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Wolfs ForumInformationen und Austausch über Wölfe
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Lausitzer Wölfe sind nachweislich "reinrassig"
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versuch unfrieden zu sähen? :: Sachsen prüft Hunde-Einsatz gegen Schafe reißende Wölfe |
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Primus
Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 620 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 19 Sep 2008 15:55 Titel: |
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trotzdem schade, dass man es nicht selber einsehen kann.
In den artikeln steht nicht soviel in bezug auf die methoden wie ich gerne hätte. |
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Lutra
Anmeldungsdatum: 30.12.2006 Beiträge: 366 Wohnort: Pulsnitz
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Verfasst am: 19 Sep 2008 20:39 Titel: |
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Primus hat folgendes geschrieben: | trotzdem schade, dass man es nicht selber einsehen kann.
In den artikeln steht nicht soviel in bezug auf die methoden wie ich gerne hätte. |
Frag doch mal beim Naturkundemuseum Görlitz nach. Vielleicht können die Dir Auskunft geben oder eine wissenschaftliche Publikation nennen, wo etwas genaueres veröffentlicht ist.
Die speziellen Sachen zur Methodik und so werden wohl nicht in der Tagespresse veröffentlicht. |
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Tinis
Anmeldungsdatum: 17.12.2007 Beiträge: 353
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Verfasst am: 20 Sep 2008 9:14 Titel: |
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Zitat: | Die speziellen Sachen zur Methodik und so werden wohl nicht in der Tagespresse veröffentlicht. |
Naja, das interessiert den Normal-Bürger nicht wirklich, welches Protokoll zum Isolieren von DNA verwendet wurde, wieso sollte es dann in einem Artikel, der in einer gewöhnlichen Zeitschrift erschienen ist stehen. _________________ "Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
(Friedrich Nietzsche) |
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Primus
Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 620 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 20 Sep 2008 11:27 Titel: |
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Ich frage mich eher welche Art von DNA sie genommen haben. Je nachdem ist das Ergebnis womöglich nicht aussagekräftig.
Kennt ihr einen speziellen Link nach Görlitz oder heist es einfach googeln? |
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sirwi
Anmeldungsdatum: 24.07.2008 Beiträge: 44 Wohnort: Neschwitz
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Verfasst am: 20 Sep 2008 11:52 Titel: |
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Du könntest es mal bei diesem Link versuchen was zu finden:
http://naturkundemuseum-goerlitz.de/Bibliothek/
(auf der linken Seite ist ein Link zu dem Bibliotheksbestand)
Also ich denke wenn das Naturkundemuseum Görlitz dazu was veröffentlicht hat, dann sollte es mindestens in deren eigener Bibliothek stehen. ... und als Sprachen kämen wohl deutsch, englisch und evtl. polnisch in Frage. |
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Tinis
Anmeldungsdatum: 17.12.2007 Beiträge: 353
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Verfasst am: 20 Sep 2008 12:04 Titel: |
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Zitat: | Ich frage mich eher welche Art von DNA sie genommen haben. Je nachdem ist das Ergebnis womöglich nicht aussagekräftig. |
Ich traue es den Biologen durchaus zu, dass sie schon die richtigen Stücke aus der chromosomalen DNA verwendet haben....Satelliten-DNA wahrscheinlich
Zitat: | Bei Wölfen wird die mtDNA meines Wissens auch nur mütterlich weitergegeben und somit wären die Welpen der Neustädter Wölfin an der mtDNA nicht als Mischlinge zu erkennen. |
In den 90ern hat man nachgewiesen, dass Mito-DNA durchaus auch vom Vater stammen kann (bei d.melanogaster). 2004 hat man das auch für den Menschen nachgewiesen. mtDNA weist aber eine sehr niedrige Mutationsrate auf , ist daher unnütz um nähere Verwandschaftsbeziehungen herauszufinden- doch dass weiß eigentlich jeder Molekularbiologe. _________________ "Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
(Friedrich Nietzsche) |
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Primus
Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 620 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 21 Sep 2008 18:25 Titel: |
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Oh man, wenn du das weist solltest du eigentlich selber darauf kommen.
Das es auch Fälle gibt wo es väterlich weitergegeben wird, weis ich selber. Die Frage ist, ob das für Hunde und Wölfe nachgewiesen wurde. Wenn es dort nur mütterlich weitergegeben wird, macht das einen Unterschied.
Und Verwandschaftsbeziehungen genetisch zu untersuchen hätte man im Falle der Mischlinge wissen müssen, wer eventuell der Vater ist und der war ja nicht bekannt.
Somit gibt es nur noch die Unterschiede die zum Beispiel Savolainen et al herausgefunden haben. Die die laut ihren Daten alle Haushunde von Wölfen unterscheiden und daher will ich wissen womit sie gearbeitet haben.
Und nur weil es Biologen sind, heist das nicht, dass sie richtig liegen. In Italien hies es glaube ich 2002 auch "keine Mischlinge" und ein paar Jahre später hat man welche gefunden, wo man schon von Mischlingen in der dritten Generation sprechen konnte und wenn bei Hunden und Wölfen die mtDNA (das hatte man benutzt) nur mütterlich weitergegeben wird, würde dass bedeuten, dass da mal eine Hündin mit drin war und soweit ich weis ist die Krezung Hündin/Wolf wesentlich seltener als Wölfin/Hund.
Zudem habe ich da generell meine Zweifel, es würde mich nämlich nicht wundern, wenn es weit mehr Mischlinge dort gibt und man sie lediglich nicht unter der Hundepopulation herausfischen konnte. |
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Tinis
Anmeldungsdatum: 17.12.2007 Beiträge: 353
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Verfasst am: 22 Sep 2008 8:50 Titel: |
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Zitat: | Wenn es dort nur mütterlich weitergegeben wird, macht das einen Unterschied. |
Da es sowohl bei Insekten, als auch bei Säugern vorkommt, spricht es für einen Mechanismus/Fehler, der schon alt in der Evolution ist. Es macht keinen Sinn, wenn es nur gewisse Tiergruppen gibt, bei denen paternale Vererbung vorkommt und bei anderen nicht.
Wenn deine Angaben sich auf das Paper Randi und Lucchini beziehen so steht aber nur drin, dass sie Hybride für die Kreuzung: männl. Wolf X weibl. Hund ausschließen, wie man in dem Abstract nachlesen kann:
http://www3.interscience.wiley.com/journal/119186354/abstract?CRETRY=1&SRETRY=0
Es steht auch nicht drin, dass sie diesen Versuchsansatz gewählt haben, um Hybride nachzuweisen, sondern um primär die Variabilität der mtDNA zu erforschen. Wenn da jemand hineininterpretiert, dass es überhaupt keine Hybriden gibt, ist er selber schuld.
Bezüglich der Wölfe in der Lausitz wollte man aber genau nachweisen/widerlegen ob es zu Hybriden gekommen ist...zwei verschiedene Ansätze also.
Edit: da es Probleme mit dem Link gibt, hier der Abstract:
Mitochondrial DNA Variability in Italian and East European Wolves: Detecting the Consequences of Small Population Size and Hybridization
Ettore Randi,*‖ Vittorio Lucchini,* Mads Fjeldsø Christensen,* Nadia Mucci,* Stephan M. Funk,† Gaudenz Dolf,‡ and Volker Loeschcke§
*Istituto Nazionale per la Fauna Selvatica, Via Cà Fornacetta 9, 40064 Ozzano dell'Emilia (BO), Italy
†Institute of Zoology, Regent's Park, London NW1 4RY, United Kingdom
‡Institute of Animal Breeding, University of Berne, Bremgartenstrasse 109a, 3012 Berne, Switzerland
§Department of Ecology and Genetics, Aarhus University, Ny Munkegade, Build. 540, DK-8000 Aarhus C, Denmark
Correspondence to ‖ email met0217@iperbole.bo.it
Copyright Society for Conservation Biology
ABSTRACT
Abstract: The Italian wolf (Canis lupus) population has declined continuously over the last few centuries and become isolated as a result of the extermination of other populations in central Europe and the Alps during the nineteenth century. In the 1970s, approximately 100 wolves survived in 10 isolated areas in the central and southern Italian Apennines. Loss of genetic variability, as suggested by preliminary studies of mitochondrial DNA (mtDNA) sequences, hybridization with feral dogs, and the illegal release of captive, non-native wolves are considered potential threats to the viability of the Italian wolf population. We sequenced 546 base pairs of the mtDNA control region in a comprehensive set of Italian wolves and compared them to those of dogs and other wolf populations from Europe and the Near East. Our data confirm the absence of mtDNA variability in Italian wolves: all 101 individuals sampled across their distribution in Italy had the same, unique haplotype, whereas seven haplotypes were found in only 26 wolves from an outbred population in Bulgaria. Most haplotypes were specific either to wolves or dogs, but some east European wolves shared haplotypes with dogs, indicative of hybridization. In contrast, neither hybridization with dogs nor introgression of non-native wolves was detected in the Italian population. These findings exclude the introgression of dog genes via matings between male wolves and female dogs, the most likely direction of hybridization. The observed mtDNA monomorphism is the possible outcome of random drift in the declining and isolated Italian wolf population, which probably existed at low effective population size during the last 100–150 years. Low effective population size and the continued loss of genetic variability might be a major threat to the long-term viability of Italian wolves. A controlled demographic increase, leading to recolonization of the historical wolf range in Italy, should be enforced. _________________ "Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
(Friedrich Nietzsche) |
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Primus
Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 620 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 23 Sep 2008 10:26 Titel: |
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Vielleicht macht es keinen Sinn aber andererseits, ist auch nicht völlig geklärt wie Evolution von statten geht. Daher ist meine Frage nur, ob es auch bei den Caniden nachgewiesen wurde. Aber das ginge jetzt zu weit.
Was das Abstrakt angeht, so kann ich dir nicht sagen, ob es von denen ist, ich hab's mir kopiert und schau noch mal nach. Ich glaube aber das müsste es sein. Für die Fälle mit den Mischlingen in Italien, muss ich noch genauer nachsehen. Ich habe über Artikel davon erfahren und leider war es da mit der Quellenangabe happig, ich wusste nur dass es stimmen musste, weil ich auch in offizielleren Quellen davon gehört hatte.
Eine Sache kommt mir bei deinem Abstrakt komisch vor:
Zitat: | These findings exclude the introgression of dog genes via matings between male wolves and female dogs, the most likely direction of hybridization. |
Eine Paarung zwischen Wolfsrüde und Haushündin ist die wahrscheinlichste Route für Vermischung?
Müsste es nicht eigentlich genau anders herum sein? |
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joswolf
Anmeldungsdatum: 28.10.2006 Beiträge: 611 Wohnort: Sonbeck
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Verfasst am: 23 Sep 2008 10:40 Titel: |
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Ich glaube beides ist moglich. Hundin muss nur in richtige Jahreszeit laufich werden. Andersrum ist das egal. Also WoelfinXHund ist dan etwas warscheinlicher, mehr nicht. Von meine Misschlinge weiss ich es nicht da Zuchter keine Info geben. Alles ein (wolfs)graues Gebiet.
Jos |
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Tinis
Anmeldungsdatum: 17.12.2007 Beiträge: 353
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Verfasst am: 23 Sep 2008 13:54 Titel: |
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Zitat: | Eine Paarung zwischen Wolfsrüde und Haushündin ist die wahrscheinlichste Route für Vermischung?
Müsste es nicht eigentlich genau anders herum sein? |
Fand diese Aussage auch etwas merkwürdig.
Naja, in manchen Gebieten von Italien gibt es viele Streuner, und wenn dann eine Hündin, wie Jos sagte, zur rechten Zeit läufig wird- wer weiß? _________________ "Ich fürchte, die Tiere betrachten den Menschen als ein Wesen ihresgleichen, das in höchst gefährlicher Weise den gesunden Tierverstand verloren hat."
(Friedrich Nietzsche) |
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Primus
Anmeldungsdatum: 30.04.2008 Beiträge: 620 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 24 Sep 2008 7:32 Titel: |
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Schon klar, aber da wohl so ziemlich alle Haushunderüden (ist sogar bei Dingos nachgewiesen) das ganze Jahr über zeugungsfähig sind, ist es halt wahrscheinlicher, dass sich Hunderüde mit Wölfin paart, als umgekehrt. Allerdings, sind die Haushunde, die wohl die wahrscheinlichsten Kandidaten für eine Vermischung sind selbstverständlich verwilderte und bei denen kann es durchaus sein, dass die Hitzezyklen der Fähen an die Jahreszeit angepasst ist. Und um es gleich zu sagen, bei verwilderten muss man nun nicht gleich die Alarmglocken schrillen lassen bloß weil da mal Mischlinge vorgekommen sind. Die wirklich schlimmen Fälle unter den Haushunden wurden bzw. werden da doch eh ausselektiert. Aber anderes Thema, Schwamm drüber.
Bei der Sache mit den Mischlingen in Italien hatte ich vor kurzem zumindest den Abstrakt des Artikels gefunden:
http://rparticle.web-p.cisti.nrc.ca/rparticle/AbstractTemplateServlet?journal=cjz&volume=81&year=&issue=&msno=z03-183&calyLang=eng |
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