Wolfs Forum

[Jens]

Quelle: PR-inside.com 16.12.2007 13:32:35) -

Zwei niedersächsische Jäger haben im Wendland einen frei lebenden
Wolf erschossen. Das Tier lief den beiden Waidmännern während einer
Jagd am Samstag nahe der Ortschaft Gedelitz im Landkreis
Lüchow-Dannenberg vor die Flinte, wie ein Polizeisprecher in
Lüneburg sagte.

Lüneburg (ddp). Zwei niedersächsische Jäger haben im Wendland einen frei lebenden Wolf erschossen. Das Tier lief den beiden Waidmännern während einer Jagd am Samstag nahe der Ortschaft Gedelitz im Landkreis Lüchow-Dannenberg vor die Flinte, wie ein Polizeisprecher in Lüneburg sagte. Obwohl Wölfe streng unter Schutz
stehen und die Jagd auf sie verboten ist, gaben die 46- und 51-jährigen Männer mehrere Schüsse auf das Tier ab und trafen es dabei tödlich. Gegen sie wurde ein Strafverfahren wegen Verstoßes gegen das Naturschutzgesetz eingeleitet. Im Mai 2006 war erstmals seit der Ausrottung im Jahre 1904 wieder ein frei lebender Wolf in der Lüneburger Heide fotografiert worden.
Die Männer hatten das Tier nach bisherigen Ermittlungen als Wolf erkannt. Zur Begründung gaben sie an, das Tier sei bereits verletzt gewesen. Möglicherweise wurde es bereits während einer Jagd in einem benachbarten Revier angeschossen. Eine Untersuchung des toten Tiers sollte dies klären.
Der Wolfexperte und Leiter der Forstverwaltung Unterlüß im Regierungsbezirk Lüneburg, Theo Grüntjens, sagte der Nachrichtenagentur ddp, Wölfe wanderten seit etwa anderthalb Jahren aus der Lausitz oder aus Polen zu. Seit Anfang der 90er Jahre seien die Tiere europaweit unter Schutz gestellt.
(ddp)
Quelle: PR-Inside vom 16.12.07

[wolfrüde]

Der arme Wolf...

[Pete]

Aktualisierte Informationen zur illegalen Tötung des Wolfes unter www.hegering-gartow.de

[Jens]

Gerichtstermin verschoben
Die Verhandlung wegen des illegalen Abschuss eines Wolfes vor dem Dannenberger Amtsgericht ist auf unbestimmte Zeit verschoben. Einer der beiden beschuldigten Jäger, die im Dezember 2007 bei Gedelitz einen wild lebenden Wolf erschossen hatten, ist ernsthaft erkrankt.
Die beiden heute 48 und 53 Jahre alten Männer aus Westniedersachsen, die zur Gastjagd in Lüchow-Dannenberg waren, hatten Ende vergangenen Jahres einen Strafbefehl der Lüneburger Staatsanwaltschaft abgelehnt, nach dem sie für das Töten des Wolfes hohe Geldstrafen hätten zahlen sollen.

Quelle: www.hegering-gartow.de

[SammysHP]

Soll jetzt nicht böse gemeint sein: Aber ist das die Strafe?

[wolfrüde]

Das ist ja lustig....
Warum habe ich mir nur sowas in der Art gedacht, dass der Verhandlungen wegen irgendeinem Grund verschoben wird und das auch noch auf unbestimmte Zeit.

[Jens]

Ist der Angeklagte - egal in welchem Prozess - nicht verhandlungsfähig und wird dieses ärztlich/amtsärztlich bescheinigt, findet ein Prozess erstmal nicht statt. Das ist nun einmal so. Allerdings kann ich mir vorstellen, dass wenn es länger dauern würde, die Sache getrennt verhandelt wird.

[Jens]

Der Prozess wegen des Wolfsabschusses 2007 in Gedelitz steht nun fest

Der Termin ist am Donnerstag, 26.11.09 um 10 Uhr im Raum 107 im
Amtsgericht Dannenberg.

[SammysHP]

Ist der Prozess öffentlich?

[Grauer Wolf]

Dann drücke ich mal die Daumen, daß Recht gesprochen wird (harte Strafen, Jagdschein weg, Waffen entschädigungslos eingezogen) und nicht "Ei, ei, ei, das tut man aber nicht..."

Gruß
Grauer Wolf

[Jens]

Ja, der Prozess ist öffentlich.

[Waldschrat]

im netz konnte ich noch nix über den prozeß vor dem amtsgericht dannenberg finden. hat jemand von euch schon was gehört, oder war sogar vor ort?

ungeduldige grüße vom waldschrat

[Jens]

Der Schütze/Angeklagte wurde heute vom Amtsgericht Dannenberg zu 50 Tagessätzen a´20 Euro Verteilt. Die Tatwaffe wurde und bleibt eingezogen.
Nach Darstellung und Bewertung aller im Prozess (5 Stunden) Fakten ist das Strafmaß angemessen. Bei dem Schützen handelt es sich nicht um den Haupttäter, die Verhandlung steht noch aus. Der jetzt verurteilte ist Quasi das letzte Glied in der Reihe und hat nach seinen Angaben dem Leiden des Wolfes der zuvor vom Haupttäter todkrank geschossen worden war erlösen.
Sein Vergehen war jetzt, dass er das nicht eigenmächtig hätte tun dürfen. Dafür wurde er bestraft. Der Schütze ist Rentner mit einem Einkommen von rund 900 Euro. Es waren einige Wolfs freunde im Gericht, die das Urteil auch als durchaus angemessen angesehen haben. Der Richter ist dem Antrag der Staatsanwaltschaft gefolgt. Zu der Strafe kommen noch mehrere tausend Euro an Kosten, die der Verurteilte tragen muss (Gerichtskosten/Sachverständige usw.).
Wann der Haupt beschuldigte vor Gericht muss, steht noch nicht fest, da dieser schwer erkrankt ist.

[SammysHP]

60 Tagessätze wären zwar auch schön gewesen (keine Zuverlässigkeit den Waffen-/Jagdschein betreffend mehr), aber vielleicht hat er sich ja früher schon was zu Schulden kommen lassen, wodurch dieser Fall auch eintreten könnte.
Dennoch: 1.000 € zzgl. der Gerichts-/blablabla-Kosten sind eine Menge Geld bei einem Einkommen von 900 €. Das sind immerhin mehr als 2-3 Monatseinkommen. Eine Wiedergutmachung ist das natürlich nicht, diese kann es gar nicht geben. Aber dieses vergleichsweise harte Urteil macht Hoffnung auf die nächste Verhandlung.

[Waldschrat]

danke für die schnelle information!

was das strafmaß betrifft kann ich leider nicht zustimmen, denn gerade das "erlösen" ist ja kein strafmilderungsgrund. er hat auf ein tier geschossen, von dem er hätte wissen müssen, dass er es nicht schießen darf (und das unter keinen umständen). eine strafe unter 60 tagessätzen ist ein falsches signal an teile der jägerschaft.

edit: nun hab ich doch noch was im netz gefunden, wenn ich das lese (vor allem der zeitliche ablauf der "jagd") fällt mir echt nix mehr ein

http://wendland-net.de/index.php/artikel/20091126/wolfsschuss-jaeger-in-dannenberg-verurteilt

grüße vom waldschrat