Wolf in DK :: Jagt von Wölfen |
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greywolf Gast
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Verfasst am: 14 Jan 2010 0:17 Titel: |
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@Kangal:
das mit dem markieren und selektieren stimmt natürlich und dafür werden die herden mehrfach im jahr zusammengetrieben. wie viel sie sonst kontrolliert werden, ist wohl unterschiedlich. das von dir genannte versprengte auftreten von rentieren ist mir in finnland wesentlich häufiger begegnet als in schweden. in finnland habe ich eigentlich nie grössere herden gesehen. in schweden dagegen habe ich durchaus kompakte herden mit deutlich über 1'000 tieren gesehen (z.b. im sarek; sommerweide). die samen habe ich auch recht selten gesehen, teilweise höchstens noch die quads oder motocrossräder gehört.
meines wissens leben noch etwa 10-15% der samen von der rentierzucht. vieles ist nebenerwerb. die verschiedenen besitzer legen ihre herden für gewöhnlich zusammen und diese grossherde wird dann von hirten betreut. aber eben, wie intensiv die betreuung ist, unterscheidet sich wohl ziemlich stark... und es ist in diesen gebieten wohl auch fast unmöglich, immer die ganze herde beisammen zu halten.
du fragst nach den wolfszahlen. meinst du, in welcher dichte wölfe früher dort vorkamen?
dazu liegen mir leider keine informationen vor. vielfach lassen sich solche zahlen theoretisch aufgrund von alten jagdstatistiken abschätzen. allerdings weiss ich nicht, wie die schwedischen abschusszahlen erfasst werden, das müsste ich erst suchen. und ich zweifle, ob schon damals von ganz schweden abschusszahlen vorlagen. die samen dürften früher kaum alles gemeldet haben.
ich kenne nur eine studie, die das habitatpotential für wölfe in skandinavien untersucht hat. parameter waren beutedichte, menschendichte, infrastruktur, habitattyp und höhe über meer. dies ist natürlich auf die heutige zeit ausgerichtet und nicht ganz mit früher zu vergleichen. früher war das habitatpotential wohl noch etwas höher, auch wenn grosse teile skandinaviens noch heute relativ naturnah sind.
wie dem auch sei, die studie hat einen potentiellen lebensraum für 790 wolfsrudel in skandinavien errechnet. zahlen nach einzelnen regionen liegen nicht vor, so dass ich auch nicht genau sagen kann, was das für lappland heissen würde. gemäss der karte im bericht liegt aber etwa zwischen 1/3 und 1/2 des wolfslebensraums in lappland. die zahl der rudel dürfte also früher durchaus in die hunderte gegangen sein in lappland (ohne finnisch-lappland!).
die studie, leider auf norwegisch, heisst Potensielle leveomrader for store rovdyr i Skandinavia: GIS-analyser pa et okoregionalt niva.
ich hatte sie auch schon mal im netz gesehen, jetzt finde ich sie dort aber nicht mehr... |
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460
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Verfasst am: 14 Jan 2010 11:34 Titel: |
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Auch ausserhalb der Samen Rentier Gebiete gibt es Platz für mehr als 210 Wölfe. Nur passt das den Elchjägern nicht. Einerseits wegen dem Hundeproblem und andererseits weil die Elche dezimiert werden.
Dass die Schweden aber die Wolfspopulation so gering halten wollen und damit ihr Aussterben riskieren und auch tolerieren, ist einfach eine Schweinerei. Zumal 2010 das Jahr der Biodiversität ist und zum anderen weil der Wolf ganz einfach in Schweden auf der roten Liste steht. Und da wird er auch stehen bleiben, selbst wenn ab und an Tiere aus Finnland importiert werden. Eine so kleine Wolfspopulation bleibt immer auf der roten Liste stehen. Und dagegen wollen die Schweden ganz einfach nichts tun. Nicht wegen den Lappen oder Rentieren, sondern aus politischen Gründen. |
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Kangal
Anmeldungsdatum: 08.02.2007 Beiträge: 345 Wohnort: Thüringen
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Verfasst am: 14 Jan 2010 21:33 Titel: |
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Wolfsheuler hat folgendes geschrieben: | Zumal 2010 das Jahr der Biodiversität ist und zum anderen weil der Wolf ganz einfach in Schweden auf der roten Liste steht. |
wenn ich dir jetzt noch sage, dass die staatlichen aufwendungen für die wolfsjagd (organisation, planung, information, etc.) aus dem budget für das biodiversitätsjahr 2010 finanziert wurden, wird dich das wohl noch mehr aufregen... |
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jurawolf
Anmeldungsdatum: 01.01.2009 Beiträge: 283
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Polarwolf
Anmeldungsdatum: 05.01.2007 Beiträge: 108 Wohnort: Billerbeck NRW
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Verfasst am: 16 Jan 2010 11:42 Titel: |
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Olaf Lidberg ein Experte ?
Das Positive an dem Bericht ist die Umfrage des Zoologischen Instituts
Nur 30 Prozent der Schweden unterstüzen die Wolfsjagd !
Gruß vom Polarwolf |
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CleanerWolf
Anmeldungsdatum: 09.09.2006 Beiträge: 427 Wohnort: Berlin
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Verfasst am: 17 Jan 2010 2:18 Titel: |
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Vermutlich so ein "Experte" wie der von "Sicherheit und Artenschutz".
Nur 30 Prozent der Schweden unterstützen die Wolfsjagd ?
Dann sollte man nicht länger Politik gegen die Mehrheit der Bevölkerung machen _________________ "Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist,
es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."
Die Ärzte |
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Antares
Anmeldungsdatum: 03.01.2010 Beiträge: 36 Wohnort: Landshut
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Verfasst am: 17 Jan 2010 9:57 Titel: |
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Leider gehen ja die Meinungen auseinander, ob die Mehrheit der Schweden die Jagd auf Wölfe nun befürwortet oder nicht. Vermutlich hängt das Ergebnis davon ab, wer die Umfrage in Auftrag gibt.
Ich würde auch gerne daran glauben, dass die Mehrheit der Schweden die Jagd auf Wölfe kategorisch ablehnt, fürchte aber, dass es den meisten Schweden entweder egal ist, oder man die grundsätzliche "Kontrolle" (wie es die Jäger gerne nennen) befürwortet.
Ich denke die meisten Leute sind gegen eine solche Massen-Hetzjagd wie zuletzt, solidarisieren sich aber zugleich mit den Leuten, die sagen sie hätten Angst um ihre Kinder im Wald und ihr Vieh auf den Höfen.
Es wird sich wohl erst zeigen müssen, ob die Jagd 2011 in gleicher Weise wie 2010 stattfinden wird. Nach einer hoffentlich stattfindenden Strafe seitens der EU und der Kritik von Tierschützern, die sich hoffentlich auch finanziell bemerkbar machen wird, dürfte man wohl vermeiden wollen, das nächste Mal wieder so große Medienaufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Leider nutzt das jedoch den Wölfen nichts, die ihr Leben verlieren - nur aufgrund übertriebener Ängste und Bequemlichkeit gewisser Menschen auf dem Land, sowie Hass, Arroganz, Blut- und Trophäengier der Jäger.
Dass mehr Menschen durch Elche/Hirsche, Haustiere oder verirrte Kugeln von Jägern verletzt/getötet werden: Egal! Die theoretische Gefahr durch den Wolf will man präventiv ausschalten - mit dem fadenscheinigen Argument Elche/Hirsche und Haustiere zu schützen. Die Land-Bevölkerung trägt die Nase zwar gegenüber den "Städtern" weit oben, weil man ja "tough" ist und in freier Natur lebt, aber Raubtiere, die größer sind als Katzen, will man dann doch nicht akzeptieren.
Dass in unserer Zeit mehrere Tonnen Fleisch täglich weggeworfen werden, für das Tiere sinnlos gestorben sind: Egal! Beklagt der Viehzüchter jedoch durch Wölfe getötetes Vieh, sind ihm nichtmal die Entschädigungszahlungen Ausgleich genug. Dann trauert man plötzlich um das Vieh, das durch die "ach so blutgierigen" Wölfe sterben musste, hat aber kein Problem damit, wenn das Fleisch des Tieres 1-2 Jahre später eh als Hunde-/Katzenfutter in der Dose, oder gar im Mülleimer gelandet wäre.
Dass sich nun aber solche "Experten" zu Wort melden werden, die nach dem ersten blutigen Erfolg ihrer Anti-Wolf-Hetzkampagnen eine weitere Dezimierung fordern, hatte ich ja bereits in einem früheren Beitrag kommen gesehen.
Manche Leute werden halt erst Ruhe geben, wenn der Wolf in Schweden wieder ausgerottet ist und jeder Freizeitjäger sein Wolfsfell im Wohnzimmer hat *kopfschüttel* |
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Kangal
Anmeldungsdatum: 08.02.2007 Beiträge: 345 Wohnort: Thüringen
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Verfasst am: 18 Jan 2010 9:29 Titel: |
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So einseitig kann man es nun auch wieder nicht sehen.
Wölfe brechen nun mal selten in die Stätten der industriellen Massentierhaltung sondern schädigen diejenigen, die ihre Tiere meist noch einigermassen vernünftig halten. In Mastställen wird man Wölfe wohl selten finden, auf Weiden um so öfter.
Insofern ist es auch verständlich, wenn die Tierhalter um ihre gerissenen Tiere trauern und es ist falsch, hier nun polemisch Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Ob man es wahrhaben will oder nicht, manchen Menschen ist das Leben eines Schafes oder Rentieres ebenso viel Wert wie das eines Wolfes, u.U. auch mehr. |
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Grauer Wolf Gast
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Verfasst am: 18 Jan 2010 11:53 Titel: |
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jurawolf hat folgendes geschrieben: | die studie, leider auf norwegisch, heisst Potensielle leveomrader for store rovdyr i Skandinavia: GIS-analyser pa et okoregionalt niva.
ich hatte sie auch schon mal im netz gesehen, jetzt finde ich sie dort aber nicht mehr... |
http://www.catsg.org/catsglib/recordetail.php?recordid=4715
Aber leider nur für Mitglieder... |
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Joerg Sattler
Anmeldungsdatum: 21.01.2009 Beiträge: 1174 Wohnort: Bad Lausick
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460
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Wolfsheuler
Anmeldungsdatum: 01.04.2009 Beiträge: 460
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SammysHP
Anmeldungsdatum: 30.06.2006 Beiträge: 2459 Wohnort: Celle / Niedersachsen
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Verfasst am: 06 März 2010 15:33 Titel: |
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www.stockholmnews.com hat folgendes geschrieben: | Unless the influx of new wolves to Sweden works and is accepted, there will be no more wolf hunts. |
Hätte man sich auch vorher denken können, dass sich da wohl nicht viel ändert... _________________
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