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JJ1 kein wolf aber passt hier da es öfters erwähnt wurde

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Neues Thema eröffnen   Neue Antwort erstellen   printer-friendly view    Wolfs Forum Foren-Übersicht -> Über frei lebende Bären und Luchse in Europa
Kleinbären :: Sind Panther gefährlich  
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 21 Jan 2010 6:56    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn man vor dem Problem steht, ein großes gefährliches Tier einfangen zu müssen, denkt man doch heute automatisch mit an ein Betäubungsgewehr.
Als ich das damals gebraucht hätte, mußte ich nach Umfrage feststellen, daß der nächste, der weiterhelfen hätte können 7o km hätte fahren müssen.
Inzwischen hat hier einer von den Tierärtzten einen Lehrgang mitgemacht.
Um so einen Fall wie Bruno lösen zu können müßte dieses Handwerk weiter verbreitet sein. Bei den Jägern kann man zwar erfahren, was sie für Gewehre haben, nach so einem und den Fertigkeiten dazu habe ich bei denen aber vergeblich gesucht.
Für einen Bären wie Bruno braucht es eine Infrastruktur. Das fängt bei der Verständigung an, geht mit geeigneten Hunden weiter und zum Umsetzen
braucht man ein Dartgewehr. Da kommt wieder der Berufsjäger ins Spiel, den es so bei uns nicht gibt. Das amerikanische Jagdsystem hat da entscheidende Vorteile. Man hat wenigstens einen zuständigen und kompetenten Ansprechpartner in Sachen Wild.
Kurzfristig ist ein Abschuss billiger, man trägt aber die eigene Unfähigkeit
damit nur vor sich her, wenn man nicht gleichzeitig an anderen und besseren Lösungen arbeitet.
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2010 8:43    Titel: Antworten mit Zitat

balin hat folgendes geschrieben:
Da haben wir hier lauter Hundefreaks und es wird behauptet das Vergrämen von Bären wäre so schwierig. Ich habe jetzt bestimmt schon den zwölften Bullen und da waren bestimmt Charaktere zum fürchten dabei, meine Narben beweisen das, aber ich habe sie nicht deswegen abgegeben. Mit Hunden kann man doch solchen Trollen die Leviten lesen. Ich möchte den Bären sehen, der sich freiwillig auf den Belagerungszustand durch ein solches Hundepack einlässt. Wir haben die Hunde für etwas und eben auch für sowas. Wenn der Bär einmal das Laufen gelernt hat, vergisst er das nicht mehr so schnell.
In Montana ist einer mit vier solchen Hunden in ein Wolfsrudel gelaufen, das war fatal, aber das gibt es bei uns noch nicht. Wir haben also noch Gelegenheit unser System auszuarbeiten.

Als ich in Rumänien war, haben die Hirten inlusive unserer bescheidenen Mithillfe, sprich Lärm, und 6 Hunde den Bären von der Herde verjagt. Das war nicht das erste Mal, daß der Bär dort zuschlug. Kein Hund, der nicht lebensmüde ist, wird einen Bären angreifen und selbst die großen Hirtenhunde hiielten stets respektablen Abstand. Insofern hat der Bär schon bemerkt, daß keine ernsthafte Bedrohung da war, er war lediglich durch den Krach genervt. Es ist also keineswegs so, daß ein wenig Hundegebell dauerhaft hilft. Mit Wölfen kann man Bären in dieser Hinsicht nicht vergleichen.
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2010 8:49    Titel: Antworten mit Zitat

jurawolf hat folgendes geschrieben:
@Kangal:

wie gesagt, die schweiz war ein jahr später in der genau gleichen situation. ein zwei jahre jüngerer bruder von JJ1 kam über die grenze, zeigte das exakt gleiche problematische verhalten. aber immerhin hat man es sehr ernsthaft und konsequent versucht. vergrämung ist aber bei jungen männchen bekanntermassen weitaus schwieriger als etwa bei führenden weibchen. solche wurden auch im trentino schon mehrfach erfolgreich vergrämt (JURKA war da eine grosse ausnahme; sie hatte nie auf vergrämungen reagiert).

und wie auch gesagt, der abschuss von problembären ist für mich absolut kein tabu und vermutlich hätte bei bruno/JJ1 auch kein weg daran vorbei geführt, wenn professioneller reagiert worden wäre. das ändert aber nichts daran, dass die beyern dilettantisch vorgegangen sind.

Es ist natürlich richtig, daß die Ankunft Bruno's die Bayern völlig unvorbereitet getroffen hat. Und ich bin mir ziemlich sicher, daß auch heute geeignete Maßnahmen / Konzepte fehlen, um so einer Situation wirkungsvoll zu begegnen. Das beginnt beim fehlenden Herdenschutz und reicht bis zur Konzeptlosigkeit beim Vergrämen usw.
Bezüglich des Abschusses denke ich auch, daß er notwendig war und auch der WWF hat diesen letztendlich befürwortet, was bei den Sofa - Tierschützern und Teddybär - Liebhabern auf breite Empörung stiess.
Jeder, der schon einmal gestörte Bären in diversen Parks, gefangene Wölfe usw. bewußt erlebt hat, wird aber letztendlich den Abschuss einem lebenslangen Freiheitsentzug für das Tier vorziehen.
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 21 Jan 2010 9:24    Titel: Antworten mit Zitat

Nocheinmal zum Vergrämen.
Das Angehen von großen Einzeltieren müssen die Hunde ja auch erst lernen. Am Anfang war ich ja auch mit einem großen Hund und einem russischen Geländewagen alleine. Wenn ich mich über den Koloss geärgert habe, habe ich versucht ihn zuerst akustisch einzuschüchtern, natürlich mit dem Hund zusammen. Weil meine Knochen aber nicht so stabil sind, habe ich ihn dann im Zweifelsfalle mit dem Auto und dem Hund durchs Gelände getrieben. Das hat dann später auch ohne
Auto funktioniert und der erste Hund hat mir das Auto auch für alle weiteren Hunde ersetzt. Zur Strafe hat mir allerdings der Bulle damals das Fahrzeug in einem unbewachten Moment die Böschung runtergeschmissen.
Die Hunde haben jedenfalls auf die Art gelernt sich durchzusetzen. Man muß ihnen allerdings auch die nötige Anzahl zubilligen, sonst geht das nicht.
Ich habe mich immer geärgert, wenn die Waschlappen von Nachbarhunden
bei den Tieren unterwegs waren. Man hat sofort gemerkt, daß die Herde sich eine Weile im Zweifel über die Macht der Hunde war.
Gegen Bären müßte man es auch eindeutig hinkriegen, leider kann man da nicht so schön üben. Die Hunde mit dem nötigen Selbstbewußtsein und Organistionsgrad kann man sich aber schon ziehen!
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2010 9:37    Titel: Antworten mit Zitat

Also Balin, nichts für ungut, aber wenn jemand Erfahrung und geeignete Hunde für den Umgang mit Bären hat, dann sicher die Hirten in Rumänien und anderen Ländern, die traditionell mit diesen Raubtieren leben.
Ich glaube, Du stellst Dir das alles ein wenig zu einfach vor. Bären sind keine Kühe und HSH sind nicht ansatzweise mit Deinen Hunden zu vergleichen.
Ausserdem kann man sicher nicht ganz Bayern mit wehrhaften Hunden bestücken. Ist schon aus Gründen des in Deutschland völlig abhandengekommenen normalen Umgangs mit Hunden nicht machbar. In Hessen sind Herdenschutzhunde z.B. als "gefährliche Hunde" gelistet, benötigen einen Wesenstest. Was willst Du damit anfangen?
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balin
Gast





BeitragVerfasst am: 21 Jan 2010 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

Ausnahmsweise meine ich jetzt mal nicht Herdenschutzhunde, sondern solche, mit denen man gezielt andere Tiere zum Laufen bringen kann.
Die Jäger brauchen sowas für die Wildschweine und ich eben auch. Die kann man auch mal ins Auto packen und woanders zum Einsatz bringen. Wenn man das Anforderungsprofil von solchen Hunden beschreibt, dann mussen sie auf Kommando loslegen, sich durchsetzen und dann auf Kommando auch wieder ablassen. Das Verhaltensmuster kann man bei freilaufenden Kühen gut einschleifen. Die Hunde würden nicht auf die Idee kommen, daß der, die oder das nicht flüchtet, wenn sie darauf zustürmen. Ich nehme mal an, das würde bei Bären auch funktionieren. Die Überzeugung überträgt sich ja auf das potentielle Opfer.
Gefährlich sind solche Hunde eigentlich nicht, weil sie ja am Mann arbeiten.
Wenn man also weiss, wo der Bär ist, könnte man ihn dort wo er nicht sein soll gezielt mit unangenehmen Erlebnissen konfrontieren.
Natürlich haben die Hirten dort mehr Erfahrung und ihr habt es ja auch geschafft. Wir hier müssen uns aber überlegen, wie wir mit unserer mangelnden Erfahrung im Falle eines Falles trotzdem zurecht kommen.
Ich fühle mich da nicht so schlecht gerüstet.
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2010 12:28    Titel: Antworten mit Zitat

Hm, der Bär flüchtet nicht in jedem Fall, wenn er von Hunden bedrängt wird. In dem Fall, den ich gesehen habe, richtete er sich auf und drohte.
Die Hunde umringten ihn bellend, starteten Scheinattacken, kamen ihm aber nie zu nahe, was auch vernünftig ist, denn ein Prankenhieb reicht aus, um einen Hund in's Jenseits zu befördern. Damals kamen wir noch mit den Hirten hinzu, machten einen Heidenlärm und nach ein paar Minuten trollte sich der Bär. Ich hatte allerdings nicht den Eindruck, daß dies aus Furcht oder gar Panik passierte, sondern er schien einfach genervt vom Krach.
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Wolfsheuler



Anmeldungsdatum: 01.04.2009
Beiträge: 460

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BeitragVerfasst am: 21 Jan 2010 14:39    Titel: Antworten mit Zitat

jurawolf hat geschrieben:

Zitat:
der abschuss war defintiv das kleinere übel, als JJ1 in ein gehege zu bringen. das haben auch die schweizer gesehen, die seinen zwei jahre jüngeren bruder JJ3 im april 2008 erlegten. dieser bär war bereits seit dem sommer 2007 besendert und hätte leicht nochmals eingefangen werden können. bei ihrer mutter JURKA, die ja wie schon erwähnt inzwischen in einem gehege ist, sieht man nämlich genau, was die folge ist: stereotype verhaltensweisen, verzweifelte ausbruchsversuche, etc.


Einen freilebenden Bären in ein Gehege zu sperren, grenzt also an Tierquälerei? Dann ist es genau so Tierquälerei diesen Braunbären Moritz allein in den Alpen dahin vegetieren zu lassen. Ohne Weibchen, ohne Artgenossen.
Dann sollen die Oesterreicher sich endlich entscheiden. Entweder sie setzen ihm endlich zusätzliche Bären und Bärinnen an die Seite. Oder, wenn sie das nicht wollen, dann sollen sie ihn einfangen und irgendwo aussetzen, wo es genügend Artgenossen gibt. Slowenien zum Beispiel. Das politische Gerangel um Artenschutz ist in dem Falle auch Tierquälerei.
Und in den französischen Pyreneen ist das gleiche Problem. Zu wenig Weiber, zu wenig Bären um langfristig zu überleben. Nichtstun und das Problem aussetzen, bis es sich von selbst gelöst hat (sprich alle Bären gestorben sind), damit tut man den Tieren auch keinen Gefallen.[/quote]
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