Wolfs Forum

[wewidder]

Hallo zusammen,

ich las in einer Veröffentlichung von Lupus, Gesa Kluth, (weiß aber nicht mehr wo) dass die meisten Wölfe aus der Lausitz Richtung Westen oder Nordwesten wandern, kaum welche Richtung Süden. Warum das so ist, das wisse man noch nicht.

Die aktuelle Verbreitungskarte in Deutschland bestätigt das ja auch.

Es gibt ja jahrhundertalte Wanderrouten, die Wölfe instinktiv nutzen.
Dazu 2 ältere Links:

http://www.derwegderwoelfe.de/Dokumente/Zusammenfassung%20aus%20der%20ersten%20Expedition.pdf

http://www.g-o.de/index.php?cmd=focus_detail2&f_id=259&rang=7

Was mich jetzt interessiert: ich vermute der in Bayern gesichtete Wolf -habe mir das Gebiet über Google Earth mal angesehen - wird wohl nicht aus der italienischen Population stammen. Tschechien, Slowakei, aus Slowenien über Österreich scheinen mir wahrscheinlicher.

Frage: Befindet er sich auf einer alten Wolfswanderroute, wo kommt er her und in welche grobe Richtung wird er sich begeben?

Was meint ihr?

Grüße
Werner

[balin]

http://europeangreenbelt.org/
Das würde ich den Wölfen empfehlen. Nur bei mir müßten sie einen Bogen aussen rum machen.

[jurawolf]

[Miscanthus]

Außerdem sieht es in Tschechien (ganz im Gegensatz zur Slovakei) ziemlich mau aus mit Wölfen. Da gibt´s kaum was, was abwandern könnte. Gelegentlich sieht man wohl mal Spuren am Arber, das war´s dann aber auch schon. Die italienische Wolfspopulation ist dagegen recht umtriebig - Schweiz und Frankreich "profitieren" davon. Da darf man sich von Google Earth nicht täuschen lassen - abgesehen davon, was sieht man den auf Google Earth, was ein Abwandern von italienischen Wölfen nach Bayern verhindern sollte? Naja, wollen wir mal hoffen, dass der "Neue" nicht wieder auf einer bayerischen Landstraße plattgefahren wird!

[Blauhai]

Hallo

Ich Glaube mal das der Wolf eher die Jahrundertalte Wanderroute nimmt!
Kann ich aber nicht genau sagen! Aber wenn man bedengt, wie lange
es diese schon gibt, gehe ich mal davon aus! Wie schon gesagt das sind
nur Vermutungen.

Grüße Georg

[jurawolf]

ich bin eigentlich generell spektisch, was die wolfswanderrouten betrifft. zwar liest man schon seit einiger zeit immer wieder darüber, dass die wölfe auf ihren angestammten routen daher kommen, allerdings habe ich dazu bisher noch keinen beleg im sinne einer wissenschaftlichen abhandlung dieses themas gefunden. ich meine, mich sogar daran zu erinnern, dass die existenz solcher wanderrouten von wissenschaftlern in interviews auch schon bestritten wurde (wobei die aussage eines wissenschaftlers alleine natürlich auch noch kein beleg für die nicht-existenz ist).

die dispersion von wildtieren - darum gehts ja auch bei den wölfen - findet meines wissens relativ ungerichtet statt. das heisst, die tiere nehmen einfach die wege, die sie gerade finden und die ihnen offen stehen (also beispielsweise nicht durch bauwerke verwehrt sind). erwiesenermassen auf festen routen finden bei diversen tierarten die saisonalen wanderungen in die einstandsgebiete statt, das könnte auch beim wolf der fall sein (der zwar weniger stark ausgeprägte saisonale einstandsgebiete besitzt als etwa der rothirsch). diese saisonalen wanderungen sind jedoch nicht mit dem dispersal zu vergleichen.

[Blauhai]

Hallo

Ich wollte nur mal neben bei fragen, ob es so etwas gibt: Das Wölfe solche
seit Jahrmilionen angestammten Fressplätze haben? Gibt es so etwas?
Mal ne andere frage- Wo sind denn solche Jahrundert alten Wanderrouten?

Grüße Georg

[SammysHP]

Diese "Wolfswanderrouten" sind recht einfach zu erklären: Die Tiere nehmen logischerweise den einfachsten Weg bzw. den Weg, der am wenigsten Energie braucht. Dadurch sind bestimmte Routen prädestiniert. Allerdings hat sich das mit der Industrialisierung geändert, nun gibt es Straßen, Städte usw.

[wewidder]

@ Miscanthus und Jurawolf

... dass schon bekannt war, dass es sich um einen italienischen bzw südwestalpinen Wolf handelt, ist mir entgangen..

.. und Google Earth: ich hätte nicht gedacht, dass diese Population sich schon so weit östlich aufhält..

aber um so besser. Wenn er in nordöstliche Richtungen weiterwandert, Tschechin heil übersteht, könnte er sich schon in kurzer Zeit mit einer lausitzer Wolfsdame einlassen.

[jurawolf]

[balin]

Bei der Diskussion über die letztes Jahr verworfene Fichtelgebirgsautobahn war ein wesentliches Argument der Naturschutz. Aufgrund der zentralen Lage
des Fichtelgebirges für Wanderbewegungen von Pflanzen und Tieren wäre eine Barriere wie die geplante Autobahn nicht vertretbar gewesen.
Der Sieg der Autobahngegner hat die Region zusammengeschweisst.
Das kommt bestimmt auch den Wölfen zugute.
Hier ein weiterer Beleg für diese Entwicklung:
http://www.frankenpost.de/nachrichten/fichtelgebirge/wunsiedel/art2460,1202643
Das sind Sachen, auf die man hier inzwischen stolz ist. Ein bißchen warten sie schon auf die Wölfe. Den Luchs gibt es ja schon.