PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrecht !

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
aka

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von aka »

Wenn man sich den Entwurf des neuen sächsischen Jagdgesetzes ansieht, kann fast der Verdacht aufkommen, die eventuell später folgende Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht wird der Jägerschaft als Zuckerbrot gereicht, damit sie manche bittere Pille im neuen Jagdrecht williger fressen.
Bist Du Dir ganz sicher, daß Du in diesem Fall die bittere Pille mit dem Zuckerbrot nicht verwechselst ?
Ich habe eher den Eindruck, daß denjenigen Jägern, die "unten" sind, die ganze Geschichte ziemlich sch...egal ist. Ob Im Jagdesetz, ob im Naturschutzgesetz.
Ist eh ´ne "Heilige Kuh" so oder so.
Der Entwurf selbst ist sehr "Staatsforstlastig" aber bis auf wenige Stellen mit ungwissen prakischen Auswirkungen stellt es keine Revolution dar.
Wüsste nicht so richtig wo die bitteren Pillen stecken.


Verstehe auch nicht die ganze Verbissenheit mit der sich NABU und BUND in meinen Augen zum Obst machen. Reine Prinzipienreiterei und
ich kann die Motive gar nicht nachvollziehen. Gehts um die Kohle ?, Gehts um Deutungshoheit ? Worum denn eigentlich ?
Um den Wolf - glaube ich - schon lange nicht mehr. Himmerar....h und Zwirn. Gibt es da soviele Unterschiede zum Fischotter als das der anders aussieht ?
Problematisch ist dann wahrscheinlich die doppelte Zuständigkeit
Wo gibt es solche Probleme der doppelten Zustädigkeit im Fall des Fischotters?
Wolfsheuler
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Wolfsheuler »

Das neue Jagdgesetz klingt so nach: "Diese bösen Hirsche und Rehe, die aber alle Bäume anknabbern." Dass der Wolf auf diese Tiere als Nahrung angewiesen ist, scheint man zu vergessen. Werden wenigstens die Bezirke abgeschafft, wo Rotwild ausserhalb abegeschossen werden müsste? Das steht nicht so explizit da.
Lutra
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Lutra »

aka hat geschrieben: Bist Du Dir ganz sicher, daß Du in diesem Fall die bittere Pille mit dem Zuckerbrot nicht verwechselst ?
Ich habe eher den Eindruck, daß denjenigen Jägern, die "unten" sind, die ganze Geschichte ziemlich sch...egal ist. Ob Im Jagdesetz, ob im Naturschutzgesetz.
Ist eh ´ne "Heilige Kuh" so oder so.
Wenn jemanden die "Galle hochkommt" (Zitat "Jagderleben"), hat er bestimmt kein Zuckerbrot gereicht bekommen... ;-)
Den "kleinen" Jägern ist das egal, den meisten, oder vielen, seh ich auch so. Jedoch für den Verband ist das schon wichtig, etwas Einsatz zu zeigen.
Wo gibt es solche Probleme der doppelten Zustädigkeit im Fall des Fischotters?
Die gibts nicht, weil der Otter den Jäger nicht interessiert und auch die Jagdbehörde nicht.
aka

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von aka »

Werden wenigstens die Bezirke abgeschafft, wo Rotwild ausserhalb abegeschossen werden müsste? Das steht nicht so explizit da.
Jaaaa....iiin. § 21. Schalenwildbewirtschaftungsbezirke sind abgeschafft worden, es bleibt jedoch beim Abschuß von jungem und weiblichem Rot - Dam - und Muffelwild ohne Abschußplan bei der Beschränkung, daß höchstens 3 Stück pro Revier innerhalb von 3 Jahren geschossen werden dürfen.
Bei kleinen Revieren wird (dürfte ?) diese neue Regelung genauso wirksam einer flächendeckenden Ausbreitung und Etablierung der Rotwildbestände entgegenwirken, wie die alte. Hauptsache die starken Hirsche werden da erlegt wo sie "hingehören". Ich glaube Prof. Herzog ging
nur bedingt darum.
Das neue Jagdgesetz klingt so nach: "Diese bösen Hirsche und Rehe, die aber alle Bäume anknabbern." Dass der Wolf auf diese Tiere als Nahrung angewiesen ist, scheint man zu vergessen.
Logisch. Daran hatten ja maßgebend die Leute vom Staatsforst gebastelt. Wölfe weniger. Wenn überhaupt.... :-D
Wenn jemanden die "Galle hochkommt" (Zitat "Jagderleben"), hat er bestimmt kein Zuckerbrot gereicht bekommen...
Pavlovsche Reflexe.....
Lutra
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Lutra »

aka hat geschrieben:
Pavlovsche Reflexe.....
Du meinst, wenn da was von der Behörde kommt, egal, was es ist, kommt die Galle automatisch hoch? :mrgreen: :mrgreen:
jurawolf
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von jurawolf »

aka hat geschrieben:Jaaaa....iiin. § 21. Schalenwildbewirtschaftungsbezirke sind abgeschafft worden, es bleibt jedoch beim Abschuß von jungem und weiblichem Rot - Dam - und Muffelwild ohne Abschußplan bei der Beschränkung, daß höchstens 3 Stück pro Revier innerhalb von 3 Jahren geschossen werden dürfen.
Bei kleinen Revieren wird (dürfte ?) diese neue Regelung genauso wirksam einer flächendeckenden Ausbreitung und Etablierung der Rotwildbestände entgegenwirken, wie die alte. Hauptsache die starken Hirsche werden da erlegt wo sie "hingehören". Ich glaube Prof. Herzog ging
nur bedingt darum.
versteh ich das richtig, dass pro revier in drei jahren insgesamt drei stücke junges und weiblcihes rotwild erlegt werden darf? also im durchschnitt eines pro jahr? wie gross sind denn da die reviere? wenn es nicht extrem kleine reviere sind, sind diese abschusszahlen ja sehr klein...
LarsD

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von LarsD »

jurawolf hat geschrieben: versteh ich das richtig, dass pro revier in drei jahren insgesamt drei stücke junges und weiblcihes rotwild erlegt werden darf? also im durchschnitt eines pro jahr? wie gross sind denn da die reviere? wenn es nicht extrem kleine reviere sind, sind diese abschusszahlen ja sehr klein...
schau Dir das mal im Entwurfstext an: http://www.umwelt.sachsen.de/wald/downl ... 082011.pdf

Die Masse der Abschüsse erfolgt entsprechend der Abschusspläne und die werden die genannten Arten ganz sicher berücksichtigen, wenn sie im jeweiligen Revier als Standwild vorkommen. Die beabsichtigte Neuregelung ermöglicht es jetzt, in drei Jahren bis zu drei Stücken der jeweiligen Wildart zu schießen, falls sie nicht im Abschussplan aufgeführt ist. Wenn also mal ein Kahlwildrudel durch das Revier stolpert, wo sonst kaum oder kein Rotwild war, darf dann auch mal zugefaßt werden.

Viele Grüße

Lars
aka

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von aka »

versteh ich das richtig, dass pro revier in drei jahren insgesamt drei stücke junges und weiblcihes rotwild erlegt werden darf? also im durchschnitt eines pro jahr? wie gross sind denn da die reviere? wenn es nicht extrem kleine reviere sind, sind diese abschusszahlen ja sehr klein...
Eigenjagden nach BJG also ab 70 oder 75 ha. Pachtjagden ab 250 ha. Wobei die Reviere stellen i.d.R. eine Feld/Wald - Mosaik dar. mit überwiegend
geringem Waldanteil . Die Waldflächen, die durchaus für die dauerhafte Besiedlung durchs Rotwild geeignet sein könnten in der Vergangenheit jedoch
außerhalb der Rotwildbewirtschaftungsgebiete lagen, sind mitunter zwischen viele kleine Reviere aufgeteilt bzw. Teile dieser Reviere.
Es geht nicht um absolute Abschußzahlen pro Fläche, sonder "Aufteilung" kleiner - entstehender Rotwildpopulationen auf viele Reviere.
Vereinfacht dargestellt :
Wenn ein Bestand von 50 - 80 auf dem Gebiet von 2 -3 großen Revieren ihren Einstand hat, dann werden - kontrolliert, nach Abschußplänen
die 15 - 25 Stück (?) geschossen und es ist gut. Verteilt sich eine relativ kleine Population - 15 - 30 Stück auf ein Dutzend Reviere, von
denen jeder einen Zugriff auf den Bestand hat - dann ist es nur Frage der Zeit bis sie weitgehend dezimiert wird - wenn es unter gegebenen
Umständen überhaupt dazu kommt, daß sie sich in einer bis jetzt "rotwildfreinen" Gegend etabliert.
Soweit die Theorie - in der Praxis dürfte die Einstellung der Revierinhaber eine Rolle spielen, ebenso wie
die profane Tatsache, daß die Jagd aufs Rotwild unter diesen Umständen ( hoher Jagddruck, geringe Dichte, Migrationsfreudigkeit der
Tiere, Schonzeiten, Beschränkung auf das Kahlwild/Kälber ) schwirig ist und die Strecke eher zufällig gemacht werden dürfte.

Diese Regelung in dem neuem Jagdgesetz ist schon ein Schritt in Richtung Zulassung einer flächendeckend vertretenen Rotwildpopulation,
wo sich das Wild selbst Lebensräume raussucht - und nich die Beamten, aber eben...sehr kleiner Schritt...... ;-)

Du meinst, wenn da was von der Behörde kommt, egal, was es ist, kommt die Galle automatisch hoch? :mrgreen: :mrgreen:
Ist doch auch sonst so....nicht nur unter den Jägern... :mrgreen:

Wie gesagt - die meisten juckt das überhaupt nicht, interessiert wenig. Ist ja keine Revolution, es gibt kaum oder so gut wie keine Dinge
die eine wesentlichte Änderung in täglichem Jägerleben der meisten mit sich bringen. Ich unterstelle, daß die Mehrheit es
bloß überflogen hat. Wenn überhaupt. Wenn irgendjemanem "die Galle hochkommt" , dann sind es diejenigen den sie immer
"hochkommt" ( eigentlich dürfte da nix mehr hochkommen können). Als Masturbationsvorlagem sind die Passagen aus dem Entwurf
eher für den Naturschutz geworden. Wovon reichlich gebrauch gemacht wird.

Was die Zukunft anbelangt - ?. Egal wie es kommt - Wolf da oder da - gewisse Dinge ändern sich kaum. Zwischen einem Teil der Naturschützer und den Jägern
sind die Gräber so tief daß da nix mehr hilft. Mit Fischotter z.B: - seinen Fährten, Fraßspuren etc. hat man hier in der Ecke schon ab und zu zu tun.
In etwa wissen die meisten mit den grünen Hüten wo der Hase (Fischotter) läuft. Zumindest wie oft. Aber diese Dinge - Beobachtungen - mit den Leuten
teilen, die man für die größten Ar...löcher unter der Sonne hält ? Neeeeeee.........
Ok - wenn ein Tier auf der Straße liegt - wird schon eine Mitteilung - wie sich gehört - gemacht.(dieses Jahr 2 St. auf der B97),
aber sonst - wozu ?. Eine "Mitarbeit kann hier und da zwar ganz gut funktionieren - auf persönlicher Basis, oder wie den auch....
....sonst ist eher mehr oder weniger öffentlichkeitswiksames gegenseitiges Bespucken in der Mode.
Lutra
Beiträge: 2697
Registriert: 5. Okt 2010, 21:30
Wohnort: Pulsnitz

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Lutra »

aka hat geschrieben:

Du meinst, wenn da was von der Behörde kommt, egal, was es ist, kommt die Galle automatisch hoch? :mrgreen: :mrgreen:
Ist doch auch sonst so....nicht nur unter den Jägern... :mrgreen:

Wie gesagt - die meisten juckt das überhaupt nicht, interessiert wenig. Ist ja keine Revolution, es gibt kaum oder so gut wie keine Dinge
die eine wesentlichte Änderung in täglichem Jägerleben der meisten mit sich bringen. Ich unterstelle, daß die Mehrheit es
bloß überflogen hat. Wenn überhaupt. Wenn irgendjemanem "die Galle hochkommt" , dann sind es diejenigen den sie immer
"hochkommt" ( eigentlich dürfte da nix mehr hochkommen können). Als Masturbationsvorlagem sind die Passagen aus dem Entwurf
eher für den Naturschutz geworden. Wovon reichlich gebrauch gemacht wird.

Was die Zukunft anbelangt - ?. Egal wie es kommt - Wolf da oder da - gewisse Dinge ändern sich kaum. Zwischen einem Teil der Naturschützer und den Jägern
sind die Gräber so tief daß da nix mehr hilft. Mit Fischotter z.B: - seinen Fährten, Fraßspuren etc. hat man hier in der Ecke schon ab und zu zu tun.
In etwa wissen die meisten mit den grünen Hüten wo der Hase (Fischotter) läuft. Zumindest wie oft. Aber diese Dinge - Beobachtungen - mit den Leuten
teilen, die man für die größten Ar...löcher unter der Sonne hält ? Neeeeeee.........
Ok - wenn ein Tier auf der Straße liegt - wird schon eine Mitteilung - wie sich gehört - gemacht.(dieses Jahr 2 St. auf der B97),
aber sonst - wozu ?. Eine "Mitarbeit kann hier und da zwar ganz gut funktionieren - auf persönlicher Basis, oder wie den auch....
....sonst ist eher mehr oder weniger öffentlichkeitswiksames gegenseitiges Bespucken in der Mode.
Hallo, interessant! Vielleicht bin ich in Deinen Augen auch so ein größtes A...loch? :-D Wäre durchaus möglich. Ich persönlich bin schon über dreißig Jahre im Naturschutz tätig, und eine nicht unerhebliche Zahl im ehrenamtlichen Naturschutzdienst Aktive sind Jäger. Da Du die B97 erwähnst, sind wir in etwa sogar in der selben Gegend aktiv.
Was ich da interessant finde im Jagdgesetzentwurf ist die Verpflichtung der Jägerschaft zur Mitarbeit beim Monitoring der Anhang-IV-Arten im Jagdrecht. Aus rechtlicher Sicht würdest Du dann deine Beobachtungen doch nicht für Dich behalten dürfen, ist ja eigentlich auch normal für ein Mitglied eines anerkannten Naturschutzverbandes.
aka

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von aka »

Hallo, interessant! Vielleicht bin ich in Deinen Augen auch so ein größtes A...loch? :-D
Schon möglich.
Wäre durchaus möglich. Ich persönlich bin schon über dreißig Jahre im Naturschutz tätig,
Warst Du mit dabei, in bester Stasi - Manier die Kennzeichen von den Jagdfahrzeugen bei den ersten Drückjagden
in der Königsbrücker Heide zu notieren und "Personenbeobachtungsfotos" zu machen..?.......
Wessen Idee ist es eigentlich gewesen ?
(ich frage nicht wozu es war....... :mrgreen: :mrgreen: :mrgreen: )
und eine nicht unerhebliche Zahl im ehrenamtlichen Naturschutzdienst Aktive sind Jäger
Nicht ausgeschlossen, daß wir gemeinsame Bekannte haben.
Was ich da interessant finde im Jagdgesetzentwurf ist die Verpflichtung der Jägerschaft zur Mitarbeit beim Monitoring der Anhang-IV-Arten im Jagdrecht
Ist auch interessant.
Aus rechtlicher Sicht würdest Du dann deine Beobachtungen doch nicht für Dich behalten dürfen,
Aus rechtlicher Sicht. Gummiparagraph. Es kommt auf die Umsetzung an.
In dem jetzt geltenden Jagdgesetz gib es auch ein Paar Floskeln zu Thema Naturschtz.
ist ja eigentlich auch normal für ein Mitglied eines anerkannten Naturschutzverbandes.
Ja. Für ein Mitglied. In diesem annerkantem Naturschutzverband ist offiziell noch knapp die Hälfte Jäger in Sachsen organisiert. Offiziell. Noch.
Nur so zur Info.


Ist halt so. Und warum solte es anders werden ?.
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