeder Tages- und Nachtzeit da hin bewegen möchte, gehört eingesperrt. Das ist der Haken. Einer davon....
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