LarsD hat geschrieben:Es geht weniger um Deine Meinung, als um die Tonlage, in der Du sie kommunizierst. Wobei noch die Frage zu klären wäre, ob Du es tatsächlich so meinst, wie es beim Lesen rüber kommt. In dem Medium hier - ohne Betonung und Miemik - kommt öfter mal etwas ganz anders an, als es vom Verfasser der Zeilen eigentlich gedacht war.
Das ist die Crux bei allen Diskussionen via Foren, weil die ganze hochkomplexe Interaktion wegfällt. Da gebe ich Dir recht...
Was viele Wolfsgegner angeht, so fällt mir immer wieder auf, daß sie zwar gewaltig auf Bedenkenträger und Angstschürer machen, daß sie aber über den Wolf tatsächlich sehr wenig bis gar nichts wissen, nicht über sein Verhalten, nicht über seine Biologie, nicht über die komplizierten Wechselwirkungen mit seiner Beute, seiner Umwelt. Bei Sprüchen wie "Der Wolf gehört hier nicht hin." oder "20% des Wildes wurden ausgerottet." reagiere ich dann schon mal heftiger, als ich es möglicherweise im direkten Gespräch tun würde, was nicht heißt, daß ich einem Wolfsgegner nicht die Argumente in der Luft zerreiße, denn wirklich gehaltvolles hat diese Gruppe nicht zu bieten, außer subsummiert "Meine Interessen, mein Wild, meine Euros..." Ich erinnere mich mit Grausen an ein Interview mit dem Chef der genannten "Artenschutz"-Gruppe, der coram publicum vor der Kamera nur Schwachsinn von sich gab, der keiner Überprüfung standhielt und nur ein phänomenales Unwissen über den Wolf dokumentierte, gepaart mit Rotkäppchen-Geschichten...
LarsD hat geschrieben:Ich wundere mich inzwischen schon nicht mehr über das, was aus meinen Worten dann im entsprechenden Beitrag gezimmert wird. Wollte mich jemand allein daran messen, kann er dabei nur auf dem Holzweg landen.
Da hilft nur eines: Wenn's Dir wichtig ist, vertraglich auf zwingender Freigabe des Interviews bestehen. Kein Vertrag, kein Interview. Inhaltliche Verdrehungen -> Print- resp. Sendeverbot. Punkt. (Ob man das immer durchsetzen kann, ist eine andere Frage...
)
Ich habe selber schon interviewt (es ging um biologische Rohstoffe), ich wäre nie auf die Idee gekommen, dem Betreffenden danach das Wort im Mund umzudrehen oder gar Fakten zu verfälschen...
LarsD hat geschrieben:Dann profiliert es sich besser ...
Fraglich ist, welche der beiden Parteien dem Wolf dabei dann mehr schadet. Dass das Getöse für den Rest der Gesellschaft und die praktische Umsetzung des Wolfsschutzes am Ende eher belanglos ist, zeigt gerade die Novelle des Sächsischen Jagdgesetzes sehr schön.
Ich bin nicht mal extrem eingestellt, sondern einfach nur ein sehr natur-/wildnisverbundener Mensch. Aber ich werde sehr ungehalten, wenn jemand GELD in irgendeiner Form über das Lebensrecht eines Tieres stellt, das weltweit bestenfalls hin und wieder versicherungstechnischen Ärger macht, das wir andererseits aber in unseren Wälder dringend brauchen... Wohin die Eliminierung des Wolfes führt, dazu verweise ich wie so oft auf die Geschichte des Yellowstone Gebietes in den letzen 70...80 Jahren, die, korrigiert um die vorkommenden Tierarten, auch hierzulande zu beobachten war...
Das, was alle Wölfe der Welt zusammen an wirtschaftlichen Schäden anrichten, ist geradezu lächerlich wenig gegenüber dem, was die Politik für den größten Nonsense inkl. ihrer Kriege oder Eurorettung raushaut... Vielleicht sollte man da einmal die Verhältnisse zurechtrücken und andererseits Sprücheklopfern über gefressene Kinder oder hingemordete Pilzsucher als das hinstellen, was sie sind: Verantwortungslose Panikmacher aus blankem Egoismus...
Lassen wir dem Wolf doch erst mal Zeit, Raum zu gewinnen und sich zu etablieren. Platz ist genug da (zumindest in etlichen Gegenden, übrigens auch hier im Westen: Ich wüßte da schon einige Gebiete...), Nahrung gibt's in unseren Wäldern in Hülle und Fülle. Es würde mich nicht wirklich wundern, wenn sich all die Horrorprophezeiungen der Wolfsgegner als Hirngespinste erweisen und sich in Luft auflösen...
Gruß
Wolf
edit: Verflixte Tipfehler...