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TAZ vom 03.01.10 jagd/schweden

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Wolf in DK :: Jagt von Wölfen  
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greywolf
Gast





BeitragVerfasst am: 13 Jan 2010 21:36    Titel: Antworten mit Zitat

Hab da mal nen Link ausgegraben:
http://www.sr.se/cgi-bin/international/nyhetssidor/amnessida.asp?programID=2108&Nyheter=0&grupp=2403&artikel=601974
... in Schweden galt der Wolf bis in die 80er Jahre als ausgestorben (bzw. ausgerottet). erst dann hatten sich wieder einpaar nach Schweden "verlaufen".
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jurawolf



Anmeldungsdatum: 01.01.2009
Beiträge: 283

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BeitragVerfasst am: 14 Jan 2010 0:17    Titel: Antworten mit Zitat

@Kangal:

das mit dem markieren und selektieren stimmt natürlich und dafür werden die herden mehrfach im jahr zusammengetrieben. wie viel sie sonst kontrolliert werden, ist wohl unterschiedlich. das von dir genannte versprengte auftreten von rentieren ist mir in finnland wesentlich häufiger begegnet als in schweden. in finnland habe ich eigentlich nie grössere herden gesehen. in schweden dagegen habe ich durchaus kompakte herden mit deutlich über 1'000 tieren gesehen (z.b. im sarek; sommerweide). die samen habe ich auch recht selten gesehen, teilweise höchstens noch die quads oder motocrossräder gehört.

meines wissens leben noch etwa 10-15% der samen von der rentierzucht. vieles ist nebenerwerb. die verschiedenen besitzer legen ihre herden für gewöhnlich zusammen und diese grossherde wird dann von hirten betreut. aber eben, wie intensiv die betreuung ist, unterscheidet sich wohl ziemlich stark... und es ist in diesen gebieten wohl auch fast unmöglich, immer die ganze herde beisammen zu halten.


du fragst nach den wolfszahlen. meinst du, in welcher dichte wölfe früher dort vorkamen?

dazu liegen mir leider keine informationen vor. vielfach lassen sich solche zahlen theoretisch aufgrund von alten jagdstatistiken abschätzen. allerdings weiss ich nicht, wie die schwedischen abschusszahlen erfasst werden, das müsste ich erst suchen. und ich zweifle, ob schon damals von ganz schweden abschusszahlen vorlagen. die samen dürften früher kaum alles gemeldet haben.

ich kenne nur eine studie, die das habitatpotential für wölfe in skandinavien untersucht hat. parameter waren beutedichte, menschendichte, infrastruktur, habitattyp und höhe über meer. dies ist natürlich auf die heutige zeit ausgerichtet und nicht ganz mit früher zu vergleichen. früher war das habitatpotential wohl noch etwas höher, auch wenn grosse teile skandinaviens noch heute relativ naturnah sind.

wie dem auch sei, die studie hat einen potentiellen lebensraum für 790 wolfsrudel in skandinavien errechnet. zahlen nach einzelnen regionen liegen nicht vor, so dass ich auch nicht genau sagen kann, was das für lappland heissen würde. gemäss der karte im bericht liegt aber etwa zwischen 1/3 und 1/2 des wolfslebensraums in lappland. die zahl der rudel dürfte also früher durchaus in die hunderte gegangen sein in lappland (ohne finnisch-lappland!).

die studie, leider auf norwegisch, heisst Potensielle leveomrader for store rovdyr i Skandinavia: GIS-analyser pa et okoregionalt niva.

ich hatte sie auch schon mal im netz gesehen, jetzt finde ich sie dort aber nicht mehr...
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Wolfsheuler



Anmeldungsdatum: 01.04.2009
Beiträge: 460

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BeitragVerfasst am: 14 Jan 2010 11:34    Titel: Antworten mit Zitat

Auch ausserhalb der Samen Rentier Gebiete gibt es Platz für mehr als 210 Wölfe. Nur passt das den Elchjägern nicht. Einerseits wegen dem Hundeproblem und andererseits weil die Elche dezimiert werden.
Dass die Schweden aber die Wolfspopulation so gering halten wollen und damit ihr Aussterben riskieren und auch tolerieren, ist einfach eine Schweinerei. Zumal 2010 das Jahr der Biodiversität ist und zum anderen weil der Wolf ganz einfach in Schweden auf der roten Liste steht. Und da wird er auch stehen bleiben, selbst wenn ab und an Tiere aus Finnland importiert werden. Eine so kleine Wolfspopulation bleibt immer auf der roten Liste stehen. Und dagegen wollen die Schweden ganz einfach nichts tun. Nicht wegen den Lappen oder Rentieren, sondern aus politischen Gründen. Sad
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 14 Jan 2010 11:40    Titel: Antworten mit Zitat

@jurawolf,

ja, ich meinte die Populationszahlen aus der Vergangenheit, denn ich denke, daß die Sami schon immer sehr massiv gegen die Wölfe in ihrer Region vorgegangen sind.

Hier übrigens noch ein Film aus Schweden, der das Thema behandelt. Ist zwar ein Kinderfilm, das muß ihn aber deswegen nicht schlechter machen. Im Gegenteil:

http://www.durchblick-filme.de/misa_mi/02_Filmbesprechung.htm

http://www.durchblick-filme.de/misa_mi/05_Bildergalerie.htm

Werde ihn mal bei amazon ordern ...
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jurawolf



Anmeldungsdatum: 01.01.2009
Beiträge: 283

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BeitragVerfasst am: 14 Jan 2010 21:33    Titel: Antworten mit Zitat

Wolfsheuler hat folgendes geschrieben:
Zumal 2010 das Jahr der Biodiversität ist und zum anderen weil der Wolf ganz einfach in Schweden auf der roten Liste steht.


wenn ich dir jetzt noch sage, dass die staatlichen aufwendungen für die wolfsjagd (organisation, planung, information, etc.) aus dem budget für das biodiversitätsjahr 2010 finanziert wurden, wird dich das wohl noch mehr aufregen...
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jurawolf



Anmeldungsdatum: 01.01.2009
Beiträge: 283

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BeitragVerfasst am: 15 Jan 2010 18:03    Titel: Antworten mit Zitat

'More wolves should have been slain': expert
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Polarwolf



Anmeldungsdatum: 05.01.2007
Beiträge: 108
Wohnort: Billerbeck NRW

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BeitragVerfasst am: 16 Jan 2010 11:42    Titel: Antworten mit Zitat

Olaf Lidberg ein Experte ?

Das Positive an dem Bericht ist die Umfrage des Zoologischen Instituts

Nur 30 Prozent der Schweden unterstüzen die Wolfsjagd !

Gruß vom Polarwolf
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CleanerWolf



Anmeldungsdatum: 09.09.2006
Beiträge: 427
Wohnort: Berlin

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BeitragVerfasst am: 17 Jan 2010 2:18    Titel: Antworten mit Zitat

Vermutlich so ein "Experte" wie der von "Sicherheit und Artenschutz".

Nur 30 Prozent der Schweden unterstützen die Wolfsjagd ?
Dann sollte man nicht länger Politik gegen die Mehrheit der Bevölkerung machen Razz

_________________
"Es ist nicht Deine Schuld, dass die Welt ist wie sie ist,
es wär nur Deine Schuld, wenn sie so bleibt."
Die Ärzte
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Antares



Anmeldungsdatum: 03.01.2010
Beiträge: 36
Wohnort: Landshut

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BeitragVerfasst am: 17 Jan 2010 9:57    Titel: Antworten mit Zitat

Leider gehen ja die Meinungen auseinander, ob die Mehrheit der Schweden die Jagd auf Wölfe nun befürwortet oder nicht. Vermutlich hängt das Ergebnis davon ab, wer die Umfrage in Auftrag gibt.

Ich würde auch gerne daran glauben, dass die Mehrheit der Schweden die Jagd auf Wölfe kategorisch ablehnt, fürchte aber, dass es den meisten Schweden entweder egal ist, oder man die grundsätzliche "Kontrolle" (wie es die Jäger gerne nennen) befürwortet.

Ich denke die meisten Leute sind gegen eine solche Massen-Hetzjagd wie zuletzt, solidarisieren sich aber zugleich mit den Leuten, die sagen sie hätten Angst um ihre Kinder im Wald und ihr Vieh auf den Höfen.
Es wird sich wohl erst zeigen müssen, ob die Jagd 2011 in gleicher Weise wie 2010 stattfinden wird. Nach einer hoffentlich stattfindenden Strafe seitens der EU und der Kritik von Tierschützern, die sich hoffentlich auch finanziell bemerkbar machen wird, dürfte man wohl vermeiden wollen, das nächste Mal wieder so große Medienaufmerksamkeit auf sich zu ziehen. Leider nutzt das jedoch den Wölfen nichts, die ihr Leben verlieren - nur aufgrund übertriebener Ängste und Bequemlichkeit gewisser Menschen auf dem Land, sowie Hass, Arroganz, Blut- und Trophäengier der Jäger.

Dass mehr Menschen durch Elche/Hirsche, Haustiere oder verirrte Kugeln von Jägern verletzt/getötet werden: Egal! Die theoretische Gefahr durch den Wolf will man präventiv ausschalten - mit dem fadenscheinigen Argument Elche/Hirsche und Haustiere zu schützen. Die Land-Bevölkerung trägt die Nase zwar gegenüber den "Städtern" weit oben, weil man ja "tough" ist und in freier Natur lebt, aber Raubtiere, die größer sind als Katzen, will man dann doch nicht akzeptieren.

Dass in unserer Zeit mehrere Tonnen Fleisch täglich weggeworfen werden, für das Tiere sinnlos gestorben sind: Egal! Beklagt der Viehzüchter jedoch durch Wölfe getötetes Vieh, sind ihm nichtmal die Entschädigungszahlungen Ausgleich genug. Dann trauert man plötzlich um das Vieh, das durch die "ach so blutgierigen" Wölfe sterben musste, hat aber kein Problem damit, wenn das Fleisch des Tieres 1-2 Jahre später eh als Hunde-/Katzenfutter in der Dose, oder gar im Mülleimer gelandet wäre.


Dass sich nun aber solche "Experten" zu Wort melden werden, die nach dem ersten blutigen Erfolg ihrer Anti-Wolf-Hetzkampagnen eine weitere Dezimierung fordern, hatte ich ja bereits in einem früheren Beitrag kommen gesehen.
Manche Leute werden halt erst Ruhe geben, wenn der Wolf in Schweden wieder ausgerottet ist und jeder Freizeitjäger sein Wolfsfell im Wohnzimmer hat *kopfschüttel*
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Kangal



Anmeldungsdatum: 08.02.2007
Beiträge: 345
Wohnort: Thüringen

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BeitragVerfasst am: 18 Jan 2010 9:29    Titel: Antworten mit Zitat

So einseitig kann man es nun auch wieder nicht sehen.
Wölfe brechen nun mal selten in die Stätten der industriellen Massentierhaltung sondern schädigen diejenigen, die ihre Tiere meist noch einigermassen vernünftig halten. In Mastställen wird man Wölfe wohl selten finden, auf Weiden um so öfter.
Insofern ist es auch verständlich, wenn die Tierhalter um ihre gerissenen Tiere trauern und es ist falsch, hier nun polemisch Äpfel mit Birnen zu vergleichen.
Ob man es wahrhaben will oder nicht, manchen Menschen ist das Leben eines Schafes oder Rentieres ebenso viel Wert wie das eines Wolfes, u.U. auch mehr.
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Grauer Wolf
Gast





BeitragVerfasst am: 18 Jan 2010 11:53    Titel: Antworten mit Zitat

jurawolf hat folgendes geschrieben:
die studie, leider auf norwegisch, heisst Potensielle leveomrader for store rovdyr i Skandinavia: GIS-analyser pa et okoregionalt niva.

ich hatte sie auch schon mal im netz gesehen, jetzt finde ich sie dort aber nicht mehr...

http://www.catsg.org/catsglib/recordetail.php?recordid=4715
Aber leider nur für Mitglieder...
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Joerg Sattler



Anmeldungsdatum: 21.01.2009
Beiträge: 1174
Wohnort: Bad Lausick

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BeitragVerfasst am: 22 Jan 2010 13:58    Titel: Wolfsjagd in Schweden löst internationale Diskussionen aus Antworten mit Zitat

Die Wolfsjagd in Schweden löst internationale Diskussionen aus.

Link: http://www.wolf.org/wolves/news/live_news_detail.asp?id=4638
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Wolfsheuler



Anmeldungsdatum: 01.04.2009
Beiträge: 460

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BeitragVerfasst am: 22 Feb 2010 9:39    Titel: Antworten mit Zitat

Aktiv werden
http://e-activist.com/ea-campaign/clientcampaign.do?ea.client.id=16&ea.campaign.id=5809&tr=y&auid=5956869
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Wolfsheuler



Anmeldungsdatum: 01.04.2009
Beiträge: 460

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BeitragVerfasst am: 06 März 2010 14:48    Titel: Antworten mit Zitat

Einige News aus Schweden, damit die Sache nicht einfach in Vergessnis gerät.
Schwedische Provinz Nordanstig will Gesetz abstimmen, um sich zur wolfsfreien Zone zu erklären. Erinnert wohl stark an Utahs "No wolf bill" und ist genau wie auch dort inkompatibel mit Landesgesetz und europäischem Gesetz.
http://www.thelocal.se/25046/20100217/

Streit zwischen Minister und Jägern über Import von Wölfen
http://www.stockholmnews.com/more.aspx?NID=4928

15000 Jäger gegen 209 Luchse
http://www.abendblatt.de/vermischtes/article1407512/15-000-Jaeger-gegen-209-Luchse-in-Schweden.html
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SammysHP



Anmeldungsdatum: 30.06.2006
Beiträge: 2459
Wohnort: Celle / Niedersachsen

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BeitragVerfasst am: 06 März 2010 15:33    Titel: Antworten mit Zitat

www.stockholmnews.com hat folgendes geschrieben:
Unless the influx of new wolves to Sweden works and is accepted, there will be no more wolf hunts.

Hätte man sich auch vorher denken können, dass sich da wohl nicht viel ändert...

_________________
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