PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrecht !

Über freilebende Wölfe in Deutschland.
LarsD

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: Wenn einem eine Meinung nicht paßt, dann kommt die "Wessi-Keule" als Totschlagargument? *kopfschüttel*


Machst Du es Dir da nicht etwas einfach? Es geht weniger um Deine Meinung, als um die Tonlage, in der Du sie kommunizierst. Wobei noch die Frage zu klären wäre, ob Du es tatsächlich so meinst, wie es beim Lesen rüber kommt. In dem Medium hier - ohne Betonung und Miemik - kommt öfter mal etwas ganz anders an, als es vom Verfasser der Zeilen eigentlich gedacht war.

Einen Menschen und seine Intentionen allein nach dem Inhalt von zwei Zeitungsmeldungen zu beurteilen, wäre mir zu gewagt. Keine Ahnung, wie oft Du selbst Dich schon gegenüber Journalisten zu kontroversen Themen geäußert hast. Ich wundere mich inzwischen schon nicht mehr über das, was aus meinen Worten dann im entsprechenden Beitrag gezimmert wird. Wollte mich jemand allein daran messen, kann er dabei nur auf dem Holzweg landen.

Die Zukunft der Wölfe wird auch in D irgendwo zwischen den beiden Extrempositionen "Totalschutz" und "ausrotten, weil gehört hier nicht her" liegen. Das wird Anhänger beider Extermpositionen aber nicht davon abhalten, in der Auseinandersetzung sehr darauf zu achten, dass die Gräben zwischen den Fronten ja schön tief und breit bleiben. Dann profiliert es sich besser ... ;-) Fraglich ist, welche der beiden Parteien dem Wolf dabei dann mehr schadet. Dass das Getöse für den Rest der Gesellschaft und die praktische Umsetzung des Wolfsschutzes am Ende eher belanglos ist, zeigt gerade die Novelle des Sächsischen Jagdgesetzes sehr schön.

Viele Grüße

Lars
Grauer Wolf

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von Grauer Wolf »

LarsD hat geschrieben:Es geht weniger um Deine Meinung, als um die Tonlage, in der Du sie kommunizierst. Wobei noch die Frage zu klären wäre, ob Du es tatsächlich so meinst, wie es beim Lesen rüber kommt. In dem Medium hier - ohne Betonung und Miemik - kommt öfter mal etwas ganz anders an, als es vom Verfasser der Zeilen eigentlich gedacht war.
Das ist die Crux bei allen Diskussionen via Foren, weil die ganze hochkomplexe Interaktion wegfällt. Da gebe ich Dir recht...
Was viele Wolfsgegner angeht, so fällt mir immer wieder auf, daß sie zwar gewaltig auf Bedenkenträger und Angstschürer machen, daß sie aber über den Wolf tatsächlich sehr wenig bis gar nichts wissen, nicht über sein Verhalten, nicht über seine Biologie, nicht über die komplizierten Wechselwirkungen mit seiner Beute, seiner Umwelt. Bei Sprüchen wie "Der Wolf gehört hier nicht hin." oder "20% des Wildes wurden ausgerottet." reagiere ich dann schon mal heftiger, als ich es möglicherweise im direkten Gespräch tun würde, was nicht heißt, daß ich einem Wolfsgegner nicht die Argumente in der Luft zerreiße, denn wirklich gehaltvolles hat diese Gruppe nicht zu bieten, außer subsummiert "Meine Interessen, mein Wild, meine Euros..." Ich erinnere mich mit Grausen an ein Interview mit dem Chef der genannten "Artenschutz"-Gruppe, der coram publicum vor der Kamera nur Schwachsinn von sich gab, der keiner Überprüfung standhielt und nur ein phänomenales Unwissen über den Wolf dokumentierte, gepaart mit Rotkäppchen-Geschichten...
LarsD hat geschrieben:Ich wundere mich inzwischen schon nicht mehr über das, was aus meinen Worten dann im entsprechenden Beitrag gezimmert wird. Wollte mich jemand allein daran messen, kann er dabei nur auf dem Holzweg landen.
Da hilft nur eines: Wenn's Dir wichtig ist, vertraglich auf zwingender Freigabe des Interviews bestehen. Kein Vertrag, kein Interview. Inhaltliche Verdrehungen -> Print- resp. Sendeverbot. Punkt. (Ob man das immer durchsetzen kann, ist eine andere Frage... ^^ )
Ich habe selber schon interviewt (es ging um biologische Rohstoffe), ich wäre nie auf die Idee gekommen, dem Betreffenden danach das Wort im Mund umzudrehen oder gar Fakten zu verfälschen...
LarsD hat geschrieben:Dann profiliert es sich besser ... ;-) Fraglich ist, welche der beiden Parteien dem Wolf dabei dann mehr schadet. Dass das Getöse für den Rest der Gesellschaft und die praktische Umsetzung des Wolfsschutzes am Ende eher belanglos ist, zeigt gerade die Novelle des Sächsischen Jagdgesetzes sehr schön.
Ich bin nicht mal extrem eingestellt, sondern einfach nur ein sehr natur-/wildnisverbundener Mensch. Aber ich werde sehr ungehalten, wenn jemand GELD in irgendeiner Form über das Lebensrecht eines Tieres stellt, das weltweit bestenfalls hin und wieder versicherungstechnischen Ärger macht, das wir andererseits aber in unseren Wälder dringend brauchen... Wohin die Eliminierung des Wolfes führt, dazu verweise ich wie so oft auf die Geschichte des Yellowstone Gebietes in den letzen 70...80 Jahren, die, korrigiert um die vorkommenden Tierarten, auch hierzulande zu beobachten war...
Das, was alle Wölfe der Welt zusammen an wirtschaftlichen Schäden anrichten, ist geradezu lächerlich wenig gegenüber dem, was die Politik für den größten Nonsense inkl. ihrer Kriege oder Eurorettung raushaut... Vielleicht sollte man da einmal die Verhältnisse zurechtrücken und andererseits Sprücheklopfern über gefressene Kinder oder hingemordete Pilzsucher als das hinstellen, was sie sind: Verantwortungslose Panikmacher aus blankem Egoismus...

Lassen wir dem Wolf doch erst mal Zeit, Raum zu gewinnen und sich zu etablieren. Platz ist genug da (zumindest in etlichen Gegenden, übrigens auch hier im Westen: Ich wüßte da schon einige Gebiete...), Nahrung gibt's in unseren Wäldern in Hülle und Fülle. Es würde mich nicht wirklich wundern, wenn sich all die Horrorprophezeiungen der Wolfsgegner als Hirngespinste erweisen und sich in Luft auflösen...

Gruß
Wolf


edit: Verflixte Tipfehler...
LarsD

Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von LarsD »

Grauer Wolf hat geschrieben: Lassen wir dem Wolf doch erst mal Zeit, Raum zu gewinnen und sich zu etablieren. Platz ist genug da (zumindest in etlichen Gegenden, übrigens auch hier im Westen: Ich wüßte da schon einige Gebiete...), Nahrung gibt's in unseren Wäldern in Hülle und Fülle. Es würde mich nicht wirklich wundern, wenn sich all die Horrorprophezeiungen der Wolfsgegner als Hirngespinste erweisen und sich in Luft auflösen...
Die nötige Zeit bekommen sie. Die Erfahrungen in anderen Ländern zeigen aber auch, dass es mit der Wiederbesiedlung früher oder später zu Problemen kommt und mit der Käseglocke allein dann kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Denn was ein Außenstehender als "versicherungstechnische Frage" bezeichnet, stellt sich für die unmittelbar betoffenen Menschen vor Ort deutlich anders dar. So gesehen reden wir hier allesamt mehr oder weniger wie die Blinden von den Farben. Dort, wo es echte Probleme gibt, sollte schnell und ohne großes Federlesen gehandelt werden. Die Sachsen schaffen als erstes Bundesland dafür die nötigen Voraussetzungen. Andere Bundesländer werden nachziehen.
Derweil setzen die Schweden nach der Kritik aus Brüssel gegenwärtig an, ihre Vorstellungen einer Bestandsregulierung in Einklang mit den Vorgaben der FFH-RL zu bringen. Aus deren bisherigen Erfahrungen und dem, was sie als Reaktion auf den Rüffel aus Brüssel nun auf die Beine stellen, können wir auch in Deutschland sicher was lernen.

Viele Grüße

Lars
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HOWL
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Re: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrec

Beitrag von HOWL »

Was für Probleme kommen da, Lars?
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