Pure Polemik. Ein Führerschein ist kein Jagdschein.
Richard M hat geschrieben:Dort stand allerdings nichts mehr über "Jagdschein in 3 Wochen". Ich kann´s mir nicht vorstellen, wie das gehen soll.
Diese Crashkurse findest du immer wieder. Ich hab sogar schon mal einen "2 Wochen" gesehen, weiß aber nicht mehr wo.
Wird jetzt klar, warum ich immer über das "Grüne Abitur" spotte und es als grünen Hilfsschulabschluß bezeichne? 3 Wochen reichen niemals, auch nur ansatzweise die komplexen Vorgänge in der Natur zu verstehen und eine solide Basis in Artenkenntnis (Wildbiologie und Verhalten) zu schaffen.. Alleine zum Thema Fuchs könnte man tagelang referieren: Immer noch gibt es "Fuchswochen", immer noch wird anfange des Jahres auf Fuchsrüden geballert, obgleich Füchse in Einehe leben und der Rüde maßgeblich an der Versorgung der Familie und der Aufzucht der Welpen beteiligt ist. Mal abgesehen von dem perversen Argument "Tradition" grassiert hier massives Unwissen. Und das ist nur
eine Tierart von etlichen, über die Jäger eigentlich bescheid wissen sollten. Über den Wolf will ich hier gar nicht erst anfangen, sonst krieg ich einen Blutrausch:
Tote Wölfe
Im Freistaat Sachsen wurden im Jahr 2016 insgesamt neun tote Wölfe erfasst. Davon kamen fünf Wölfe durch Autounfälle ums Leben, wobei in einem Fall der Wolfswelpe den Zusammenstoß überlebte und anschließend, aufgrund seiner schweren Verletzungen, eingeschläfert wurde. Bei der veterinärpathologischen Untersuchung stellte sich heraus, dass das Tier bereits einmal beschossen worden war, dies aber überlebt hatte.
aus Kontaktbüro "Wölfe in Sachsen", Infobrief 2017-01 / Jahresrückblick Wölfe in Sachsen 2016
16.01.2017
Hier hatte sich einer nicht entblödet, auf den Welpen einer streng geschützten Tierart zu schießen. Wie muß man gestrickt sein, so zu handeln? Mörderisch! Und so was läuft hierzulande mit der Waffe durch die Gegend, potentiell lizensiert durch einen Schein, der in einem Crashkurs von 3 Wochen erworben wurde...
Meiner Meinung nach gehört jeder, der einen Jagdschein haben will, in eine psychologische Untersuchung durch einen
erfahrenen Psychologen. Sollten auch nur geringste Zweifel an der charakterlichen Eignung, eine Waffe zu führen, auftreten, ist der Jagdschein zu versagen! Es wäre zumindest ein Ansatz, Lusttöter endlich mal auszusieben! Die "Jäger"schaft ist dazu ja offensichtlich nicht in der Lage!
Gruß
Wolf