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Über die Jagd (SW3 v. 28.05.09)

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Trophäenschau in der Eckernförder Stadthalle :: Jägermeinungen zum Wolfsabschuss im Wallis  
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 15 Jun 2009 12:38    Titel: Antworten mit Zitat

Kangal hat folgendes geschrieben:
Schamanen - ich halte wenig von diesen mystischen Formulierungen.

Mystizismus (also Geisterwelt und Co.) war hier auch gar nicht angedacht. Ich wollte nur darauf hinaus, daß bei den verbliebenen Naturvölkern oft ein profundes Wissen um das vorliegt, was wir Ökologie nennen. Schlicht: Wenn ich zuviele Fische wegfange, habe ich morgen nichts mehr. Ganz pragmatisch: Man nimmt sich soviel, wie man braucht, nicht mehr.
Und gefährden oder gar ausrotten konnte der Jäger und Sammler ohnehin keine Art (Das Austerben der Mammuts z.B. hatte auch noch andere Gründe), einfach, weil es viel zu wenig Menschen gab.
Da scheint mir dann auch das Problem zu liegen: 6,3 Mrd. Menschen auf diesem Globus sind einfach zu viele. Wir sind die einzige Art, die sich umweltunverträglich über jedes sinnvolle Maß hinaus vermehrt, keiner natürlichen Regelung unterliegt, und der Oberprediger in Rom verdammt Verhütungsmaßnahmen noch immer... Sad
Eigentlich müßte da unser Verstand sagen: Bis hierher und nicht weiter...

Wie sich die Indianer bei Ungestörtheit weiterentwickelt hätten, ist eine gute Frage. Eine hochentwickelte Zivilisation muß ja nicht zwingend eine technische sein. Die Crux beim "Weißen Mann" lag darin, daß er dieses bigotte "macht euch die Erde untertan" aus dem christlichen Europa mitbrachte und die Vernichtung der großen Wälder und der Bisons samt der Urbarmachung der "gottlosen Wildnis" auch noch als gottgefälliges Werk betrachtete.
Da spielten viele Faktoren zusammen: Expansionsdrang, Religion, Gier nach Reichtum, speziell nach Gold, das bei den Native Americans nur als nutzloses, gelbes Metall galt (und im Grunde ja auch technisch weitgehend nutzlos ist, außer bei ein paar Anwendungen in der Elektronik), beim "Weißen Mann" aber maßlose Gier und Mordlust (die Goldkrankheit) auslöste. Das hat sich bis heute nicht geändert: Wenn die Leute Gold sehen, kommt ein habgieriges Glitzern in die Augen, keine Ahnung warum...

Nach vielen Jahrhunderten "technischer" Zivilisation sitzt der Karren jetzt halt tief im Dreck. Aber irgendwie muß er da wieder raus, sonst geht's auf Dauer gründlich schief mit der Menschheit... Ein wenig Toleranz bezüglich zuwandernder Wölfe, um den Bogen mal wieder zu schließen, wäre da ein guter Anfang, der hoffen ließe...

Gruß
Grauer Wolf
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 15 Jun 2009 12:42    Titel: Antworten mit Zitat

Joerg Sattler hat folgendes geschrieben:
Ich denke die Indianer haben ein anderes Wesen und eine andere Wertvorstellungen als wir Europäer, dies beweist, dass sie mit der "westlichen Kultur" nicht zurecht kamen und in Nordamerika in der Mehrheit an den Rand der Gesellschaft gedrückt wurden.

Es war ein einfacher Kampf um Ressourcen, der von den Eroberern rücksichtslos geführt wurde. Hier wie anderswo. Ob das nun Nordamerika, Südamerika oder das Samiland in Schweden ist.
Ganz einfache Interessendurchsetzung technologisch überlegener Völker und Staaten.
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 15 Jun 2009 13:49    Titel: Antworten mit Zitat

Etwas schmächtig finde ich es schon, wenn der Link bezüglich des deutschen Jagdwesens beim Bundesdeutschen Verbraucherschutzministerium hier der Zensur unterliegt. Dort wird ein wesentlich realistischer Ansatz zur Diskussion geboten, als im Beitrag des SWF. Wir müssen uns doch nicht mit
Halbwahrheiten begnügen. Wenn uns schon einmal einer oder mehrere einen zusammenfassenden Überblick geliefet hat, haben, dann möchten wir ihn auch weitergeben dürfen. Dort wird vieles in neutraler Weise in Form einer Bestandsaufnahme aufgenommen, was wir hier diskutieren.
Auf den Wolfswelten findet man den Link, oder auch direkt beim Aignerministerium. Es handelt sich um die Übersichtsseite "Jagd" beim BMLEV. Da kommt man dann auch mit manchem anderen weiter.
Gruß
Balin
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Joerg Sattler



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 1174
Wohnort: Bad Lausick

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BeitragVerfasst am: 15 Jun 2009 16:25    Titel: Antworten mit Zitat

Verstehe ich auch nicht, wieso ein Link zum Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz gelöscht wird.
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 15 Jun 2009 16:32    Titel: Antworten mit Zitat

Entschuldige mich!
Das steht im anderen Thread, man kann es also auch hier lesen.
"Unterschiede zu den USA"
Gruß
Balin
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Joerg Sattler



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 1174
Wohnort: Bad Lausick

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BeitragVerfasst am: 16 Jun 2009 7:52    Titel: Antworten mit Zitat

Kangal hat folgendes geschrieben:

Es war ein einfacher Kampf um Ressourcen, der von den Eroberern rücksichtslos geführt wurde. Hier wie anderswo. Ob das nun Nordamerika, Südamerika oder das Samiland in Schweden ist.
Ganz einfache Interessendurchsetzung technologisch überlegener Völker und Staaten.
Das ist alles richtig, schließt aber nicht aus, dass sich Nordamerika, wenn es diesen Einfluss nicht gegeben hätte, anders entwickelt hätte. Da die s.g. Naturvölker andere Wertvorstellungen als wir haben, haben diese meiner Meinung nach auch solche Probleme in der modernen Welt zurecht zukommen und stehen meist am Rande der Gesellschaft.
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 16 Jun 2009 15:00    Titel: Antworten mit Zitat

Wie gesagt, das sehe ich anders. Wenn Naturvölker (wie eng will man das denn definieren?) zu Herdenwirtschaft übergehen, werden sie Predatoren anders gegenüberstehen als Büffeljäger, für die der Wolf nicht wirklich irgendeine Konkurrenz darstellt. Im Zweistromland, der Wiege der Menschheit, gab es schon sehr früh Ackerbau und Viehzucht, verbunden mit Schutzmaßnahmen gegen Raubtiere für die Herden. Die ersten Herdenschutzhunde wurden hier genutzt. Waren das Naturvölker? Oder lagen da die Interessen einfach nur anders?
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 16 Jun 2009 16:14    Titel: Antworten mit Zitat

Kangal hat folgendes geschrieben:
Wie gesagt, das sehe ich anders. Wenn Naturvölker (wie eng will man das denn definieren?) zu Herdenwirtschaft übergehen, werden sie Predatoren anders gegenüberstehen als Büffeljäger, für die der Wolf nicht wirklich irgendeine Konkurrenz darstellt. Im Zweistromland, der Wiege der Menschheit, gab es schon sehr früh Ackerbau und Viehzucht, verbunden mit Schutzmaßnahmen gegen Raubtiere für die Herden. Die ersten Herdenschutzhunde wurden hier genutzt. Waren das Naturvölker? Oder lagen da die Interessen einfach nur anders?

Naturvölker? Nein! Dazu waren sie m.M.n. (nur Meinung! ich bin kein Historiker) schon zuweit fortgeschritten, wenn man als Fortschritt eine dörfliche oder städtische Kultur definiert. (Sumer und Akkad...)

Als Naturvolk würde ich eine Gemeinschaft definieren, die in erster Linie als Sammler und Jäger lebt und ergänzend ein wenig Pflanzenbau betreibt. Gleichwohl kann eine solche Gemeinschaft zivilisiert sein, wenn man diesen Begriff nicht nur mit technischen Errungenschaften gleichsetzt, sondern Rechtsbewußtsein, Philosophie, Redekultur und gezielte Überlieferung von Wissen gelten läßt.
Wie gesagt, nur eine Meinung...

Gruß
Grauer Wolf
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Waldstein
Gast





BeitragVerfasst am: 17 Jun 2009 22:49    Titel: Antworten mit Zitat

Sehe ich auch so. Von allen Völkern, über die ich mich informiert habe, blieben nur die nordamerikanischen Indianer mit einem wunderbaren Verhältnis zur Natur. Sie waren die einzigen, die sich als Teil der Natur und nicht als Herrscher über die Natur begriffen.
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