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Nun doch: Wolf kommt in Sachsen ins Jagdrecht

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Jagdfreies Gebiet :: PROTEST gegen Aufnahme des Wolfes ins sächsische Jagdrecht !  
Autor Nachricht
Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

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BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 10:56    Titel: Nun doch: Wolf kommt in Sachsen ins Jagdrecht Antworten mit Zitat

Anmerkung zum nachstehenden Artikel (siehe Link):

Tja, nun ist das wohl eingetreten, bzw. wird das wohl eintreten, was ich seit langer Zeit befürchtet habe.
Es wird eine Kettenreaktion auslösen und auch die anderen Bundesländer werden jetzt damit sich auseinandersetzen müssen.
Wenn das so geschieht, ist es ein schwarzer Tag für den Wolf und für alle, die sich um ihn bemühen.
Da ist die Politik wieder einmal vor der Jagd - Lobby eingeknickt und m.E. unglaubwürdig geworden.
Auch die Verbände und Vereine (alle wie sie da sind) haben m.E. nicht genügend getan, dem entgegenzuwirken und haben sich schlichtweg diesbezüglich ein Armutszeugnis ausgestellt.



http://www.pr-inside.com/de/kupfer-will-wolf-in-jagdrecht-aufnehmen-r1851149.htm
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 11:52    Titel: Antworten mit Zitat

Hey, der 1. April ist vorbei... Es klingt ja noch nicht so, als ob es endgültig ist. Aber spätestens jetzt müsste mal von allen Wolfsvereinen medienwirksam gehandelt werden. Wozu gibt es Vereine, wenn letztendlich doch jeder Einzelne für sich irgendwas versuchen muss?!
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Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

germany.gif
BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 12:24    Titel: Antworten mit Zitat

Wenn die Entscheidung schon durch alle Presseagenturen läuft, dürfte die wohl endgültig sein ... leider. Die Vereine und Verbände werden dann, wenn der Wolf erst im Jagdrecht ist, eh nur noch das 5. Rad am Wagen sein und zunehmend das Feld der Jägerschaft überlassen (müssen). Die Entscheidung des Umweltminister in Sachsen hat also fatale Auswirkungen.
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wolfsmädchen



Anmeldungsdatum: 23.02.2010
Beiträge: 136

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BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 13:01    Titel: Antworten mit Zitat

Tut mir Leid, dass ich Recht behalten habe. Nach meinem persönlichen Gespräch mit Bernd Dankert in Rietschen Ende März konnte ich nichts anderes "raushören", als das, was jetzt passiert, eintreten wird.

Auch das habe ich vor ein paar Wochen schon geschrieben, die Katastrophe wird sein, dass auch Niedersachsen mit ziemlicher Sicherheit nachziehen wird, weil hier die Lobby der Jäger Deutschland weit am größten ist. Langsam schwant mir, warum die solange brauchen mit dem Wolfmanagement-Plan... Es ist ja ein erheblicher Unterschied, ob ich ein Management betreibe mit Hilfe von Jägern oder ohne. Da die niedersächsischen Wolfsbetreuer ohnehin schon zu 90 % Jäger oder Förster sind, wird leider alles sein Gang nehmen.

Jens hat völlig recht. Es zeigt leider, dass die Wolfsvereine bisher niemanden gefunden haben, der sich mit der politischen Seite des Wolfsschutz befasst hat. Aus der Lausitz heißt es auch entsprechend von den Wolfsschützern/Bearbeitern, es ist klasse, dass euer Verein - nicht der Freundeskreis - immer so toll bezahlt. Mehr, mehr sollt ihr aber auch nicht machen.

Klar verstehe ich das, zuviele "möchtegern" Biologen schaden auch. Aber die politische Schiene ist völlig frei gewesen.
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Antares



Anmeldungsdatum: 03.01.2010
Beiträge: 36
Wohnort: Landshut

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BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 13:52    Titel: Antworten mit Zitat

Noch ein Link zur Meldung:
http://www.ad-hoc-news.de/kupfer-will-wolf-in-jagdrecht-aufnehmen-schutzstatus-des--/de/Nachrichten/21241259

Was mich anwidert ist die Art und Weise wie wieder versucht wird es so darzustellen, als wäre es für den Wolf von Vorteil ins Jagdrecht aufgenommen zu werden.
Da spricht Kupfer davon, aufgrund der kleinen Population würde eh kein Wolf abgeschossen, Jäger würden in das Monitoring miteingebunden werden und die Jagdabgaben müssten für Projekte zum Schutz der Wölfe bereitgestellt werden.

Das klingt ja auf den ersten Blick ganz nett, täuscht aber nicht darüber hinweg, dass hier die Politik mal wieder vor einer Lobby einknickt.

Was ist, wenn die Populationsgröße einmal die Zahl von 250 erwachsenen Tiere überschreiten sollte? Finden dann auf deutschem Boden wieder organisierte Wolfsjagden statt, damit sich Jäger eine Trophäe an die Wand hängen oder in den Hausflur stellen können? Und wie schnell wird die Anzahl der "verhaltensauffälligen" Wölfe in den Augen der Jäger steigen, die man weidmännisch zur Strecke bringen muss?

Nichts ist perverser als die Argumentation, eine Tierart würde umso besser geschützt, je stärker man sie "kommerzialisiert". Den Wolf ins Jagdrecht mitaufzunehmen um seinen Bestand besser zu "hegen" (damit ein paar Grünröcke die Aussicht haben irgendwann einen Wolf abschissen zu können) erinnert mich an Aussagen ala "Tigerfarmen in Asien, in denen Tiger gezüchtet werden damit man ihre Felle und Knochen verkaufen kann, schützen den Tiger als Art".

Aus meiner Sicht hatte sich Sachsen bisher bei den Tier- und Naturfreunden größeres Ansehen erworben, eben weil man man lange Zeit nicht vor derartigen Forderungen eingeknickt ist. Wenn aber ausgerechnet hier wieder früher oder später der erste Wolf "legal" geschossen und als Trophäe präsentiert wird, verspielt Sachsen sehr rasch diese Stellung.

Aber scheinbar darf es auch im ach so "grünen" Deutschland keine größere Tierart geben, die um ihrer selbst willen von der Bejagung/Ausbeutung ausgeschlossen wird.
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

germany.gif
BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 16:18    Titel: Antworten mit Zitat

Also zumindest die DWG scheint die Aufnahme des Wolfes ins Jagdrecht (auf meine Anfrage hin) positiv zu sehen...
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Antares



Anmeldungsdatum: 03.01.2010
Beiträge: 36
Wohnort: Landshut

germany.gif
BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 16:58    Titel: Antworten mit Zitat

Mit welcher Begründung?
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

germany.gif
BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 18:24    Titel: Antworten mit Zitat

Weiß nicht, ob ich das hier alles so ausführen darf, weil es ja private Mail-Kommunikation und keine Presseerklärung war (über die ich mich sehr freuen würde, weiß aber nicht, wie lange das in Anbetracht der Vorstandsbesetzung dauern kann Laughing ).

Grob zusammengefasst: Man gehe einen Schritt auf die Jäger zu, entspanne so die Situation und am schützenden Status des Wolfs ändere sich auch nichts.

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Wolfsheuler



Anmeldungsdatum: 01.04.2009
Beiträge: 460

luxembourg.gif
BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 20:40    Titel: Antworten mit Zitat

Was mich nur stört ist die Sache mit den 250 erwachsenen Wölfen.
Da gibt es auch noch diesen Artikel
http://www.mdr.de/sachsen/bautzen/7274761.html
Da sprechen dann auch Jäger davon, dass sie so dem Einschleppen von Seuchen vorbeugen könnten. Haben die nicht genug zu tun, mit den angeblich so gefährlichen Fuchsseuchen?
Oder mit den so gefürchteten Wildschweinseuchen? Jedes Tier kann eine Seuche einschleppen, verbreiten oder den Menschen anstecken. Da muss man dringend vorbeugen und alles abknallen, was kreucht und fleucht. Man ich könnt mal wieder k...!
Fällt denen wirklich kein besseres Argument ein?
Im übrigen spricht Kupfer von 110 Wölfen diesseits und jenseits der Grenze. Der Nabu spricht gerade mal von 39 erwachsenen Wölfen, die sicher nachgewiesen sind. Stellt sich die Frage, was der Nabu unter erwachsen bezeichnet. Sind die Jährlinge wie Karl denn nun schon erwachsen? Dann erscheint mir 39 doch wenig. Das wären dann vielleicht 25 oder 27 für Deutschland. Mit den Welpen gerade mal 50. Und dann spricht man von Seuchen und der Gefahr, dass die Population zu sehr anwächst.
Karte vom 19.03.2010 findet sich hier
http://www.nabu.de/aktionenundprojekte/wolf/woelfeindeutschland/
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Antares



Anmeldungsdatum: 03.01.2010
Beiträge: 36
Wohnort: Landshut

germany.gif
BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 21:35    Titel: Antworten mit Zitat

Ich fürchte auch: Ist der Wolf erst wieder im Jagdrecht, werden sich schon genug "legale" Rechtfertigungen für das Abschießen des eher ungeliebten Konkurrenten finden.
Ich möchte nicht allen Jägern unterstellen bei der Nachricht schon freudig an den ersten Wolfsabschuss zu denken, dennoch würde mit diesem Beschluss der Grundstein genau dafür gelegt. Es gibt eben Jäger, die sich schon heute über zu scheues Wild und Jagdausfälle beschweren und nur deshalb darauf pochen den Wolf ins Jagdrecht aufzunehmen.

http://www.sz-online.de/nachrichten/artikel.asp?id=2446491

Es fällt mir schwer zu glauben, dass sich hier ausnahmslos alle Jäger nur zum Schutz der Wölfe engagieren wollen und Abgaben in Kauf nehmen, ohne daraus einen Nutzen schlagen zu wollen, insofern finde ich Überschrift und den Eingangssatz des o.g. Artikels fast schon polemisch.
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 21:38    Titel: Antworten mit Zitat

Es muss gar nicht mal so viele legale Gründe geben. Die Hemmungen werden meiner Meinung nach nur geringer.

Zum einen kommt man der Jägerschaft damit ja entgegen, was die Spannungen möglicherweise verringern kann. Allerdings dürfte ein beträchtlicher Teil der dem Wolf gegenüber nicht so positiv eingestellen Jäger sich damit bestätigt fühlen und noch engagierter für eine Bejagung einsetzen. Auch dürfte es die Hemmschwelle zum Abschuss senken, werden doch einige Jäger den Begriff "Hege" nach eigenen Vorstellungen auslegen und sich darauf berufen.

Letztendlich ändert sich am rechtlichen Schutz des Wolfes mit seiner Aufnahme ins Jagdrecht nichts, das Bewusstsein dazu meiner Einschätzung nach jedoch schon. Es dürfte zu erwarten sein, dass andere Bundesländer, in denen es Wölfe gibt, sich ein Beispiel an Sachsen nehmen und es ihm gleich tun. Das ganze übermittelt eine völlig falsche Aussage. Warum soll der Wolf ins Jagdrecht, wenn er doch eh nicht bejagt werden soll? Den normalen, fachlich nicht gebildeten Bürger dürfte das irritieren. Wir wollen doch das Bild vom Wolf vermitteln, dass sein Bestand normalerweise nicht reguliert werden muss, wenn das Umfeld stimmt.

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Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

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BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 22:06    Titel: Antworten mit Zitat

Es ändert sich schon was, wenn der Wolf im Jagdrecht ist:
-Aneignungsrecht durch den Jagdpächter/Jäger!
-Fangschuss/Erlösen wäre möglich!

.....und noch so einiges mehr, wenn dem nicht klar entgegengetreten wird, mittels klaren und unmissverständlichen Bedingungen bevor der Wolf ins Jagdrecht kommt. Ich hoffe nur das passiert auch.
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Quercus



Anmeldungsdatum: 03.03.2010
Beiträge: 151

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BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 22:07    Titel: Antworten mit Zitat

Eine sehr gute und begrüssenswerte Entscheidung.

Die intensive und sehr erfolgreich Art des Wildtiermanagements z. B. in Namibia oder Südafrika zeigt, dass Jagd und Naturschutz sich nicht von schwarzmalenden Randgruppen auseinander dividieren lassen dürfen.
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 22:10    Titel: Antworten mit Zitat

@Jens

Danke für die Korrektur. Dass sich doch so viel ändert, hätte ich nicht gedacht. Kannst du das genauer ausführen?
Proteste gibt es scheinbar ja nicht von allen Vereinen, warte noch auf eine Presseerklärung.

Apropos Presseerklärung: Wird der Freundeskreis in nächster Zeit eine Presseerklärung mit seinem Standpunkt veröffentlichen?

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Jens
Moderator


Anmeldungsdatum: 22.05.2006
Beiträge: 580
Wohnort: Stolpe

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BeitragVerfasst am: 24 Apr 2010 22:29    Titel: Antworten mit Zitat

@SammysHP: Wird schon noch eine PM geben.
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