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Wolfs ForumInformationen und Austausch über Wölfe
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EU-Recht geht vor / Forderung nach „Bewirtschaftung“ des Wol
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Jägerschaften wollen Wölfe schützen :: Jäger/Schießer ... |
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Jens Moderator
Anmeldungsdatum: 22.05.2006 Beiträge: 580 Wohnort: Stolpe
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Verfasst am: 08 Apr 2008 13:00 Titel: EU-Recht geht vor / Forderung nach „Bewirtschaftung“ des Wol |
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Quelle: Lausitzer Rundschau vom 07.04.08
EU-Recht geht vor / Forderung nach „Bewirtschaftung“ des Wolfes Absage erteilt
Minister enttäuscht Gablenzer Jäger
Gablenz Der Forderung der Jagdgenossenschaft Gablenz, den Wolf in Ostsachsen als jagdbares Wild einzuordnen –und ihn durch die Jäger „bewirtschaften“ zu lassen, hat der sächsische Umwelt- und Landwirtschaftsminister Prof. Dr. Roland Wöller (CDU) eine Absage erteilt. Die Gablenzer hatten sich wegen dieser Problematik bereits im vorigen Jahr schriftlich an Landrat Bernd Lange (CDU) gewandt, der ihren Brief an den Minister weitergeleitetet hatte (die RUNDSCHAU berichtete).
Den Wolf juckt die Lausitzer Wolfsdebatte wenig. Im Gegenteil: Er hat gut lachen und das EU-Recht auf seiner Seite. .
Der Minister hatte sich in seiner Antwort auf die geltende Rechtslage berufen. Wie er erläuterte, liege eine Bewirtschaftung der Wölfe in Ost sachsen weder in der Entscheidungsbefugnis des Landkreises noch des Freistaates oder der Bundesrepublik liegen. Der Schutz des Wolfes werde durch europäisches Recht geregelt.
„Eine Bewirtschaftung des Wolfsbestandes im jagdlichen Sinne ist aus europarechtlichen Gründen in Deutschland somit gänzlich ausgeschlossen. Eine Änderung des jetzigen Status wäre nur über einen Antrag der Bundesregierung als EU-Mitgliedsstaat möglich. Unter Berücksichtigung der momentanen Populationsgröße und der Regelungen in anderen Staaten der EU würde ein diesbezüglicher Antrag zum jetzigen Zeitpunkt scheitern. Bei allem Verständnis für die Situation der Jäger vor Ort, müsse auch hier festgestellt werden, dass die sächsische Wolfspopulation mit ihren bisher bekannten drei Rudeln noch zu instabil ist, als dass sie als dauerhaft gesichert angesehen werden kann“, heißt es unter anderem im Antwortschreiben, das der RUNDSCHAU vorliegt.
Die Gablenzer Jagdgenossen sind enttäuscht. „Die Entscheidung des Ministers ist eine reine Entscheidung vom Schreibtisch aus. Er beruft sich bloß auf Gesetze, Verordnungen und Verfügungen, sieht nicht die mit dem Wolf verbundenen Probleme in der Praxis, denen wir hier ,unten’ täglich ausgesetzt sind“, sagt Jagdvorsteher Wilfreid Paulick im Gespräch mit der RUNDSCHAU.
Nach Paulicks Auffassung habe sich der Minister in seinem Brief ausschließlich und damit einseitig an die Jägerschaft gewandt. „Dabei handelt es sich bei unserem Brief um einen Standpunkt, hinter dem die gesamte Jagdgenossenschaft steht - Jäger wie Jagdpächter, die ja bei der Jagdausübung Partner sind. Wir wollten deutlich machen, dass gerade die Pächter als die Grundeigentümer des Bodens letztlich durch den Wolf finanzielle Einbußen erleiden. Durch eine Überpopulation der Wölfe in unserer Region wird das Wild dezimiert – Mufflons sind schon so gut wie ausgerottet – und es kommt damit zu einer Minderung des Jagdpachtwertes. Aus diesem Grund haben wir gefordert, den Wolf wie jedes andere Wild auch für eine jagdliche Bewirtschaftung freizugeben“, so Wilfried Paulick. Mit Nachdruck betont er, „dass wir nicht gegen die Wölfe sind, jedoch für eine vernünftige Bestandsentwicklung. Der Jäger hat für eine Hege und Pflege aller Arten zu sorgen, davon darf der Wolf nicht ausgenommen werden. Ihm gebührt keine Vormachtstellung auf Kosten anderer Tierarten.“
Der Minister verweist in seiner Stellungnahme auch darauf, dass dem sächsischen Wolfsmanagement aus dem Bereich der Jagdgenossenschaft Gablenz nur eine Wolfssichtung vorliege. Danach habe ein Jogger im August 2006 gegen 8.30 Uhr einen Wolf südlich von Klein Düben beobachtet. „Sonst gibt es keine Hinweise auf Wölfe, Wolfsrisse oder gar auf Wolfskontakte in Siedlungen. Insofern sind die Darstellungen in dem an Sie gerichteten Brief (gemeint ist der Landrat – die Redaktion) bisher nicht durch konkrete Sachverhaltserfassungen belegt. Ich kann nur noch einmal darum bitten, die Jäger zur Mitarbeit im Wolfsmonitoring zu ermuntern, insbesondere, um auch möglicherweise verhaltensauffällige Wölfe zu erkennen und Gegenmaßnahmen einleiten zu können“, schreibt Roland Wöller weiter.
Wilfried Paulick kann den Hinweis, dass es außer der einen Beobachtung keine Hinweise auf Wölfe, Wolfsrisse oder gar Wolfskontakte in Siedlungen gegeben habe, nicht nachvollziehen. „Wir hatten eine große Einwohnerversammlung in Gablenz zum Thema Wolf, bei der auch das Wolfskontaktbüro in Rietschen zugegen war. Dabei gab es Hinweise auf das Auftreten der Wölfe in unserer Gegend. Überhaupt ist doch die Problematik hinlänglich bekannt. In unserer kürzlichen Jahreshauptversammlung wurde ein Foto herumgereicht, dass ein von Wölfen gerissenes Mufflon zeigt, das bis aufs Skelett gefressen worden ist. Die Jäger sind langsam müde geworden, jede Beobachtung zu melden, die mit den Wölfen zusammenhängt, weil sich für sie dadurch überhaupt nichts ändert. Außerdem wird nur streng bürokratisch das jeweilige Territorium gesehen. Bei uns fallen die Wölfe von der brandenburgischen Seite ein, oftmals passieren die Vorfälle nur ein kurzes Stück von de Landesgrenze entfernt auf brandenburgischem Gebiet, doch das zählt dann nicht für unseren Bereich“, kann der Gablenzer Jagdvorsteher seinen Ärger nicht verbergen.
Auch wenn derzeit eine Bewirtschaftung der Wölfe aus jagdlicher Sicht nicht möglich sei, sichert Wöller den Gablenzern zu, „dass wir nicht zögern werden, im begründeten Einzelfall mit Einzelgenehmigungen gegen gefährliche Wölfe vorzugehen. Unbenommen hiervon sind selbstverständlich notwendige Maßnahmen nach Polizeirecht. Gegenüber der Kommission sind wir aber auch in solchen Fällen in der Be–richtspflicht. Das verlangt wiederum eine möglichst lückenlose Dokumentation, da die Bundesrepublik Deutschland sonst Gefahr läuft, dass gegen sie ein Vertragsverletzungsverfahren eingeleitet wird. Ich betone nochmals, dass ich Verständnis für die Jagdgenossen und Jäger im sächsischen Wolfsgebiet habe. Aber wir stehen immer noch am Anfang einer Entwicklung, die sowohl von der Bevölkerung und den Tierhaltern als auch von den Jägern verlangt, sich mit dem viele Jahrzehnte abwesenden Heimkehrer Wolf zu arrangieren. Ich darf Ihnen versichern, dass ich im Rahmen meiner Möglichkeiten alle Maßnahmen unterstütze, die die Akzeptanz dieser Entwicklung befördern“, so der Minister abschließend.
Für Wilfried Paulick sei das alles nicht befriedigend, wie er feststellt. „Wir werden im Vorstand über die Antwort des Ministers diskutieren und in der Sache nicht locker lassen. Ich gehe davon aus, dass wir wegen dieser Thematik noch einmal den Kontakt zu Landrat Bernd Lange suchen werden, der ja Gesprächsbereitschaft signalisiert hat“, so der Vorstand der Gablenzer Jagdgenossenschaft.
Zum Thema Kritik am Wolfsbüro
Minister Wöller hat in seinem Antwortbrief auch auf die Arbeit des sächsischen Wolfsmanagements hingewiesen. Es betreibe bekanntermaßen eine intensive Überwachung des Wolfsbestandes (Wolfsmonitoring), auch in Verbindung mit den anderen Bundesländern und Polen, um die Bestandsentwicklung der Wölfe möglichst realistisch einschätzen zu können und etwaige verhaltensauffällige Einzeltiere frühzeitig zu erkennen. „Es wäre gut, wenn die Jäger sich hierbei noch stärker als bisher in diese Arbeit einbringen könnten, denn belastbare Daten sind die Grundlage für künftige Entscheidungen“, so Roland Wöller.
Wilfried Paulick sieht das ein wenig anders. „Schon 2006 - im Zusammenhang mit unserer Einwohnerversammlung zum Thema Wolf – haben wir den Kontakt zum Wolfsbüro in Rietschen gesucht. Wir haben erklärt, dass wir eine enge Zusammenarbeit und aktuelle Informationen zur Wolfsbestandsentwicklung wünschen. Das wurde uns auch zugesichert. Leider hat sich da bisher nichts getan. Ich kann mir als Vorstand die notwendigen Informationen auch selbst besorgen, das ist nicht das Thema, aber es kann nicht sein, dass wir als Genossenschaft einfach außen vor bleiben“, übt Paulick Kritik. |
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Wolfsfreund
Anmeldungsdatum: 05.09.2007 Beiträge: 306 Wohnort: BW
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Verfasst am: 08 Apr 2008 14:34 Titel: |
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Gesetz ist eben Gesetz...
und immerwieder das "arme" Muffelwild. Es ist keine heimische Tierart sondern ausgesetzt als Trophäenwild und somit nicht geschützt wie der Wolf. Wann hören die Kollegen und Kolleginnen endlich einmal damit auf, die Ausrottung des Muffelwildes durch den Wolf als großen Schaden anzusehen und am besten noch Ausgleichszahlungen dafür zu fordern. |
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CleanerWolf
Anmeldungsdatum: 09.09.2006 Beiträge: 427 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 08 Apr 2008 15:54 Titel: |
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Hier noch der Link zum Online-Artikel:
http://www.lr-online.de/regionen/seenland/Weisswasser-Jaeger;art13826,1993791
Sieht für mich mal wieder nicht nach einzelnen schwarzen Schafen aus, eher nach der überwiegenden Mehrheit der Jägerschaft. Und auch hier zeigt sich wieder die unglaubliche Begriffsstutzigkeit - die Jäger sind enttäuscht über die Entscheidung des Ministers, obwohl dieser lang und breit erklärt hat, warum er in dem Falle keine Entscheidung fällen kann und darf. Dazu wieder die übliche Ladung Jägerlatein. "Bewirtschaftung des Wolfes" - wenn ich sowas schon lese, krieg ich nen Hals.
Sehr interressant und auch etwas beruhigend zu erfahren, wie die Sache gesetzlich aussieht. Dennoch kein Grund sich zurückzulehnen und in Sicherheit zu wiegen. Die Jäger werden weiter Druck machen und irgendwann bis vors EU-Parlament ziehen. _________________ "Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist,
es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."
Die Ärzte |
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Wolfsfreund
Anmeldungsdatum: 05.09.2007 Beiträge: 306 Wohnort: BW
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Verfasst am: 08 Apr 2008 16:13 Titel: |
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Mich würde interessieren wie sie sich eine "Bewirtschaftung" vorstellen.
Sicherlich werden sie vor das EU Parlament ziehen und auch dort kein Recht bekommen.
Ich sollte ins Antiwolflager wechseln, dann wird man auch so schön beachtet und kann tolle Interviews geben, oder noch dümmlichere Artikel in Zeitungen veröffentlichen.
Lukrativ scheint es ja zu sein....
Spaß beiseite..
Wie ich schon schrieb Gesetz ist Gesetz und wenn sie sich in Brüssel anketten und Hungerstreiken, es wird sich noch nichts daran ändern.
Wölfe sind und bleiben geschützt.Basta! |
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wolfrüde
Anmeldungsdatum: 16.09.2007 Beiträge: 1539 Wohnort: Landkreis DLG
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Verfasst am: 08 Apr 2008 16:31 Titel: |
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Zitat: | Mich würde interessieren wie sie sich eine "Bewirtschaftung" vorstellen. |
Ich glaube darüber kann man sich leicht Gedanken machen.
Das sind doch wider diese Machtspielchen, um die "Kontrolle" zu behalten. _________________ Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken. |
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Lutra
Anmeldungsdatum: 30.12.2006 Beiträge: 366 Wohnort: Pulsnitz
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Verfasst am: 08 Apr 2008 16:44 Titel: |
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Paulick:
Zitat: | „Dabei handelt es sich bei unserem Brief um einen Standpunkt, hinter dem die gesamte Jagdgenossenschaft steht - Jäger wie Jagdpächter, die ja bei der Jagdausübung Partner sind. Wir wollten deutlich machen, dass gerade die Pächter als die Grundeigentümer des Bodens letztlich durch den Wolf finanzielle Einbußen erleiden. Durch eine Überpopulation der Wölfe in unserer Region wird das Wild dezimiert – Mufflons sind schon so gut wie ausgerottet – und es kommt damit zu einer Minderung des Jagdpachtwertes. |
Ich will doch hoffen, dass hier der Zeitungsschreiber bissel was durcheinander gebracht hat und das der Jäger nicht so gesagt hat, denn das ist vollkommener Kuddelmuddel. "Gesamte Jagdgenossenschaft- Jäger wie Jagdpächter"??? Die Jagdgenossenschaft wird von den Grundbesitzern einer Gemeinde gebildet, das Jagdrecht ist in D an Grundbesitz gebunden. Dieses Recht verpachtet die Genossenschaft als Verpächter an einen oder mehrere Jagdpächter, also Jäger, die sich das Recht zu jagen in einem bestimmten Revier durch Pacht erkaufen.
Wir haben selbst Wald, also sind wir auch Verpächter. Hier gibts 2€ pro ha im Jahr, ist natürlich lächerlich gegenüber manchen Preisen im Westen.
Selbstverständlich würde ich einen Aufstand machen, wenn sich der Preis durch Wolfsanwesenheit etwa halbiert, dann fehlen mir 5€ im Jahr, das verkrafte ich nicht!
Grüße von Lutra |
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Marsupial Wolf
Anmeldungsdatum: 16.05.2007 Beiträge: 251 Wohnort: Pfalz
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Verfasst am: 08 Apr 2008 21:07 Titel: |
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Zitat: | Ich sollte ins Antiwolflager wechseln, dann wird man auch so schön beachtet und kann tolle Interviews geben, oder noch dümmlichere Artikel in Zeitungen veröffentlichen.
| oh gott - blos nicht - für den Wolfsschutz wird jeder Jäger gebraucht, der unter seinen Kollegen die Werbetrommel pro Wolf rührt und vielleicht den einen oder anderen seiner Kollegen umstimmen kann
Zum Artikel: Was einen am meisten aufregen kann ist diese unverfrorene Heuchelei, die ja auch bis in die Verbandsspitzen zu finden ist.
Ein paar Beispiele:
Zitat: | „dass wir nicht gegen die Wölfe sind, jedoch für eine vernünftige Bestandsentwicklung. |
Da wurde doch schon vor Jahren lauthals losgepoltert, als es gerade mal 1 Rudel mit ner handvoll Individuen gab.
Zitat: | Er beruft sich bloß auf Gesetze, Verordnungen und Verfügungen, ... |
hä? So ist´s nun mal in ner Demokratie. Soll der Minister nach seiner momentanen Laune entscheiden? *kopfschüttel*
Zitat: | „Schon 2006 - im Zusammenhang mit unserer Einwohnerversammlung zum Thema Wolf – haben wir den Kontakt zum Wolfsbüro in Rietschen gesucht. Wir haben erklärt, dass wir eine enge Zusammenarbeit und aktuelle Informationen zur Wolfsbestandsentwicklung wünschen. Das wurde uns auch zugesichert. Leider hat sich da bisher nichts getan. |
Es ist doch wohl so, dass hier die Jäger die Zusammenarbeit verweigern, wahrscheinlich weil sie sich als die einzigen Experten mit exklusivem Wahrheitsanspruch sehen. Biologen sind in deren Weltbild verrückte Öko-Träumer. Wenn wirklich Inresesse an Zusammenarbeit besteht: wie wär´s mit proaktiver Kontaktaufnahmen Herr Paulick?
usw usw usw
Der Artikel wär doch mal ein Anlass für die "pro-Wolf-Jäger" sich genauso lautstark zu äußern. Dies würde auch den kritisierten Pauschalisierungen entgegenwirken. |
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Watschenbaum
Anmeldungsdatum: 11.06.2007 Beiträge: 20 Wohnort: LK Uelzen
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Verfasst am: 09 Apr 2008 10:41 Titel: |
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@Marsupial Wolf
als meinentwegen auch "pro-wolf-jäger" kann ich auf einige wenige "lautstarke" Artikel in der einschlägigen Jagdpresse hinweisen, z.B. Nds.Jäger oder unter Presse auf der HP der Jägerschaft Uelzen.
Die Resonanz sind i.d.R. Leserbriefe, die keinen Zweifel am Geisteszustand ihrer Urheber lassen, - ein gefundenes Fressen für jeden Jagdgegner, der den Glauben an die Unverbesserlichkeit der Jäger nicht verlieren will.
Mit jedem dictum faecalis wird, in dem Glauben, kollektive Überzeugungen formulierten wissenschaftliche Erkenntnisse, selbst von jagdverbandlichen Vertretern um sich geschleudert.
Nach der Einsicht, dass Verbalrebellion gegen die Gesetzeslage aussichtlos und unpopulär ist, ertönt der Schrei nach Übernahme des Wolfs ins Jagdrecht.
Gängiger Tenor "mit einem Wolf oder zweien könne man noch leben, aber wenn es erst ein Rudel gibt, dann müsse man über Entschädigung und die Verjagdrechtlichung des Wolfes nachdenken".
Entschädigung im Sinne des Vertragsnaturschutzes, wo Überzeugung und Einsicht in die Sicherung der Artenvielfalt und Lebensgrundlagen käuflich sind.
Der Wolf hat im Jagdrecht nichts verloren, sein Schutz wird dadurch nicht verbessert, sollten die Populationen nachhaltig nutzbare Größenordnungen und ausreichend genetische Variabilität erreichen, kann man darüber meinetwegen neu diskutieren, bis dahin ist das Lamentieren darüber Geschwätz.
Die behördliche Gefahrenabwehr und Notwehr werden durch den Artenschutz nicht eingeschränkt.
Das mitlerweile gern zitierte Argument der schnellen Erlösung des schwer verunfallten Wolfes durch den Jäger, ist wohl an intellektueller Einfalt schwer zu toppen.
Jeder jagdscheinlose Autofahrer, der Wild im Straßenverkehr verletzt, ruft Polizei oder den Jagdausübungsberechtigten, um weiteres zu veranlassen (derweil leidet das Wild in der Regel, flieht oder verendet bis zum Eintreffen der alarmierten Personen).
Diese Prozedur ist auch für Jäger am verunfallten Wolf zumutbar, es sind nur andere Behörden anzurufen, um weiteres Vorgehen rechtlich abzusichern.
Seit 2003 gab es fünf überfahrene Wölfe, die den Jäger im Übrigen nicht zum Ableben benötigten, der Fall ist also äußerst selten ( zum Vergleich 915 Unfälle mit Schalenwildbeteiligung im Landkreis Uelzen 2007).
Aber die Versuche des Wolfes habhaft zu werden, und sei es nur im Jagdrecht, werden sicher nicht aufhören.
Munter bleiben !
Watsche _________________ Zur Jagd ist längst alles gestagt :
- längst noch nicht von jedem
- und längst hat noch nicht jeder alles
verstanden !
K.B. |
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Marsupial Wolf
Anmeldungsdatum: 16.05.2007 Beiträge: 251 Wohnort: Pfalz
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Verfasst am: 10 Apr 2008 0:10 Titel: |
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Zitat: | @Marsupial Wolf
als meinentwegen auch "pro-wolf-jäger" kann ich auf einige wenige "lautstarke" Artikel in der einschlägigen Jagdpresse hinweisen, z.B. Nds.Jäger oder unter Presse auf der HP der Jägerschaft Uelzen.
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Danke. Habe den Hinweis als Anlass genommen mal wieder auf eurer Hompage zu stöbern. Interessant!
Leider ist´s häufig so, dass denen, die sicht laustark äußern, zunächst mehr gehör geschenkt wird und sachliche Basisarbeit auf wenig Resonanz in den Medien stößt. Allerdings zahlt sich letzteres wohl langfristig eher aus. Weiter so..
Allerdings gib´s auch die Lebensweisheit, dass der der am lautesten schreit am ehesten zu was kommt.. oh je.. will gar nicht dran denken.. |
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wolfrüde
Anmeldungsdatum: 16.09.2007 Beiträge: 1539 Wohnort: Landkreis DLG
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Verfasst am: 10 Apr 2008 7:01 Titel: |
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Marsupial Wolf hat folgendes geschrieben: |
Allerdings gib´s auch die Lebensweisheit, dass der der am lautesten schreit am ehesten zu was kommt.. oh je.. will gar nicht dran denken.. |
Dann müssen wir solchen Leuten einen "Maulkorb" anlegen . _________________ Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken. |
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timber-der-wolf
Anmeldungsdatum: 17.12.2007 Beiträge: 288 Wohnort: LK OPR
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Verfasst am: 10 Apr 2008 8:41 Titel: |
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Ja, manche Menschen, wie die Gablenzer Jagdgenossen, Jäger und Pächter scheinen immer noch nicht in der jetzt auch in den neuen Bundesländern geltenden Demokratie angekommen zu sein, wo Recht und Gesetz einzuhalten gilt, egal ob Landes-, Bundes- oder europäisches Recht!
Zugegeben, die Durchsetzung von Recht und Gesetz läßt manchmal Zweifel aufkommen (Alle sind Gleich, nur Manche sind halt Gleicher ). Das sollte uns aber trotzdem nicht daran hindern für die Einhaltung und Durchsetzung von Gesetzen einzutreten, und diese Unverbesserlichen weiterhin aufzuklären.
Worum es den Gablenzer Jagdgenossen geht ist doch offenkundig - sie haben Angst um eine eventuell von dem oder den Pächtern geforderte Minderung der Jagdpacht! Und beim Geld / Profit hört bekanntlich die Freundschaft und das Verständnis für Umwelt, Natur und Tier auf, leider. Da beginnt der blanke Egoismus dieser Menschen.
Dabei beweisen die Statistiken aus Sachsen, dass sich durch die Anwesenheit der Wölfe die Wildstrecke gar nicht wesentlich verringert hat. Also gar kein Grund so ein Tamtam zu machen. Sicher, die Jagd und ihre Methoden hat sich etwas und wird sich weiter verändern. Denn die Wildtiere verhalten sich durch die Anwesenheit der Wölfe nun wieder, wie es sich für Wildtiere gehört . Da kann sich der Herr Jäger halt nicht mehr nur auf seinen Hochsitz setzen und warten bis ihm Reh, Hirsch und Schwein vor die Flinte laufen. Da muss er seine Intelligenz und seinen Hintern schon ein bischen bewegen . _________________ LG, Norbert & seine Graupelze "Onka" vom Böhmerwald, TWH-Hündin, und "Kira", das Wolfhund-Huskymädchen
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wolfrüde
Anmeldungsdatum: 16.09.2007 Beiträge: 1539 Wohnort: Landkreis DLG
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Verfasst am: 10 Apr 2008 17:05 Titel: |
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Zitat: | Denn die Wildtiere verhalten sich durch die Anwesenheit der Wölfe nun wieder, wie es sich für Wildtiere gehört Razz Laughing . Da kann sich der Herr Jäger halt nicht mehr nur auf seinen Hochsitz setzen und warten bis ihm Reh, Hirsch und Schwein vor die Flinte laufen. Da muss er seine Intelligenz und seinen Hintern schon ein bischen bewegen Laughing . |
Die brauchen dann ein Gewehr mit Stabilisator^^
Zitat: | Dabei beweisen die Statistiken aus Sachsen, dass sich durch die Anwesenheit der Wölfe die Wildstrecke gar nicht wesentlich verringert hat. |
Selbst wenn sie sich etwas stärker verringert, sollen doch die Jäger froh sein, dass sie Unterstützung bekommen weil sie bei manchen Tieren mit der Jagd nicht hinterher kommen.
Aber es gibt halt viele Dagoberts... _________________ Solange Menschen denken, dass Tiere nicht fühlen, müssen Tiere fühlen, dass Menschen nicht denken. |
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